Den Fußspuren der Muttergottes folgend Papstreise: Auftakt des ersten vollen Tages in Mexiko
13. FEBRUAR 2016
Die Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft haben die Versorgung der Bevölkerung mit dem Lebensnotwendigen sicherzustellen, angemessene Wohnung, menschenwürdige Arbeit, Ernährung, echte Gerechtigkeit, effektive Sicherheit, eine gesunde Umwelt und Frieden. Das forderte Papst Franziskus am ersten vollen Tag seiner Mexikoreise in seiner Ansprache an Vertreter von Politik und Gesellschaft. „Es ist eine Aufgabe, die das ganze mexikanische Volk auf seinen verschiedenen Ebenen – sowohl öffentlich als auch privat, gemeinschaftlich wie individuell – miteinbezieht“, sagte der Papst in seiner Ansprache. Der Papst bot dazu auch die Unterstützung der katholischen Kirche an. Er erklärte, dass er sich bemühe, ein guter Sohn zu sein, indem er den Fußspuren der Muttergottes folge, und dem „großartigen Land“ Mexiko, das so reich an Kultur, Geschichte und Vielfalt sei, seine Aufwartung mache.
Der mexikanische Präsident Enrique Peña Nieto und die First Lady Angelica Rivera begrüßten den Papst zunächst im Nationalpalast. Dort war vor Franziskus noch nie ein Papst in der Geschichte Mexikos begrüßt worden. Die Kirche war lange aus dem öffentlichen Leben ausgeschlossen und erst die Verfassungsreform von 1992 brachte die Normalisierung der Beziehungen zwischen Staat und Kirche voran. Nach einem Höflichkeitsbesuch unter Ausschluss der Öffentlichkeit und dem Austausch von Geschenken, wandte sich Franziskus an die Vertreter des Staates und der Gesellschaft.
Der erste Papst aus dem amerikanischen Kontinent betonte, wie glücklich er sei, seinen Fuß auf mexikanischen Boden zu setzen, da das Land doch einen besonderen Platz im Herzen Amerikas einnehme. „Heute komme ich als Missionar der Barmherzigkeit und des Friedens, aber auch als Sohn, der seiner Mutter, Unserer Lieben Frau von Guadalupe, die Ehre erweisen und sich ihrem aufmerksamen Schutz anvertrauen möchte.“ In seiner Rede forderte er auch dazu auf, die Hoffnung auf Zukunft des Landes zu erkennen, deren Grund in seinem größten Reichtum liege: der Jugend.
Der Papst betonte, dass die Kulturen mit indigenen, mestizischen und spanischen Wurzeln Mexiko eine eigene, in der Vielfalt entwickelte Identität und einen seltenen kulturellen Reichtum verliehen. „Die uralte Weisheit, die seine multikulturelle Vielfalt mit sich bringt, ist bei weitem eine seiner größten menschlichen Ressourcen“, sagte er.
Deutlich prangerte er die Misstände in dem Land mit der zweitgrößten katholischen Bevölkerung an: „Immer wenn wir nach einem Weg der Privilegien oder Vorteile für einige wenige zum Schaden des Wohls aller suchen, wird früher oder später das Leben in der Gesellschaft zu einem fruchtbaren Boden für die Korruption, den Rauschgifthandel, die Exklusion verschiedener Kulturen und für die Gewalt, einschließlich des Menschenhandels, der Entführung und des Todes, und verursacht so Leid und bremst die Entwicklung.“
Die Ansprache vor Vertretern der Regierung und des öffentlichen Lebens sowie mit dem
Diplomatischen Korps kann man hier nachlesen.
https://de.zenit.org/articles/ein-volk-m...ch-zu-erneuern/ https://de.zenit.org/articles/den-fusssp...355cd8-40961937
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