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  • 25.02.2016 00:11 - Vatikanum II: Der Priester steht auf Seiten Christi, des Hauptes
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Vatikanum II: Der Priester steht auf Seiten Christi, des Hauptes


Das Zweite Vatikanische Konzil sieht den Priester im Rückgriff auf das Konzil von Trient von den seinsmäßigen (ontischen) Voraussetzungen seiner geistlichen Vollmacht, also der Weihe und dem Weihecharakter. Von hieraus ergibt sich seine missionarische Sendung zur Verkündigung und Heiligung des Volkes Gottes. Artikel 2 von „Presbyterorum Ordinis".

Erstellt von Gero P. Weishaupt am 16. Januar 2016 um 11:59 Uhr
Alte Messe in St. Leonhard, Leonberg i.d. Oberpfalz
Einleitung von Gero P. Weishaupt:

Bevor die Konzilsväter im Dekret Presbyterorum Ordinis praktische Weisungen für Leben und Dienst des Priesters geben, bieten sie ausgehend von den theologischen Aussagen über das Priestertum in Lumen Gentium 28 im gegenständlichen zweiten einleitenden Artikel des Dekretes eine zusammenfassende Theologie des Priestertums. Dabei wird wie schon in Lumen Gentium außer auf biblische Stelle, die Kirchenväter (hier Augustinus) und Quellentexte der Liturgie vor allem auf das Konzil von Trient verwiesen, womit wiederum der Bezug des Zweiten Vatikanischen Konzils zur Tradition der Kirche erkennbar wird.

Ein priesterliches Volk

Der relativ umfangreiche zweite Artikel mit seiner Theologie des Priestertums ist in fünf Abschnitten unterteilt. Zunächst wird darauf hingewiesen, dass der ganzen Kirche als dem mystischen Leib Christi die Geistsalbung Christi eigen ist. Durch diese am Pfingstfest in Jerusalem empfangene Geistsalbung sind alle Gläubige kraft ihrer Taufe eine heilige und königliche Priesterschaft. In der Teilhabe am (allgemeinen) Priestertum bringen die Getauften „geistige Opfer durch Jesus Christus Gott dar und verkünden die Machttaten dessen, der sie aus der Finsternis in sein wunderbares Licht berufen hat“ (vgl. 1 Petr 2, 5 und 9; 3, 15).

Unterschiede

Wie jeder Leib besteht auch der mystische Leib Christi aus verschiedenen Gliedern, die in ihrer jeweiligen Unterschiedenheit in ihrer Wechselwirkung und Bezogenheit auf einander mit je eigenen Fähigkeiten zum Aufbau des Leibes beitragen. Darum verrichten nicht alle Glieder denselben Dienst (Röm, 12, 4), lehren die Konzilsväter, es gibt aufgrund von Berufung und Sendung Unterschiede in der Kirche.

Durch die Weihe werden die Priester Christus, dem Haupt, gleichförmig

Zur Darbringung des (eucharistischen) Opfers und zum Nachlass der Sünden der Glieder des mystischen Leibes werden einige der Gläubigen durch eine besondere Weihe Christus in besonderer Weise gleichgestaltet, um „das priesterliche Amt öffentlich vor den Menschen in Christi Namen (zu) verwalten“. Darum hat Christus das Apostel bzw. Bischofsamt eingerichtet. In untergeordnetem Rang nehmen die Priester am Dienstamt der Bischofe teil, deren Mitarbeiter sie sind. Die Priester sind aufgrund von Weihe und Sendung aufs engste mit dem Bischofsamt verbunden, daher nehmen sie an der Vollmacht teil, „mit der Christus selbst seinen Leib auferbaut, heiligt und leitet“.

Zur Teilhabe an dieser Vollmacht empfangen die Priester bei ihrer Weihe ein besonderes Prägemal (speciali charactere signantur). Die Weihe macht sie dem Priester Christus gleichförmig und befähigt sie, in der Person des Hauptes Christi (in persona Christi Capitis) zu handeln. „Damit wird der Priester bewußt aus der Schar der übrigen Gläubigen herausgehoben; er ist Glied der hierarchischen Kirche – teilnehmend an Weihe und Sendung des Bischofs, wenn auch immer diesem untergeordnet und in der Ausübung seines Amtes abhängig -, und als solches steht er auf seiten Christi des Hauptes: der Kirche, den Gläubigen gegenüber“ (Friedrich Wulf, in: LThK, Erg. III, Freiburg 1968, 149).

Das Zweite Vatikanische Konzil sieht den Priester also im Rückgriff auf das Konzil von Trient von den seinsmäßigen Voraussetzungen seiner geistlichen Vollmacht, also der Weihe und dem Weihecharakter. Von hieraus ergibt sich seine missionarische Sendung zur Verkündigung und Heiligung des Volkes Gottes.

Ziel des priesterlichen Dienstes: die Verherrlichung Gottes

Die Weihegnade wird den Priestern für den Dienst an den Gläubigen gegeben. Ihre Aufgabe ist die Verkündigung des Evangeliums, damit das so geheiligte Volk Gottes „sich selbst als `lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer` (Röm 12, 1)“ darbringt. „Durch den Dienst der Priester vollendet sich das geistige Opfer der Gläubigen in Einheit mit dem Opfer des einzigen Mittlers Christus, das sie mit ihren Händen im Namen der ganzen Kirche bei der Feier der Eucharistie auf unblutige und sakramentale Weise darbringen, bis der Herr selbst kommt“ (PO 2). Darin sehen die Konzilsväter Sinnd und Zweck des Priestertums. Ihr Dienst schöpft seine Kraft aus dem Opfer Christi. Mit einem Zitat des heiligen Augustinus verdeutlichen sie, wodurch der priesterliche Dienst zur Vollendung gelangt: durch die Darbringung der „ganze(n) erlöste(n) Gemeinde“ „als allumfassendes Opfer“ durch Christus, den Hohepriester. Letztlich zielt der Dienst der Priesters auf die Verherrlichung Gottes, die darin besteht, „dass die Menschen die in Christus vollendete Tat Gottes bewußt, frei und dankbar annehmen und in ihrem ganzen Leben kundtun“ (PO, 2).

Text von Artikel 2 Presbyterorum Ordinis. Deutsch – Latein

Jesus der Herr, “den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat” (Joh 10,36), gibt seinem ganzen mystischen Leib Anteil an der Geistsalbung, mit der er gesalbt worden ist. In ihm werden nämlich alle Gläubigen zu einer heiligen und königlichen Priesterschaft, bringen geistige Opfer durch Jesus Christus Gott dar und verkünden die Machttaten dessen, der sie aus der Finsternis in sein wunderbares Licht berufen hat. Es gibt darum kein Glied, das nicht Anteil an der Sendung des ganzen Leibes hätte; jedes muß vielmehr Jesus in seinem Herzen heilighalten und durch den Geist der Verkündigung Zeugnis von Jesus ablegen.

Damit die Gläubigen zu einem Leib, in dem “nicht alle Glieder denselben Dienst verrichten” (Röm 12,4), zusammenwachsen, hat der gleiche Herr einige von ihnen zu amtlichen Dienern eingesetzt. Sie sollten in der Gemeinde der Gläubigen heilige Weihevollmacht besitzen zur Darbringung des Opfers und zur Nachlassung der Sünden und das priesterliche Amt öffentlich vor den Menschen in Christi Namen verwalten. Daher hat Christus die Apostel gesandt, wie er selbst vom Vater gesandt war und durch die Apostel den Bischöfen als deren Nachfolgern Anteil an seiner Weihe und Sendung gegeben. Ihr Dienstamt ist in untergeordnetem Rang den Priestern übertragen worden; als Glieder des Priesterstandes sollten sie, in der rechten Erfüllung der ihnen von Christus anvertrauten Sendung, Mitarbeiter des Bischofsstandes sein.

Da das Amt der Priester dem Bischofsstand verbunden ist, nimmt es an der Vollmacht teil, mit der Christus selbst seinen Leib auferbaut, heiligt und leitet. Darum setzt das Priestertum der Amtspriester zwar die christlichen Grundsakramente voraus, wird aber durch ein eigenes Sakrament übertragen. Dieses zeichnet die Priester durch die Salbung des Heiligen Geistes mit einem besonderen Prägemal und macht sie auf diese Weise dem Priester Christus gleichförmig, so daß sie in der Person des Hauptes Christus handeln können.

Da die Priester für ihren Teil am Amt der Apostel teilnehmen, wird ihnen von Gott die Gnade verliehen, Diener Jesu Christi unter den Völkern zu sein, die das heilige Amt des Evangeliums verwalten, damit die Völker eine wohlgefällige und im Heiligen Geist geheiligte Opfergabe werden. Durch die apostolische Botschaft des Evangeliums nämlich wird das Volk Gottes zur Einheit berufen, so daß alle, die zu diesem Volk gehören, im Heiligen Geist geheiligt sind und sich selbst als “lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer” (Röm 12,1) darbringen. Durch den Dienst der Priester vollendet sich das geistige Opfer der Gläubigen in Einheit mit dem Opfer des einzigen Mittlers Christus, das sie mit ihren Händen im Namen der ganzen Kirche bei der Feier der Eucharistie auf unblutige und sakramentale Weise darbringen, bis der Herr selbst kommt. Darauf zielt das Dienstamt der Priester, und darin findet es seine Vollendung. Denn ihr Dienst, der in der Verkündigung des Evangeliums seinen Anfang nimmt, schöpft seine ganze Kraft aus dem Opfer Christi. So soll durch ihn “die ganze erlöste Gemeinde, die Versammlung und Gemeinschaft der Heiligen, durch den Hohenpriester als allumfassendes Opfer Gott dargebracht werden, durch ihn, der auch sich selbst in seinem Leiden für uns dargebracht hat, damit wir der Leib des so erhabenen Hauptes wären” (Augustinus, De Civitate Dei X, 6). Das Ziel also, auf das Dienst und Leben der Priester ausgerichtet sind, ist die Verherrlichung Gottes des Vaters in Christus. Diese Verherrlichung besteht darin, daß die Menschen die in Christus vollendete Tat Gottes bewußt, frei und dankbar annehmen und in ihrem ganzen Leben kundtun. Ob die Priester sich darum dem Gebet und der Anbetung hingeben, ob sie das Wort verkünden, das eucharistische Opfer darbringen und die übrigen Sakramente verwalten oder den Menschen auf andere Weise dienen, immer fördern sie die Ehre Gottes und das Wachstum des göttlichen Lebens im Menschen. All dies entströmt dem Pascha Christi des Herrn und erfährt seine Vollendung bei dessen glorreicher Ankunft, wenn er selbst das Reich Gott dem Vater übergeben hat
http://www.kathnews.de/vatikanum-ii-der-...sti-des-hauptes
http://geroweishaupt.com/




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