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  • 17.02.2016 00:21 - Ein Priester mit Leib und Seele Priester, der flüchtet... schreibt.
von esther10 in Kategorie Allgemein.



Ein Priester mit Leib und Seele Priester, der flüchtet...schreibt.
...hier ein Ausschnitt.

Und das wir durch Kindergärten als Lernorte des Glaubens oder kirchliche Schulen noch spürbaren Einfluss nehmen, daran habe ich den Glauben verloren. Trotz des Versprechens der Eltern hinsichtlich der Erziehung im Glauben, können die meisten Kinder bei der Kommunionvorbereitung weder Kreuzzeichen noch Vater Unser. Doch alle gehen jahrgangsweise zur Kommunion, mit der die meisten Familien weder vorher noch nachher etwas anfangen. Dies sind Realitäten, mit denen ich mich kaum mehr abfinden kann. Und ich habe mich 25 Jahre als Pfarrer wahrlich bemüht.
Bin ich Priester geworden mit der Erwartung, dass Glaube und Kirche wieder relevanter werden? Mit 27 hatte ich zumindest Hoffnung! Aber unter veränderten Koordinaten habe auch ich mich verändert. Ich habe den Glauben daran verloren, dass sich der Weg, auf dem ich als Gemeindepfarrer mit Freude und Engagement gegangen bin, ein zukunftsweisender ist. Bestenfalls vermag er eine leichte Bremse auf dem Weg des Bedeutungsverlustes zu sein.

Mein Leben als Priester habe ich als erfüllend erfahren und möchte weiter Priester bleiben. Dennoch erlebe ich es als Gemeindepfarrer vermehrt in einer Funktion des Bedienens von Traditionen und als Verfügungsmasse einer Kirche, die auf allen Ebenen mehr an ihrer Vergangenheit arbeitet als an ihrer Zukunft.
Demnach kann es nur heißen, dass ich bei mir etwas ändern muss. Ich möchte der Kirche und der Welt weiter als Priester dienen, dies aber an einem anderen Ort, im Wissen darum, was ich an Gutem aufgebe und dem Risiko, mich auf Unbekanntes einzulassen.
1987 lautete mein Primizspruch „Ich will mit dir reisen, ich kenne den Weg!“ (Tobit 5,6) so sagt es der Erzengel Rafael dem Tobias – ich kenne den Weg nicht, der vor mir liegt. Ich werde gehen und suchen. Unserem Bischof danke ich dafür, dass er mir eine Auszeit ermöglicht, in der ich zunächst für eine Zeit in ein Kloster gehen werde.
Mit aller Klarheit und Deutlichkeit sage ich am Ende dieser Stellungnahme, dass ich niemandem einen Vorwurf mache. Nicht den Gemeinden in denen ich tätig war, nicht den Seelsorgerinnen und Seelsorgern und nicht dem Bischof und der Bistumsleitung, mit denen ich 30 Jahre zusammen gearbeitet habe. Ich habe nicht die Lösung für die Umbruchsituation, in der wir uns befinden. Eine Veränderung von jemand anderem, als von sich selber zu erwarten, halte ich jedoch für eines der Probleme selber.
Meine Bewunderung gilt allen, die in den Gemeinden in dieser Zeit aktiv bleiben. Ich möchte an anderer Stelle für sie und alle Menschen glauben, beten und leben



Lesermeinung:

Zölibatärer17. Februar 2016 um 15:56
Bei einem solchen Schritt möchte ich dem
Priester erst einmal Dank und Respekt zollen
für seine jahrzehntelange Arbeit im Weinberg
des Herrn!
Spannend wäre für mich eigentlich die Frage:
Hätte man diesen Schritt vermeiden können?
Was ist da alles im Bistum Münster falsch gelaufen?
Warum konnte der frustrierte Priester nicht
aufgefangen werden?
http://kreuzknappe.blogspot.de/2016/02/k...-wegen.html?m=1




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