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  • 26.02.2016 00:04 - Papst: Scheinbare Religiosität der Reichen
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Papst: Scheinbare Religiosität der Reichen


Papst Franziskus während seiner Frühmesse in Santa Marta. - OSS_ROM

25/02/2016 11:22SHARE:
Wahrer Glaube liegt in der Aufmerksamkeit für die Armen. Denn dort treffen wir Jesus, der an die Tür unseres Herzens klopft. Das sagte Papst Franziskus am Donnerstag bei der Morgenmesse im Gästehaus Santa Marta.

Im Tagesevangelium nach Lukas erzählt Jesus das Gleichnis vom reichen Mann und dem armen Lazarus. Der Reiche bemerkte nicht, dass vor seiner Tür ein Bettler lebte. Papst Franziskus forderte, sich folgende Frage zu stellen: „Bin ich ein Christ und gehe den Weg des Scheins, der Worte, oder bin ich ein Christ auf dem Weg des Lebens, der Werke und Taten.“ Dieser reiche Mann habe zwar die Gesetze gekannt, sei sicher jeden Sabbat in die Synagoge gegangen und einmal im Jahr in den Tempel. Er habe sicher eine „gewisse Religiosität“ gehabt, so Franziskus.

„Aber er war ein verschlossener Mann, eingeschlossen in seiner kleinen Welt, die Welt der großen Abendessen, der Kleider, der Eitelkeit, der Freunde – ein verschlossener Mann, der in einer Blase der Selbstgefälligkeit lebte. Er konnte nicht darüber hinausblicken, sondern lebte nur in seiner eigenen Welt. Er konnte sich nicht vorstellen, was außerhalb seiner Welt geschah, dachte nicht an die Nöte der vielen Menschen, das Bedürfnis der Kranken nach Begleitung, er dachte nur an sich, an seine Reichtümer, an sein gutes Leben: Er machte sich ein schönes Leben.“

Dieser Reiche, von dem das Gleichnis Jesu erzählt, sei also nur scheinbar religiös gewesen. „Er kannte nicht die Ränder, er war nur verschlossen.“ Auch die Ränder vor seiner eigenen Haustür kannte er nicht. Er lebte weiter das Scheinleben, verließ sich nur auf sich selbst und vertraute nicht auf Gott. Franziskus fasste es in seiner Predigt so zusammen: „Er war ein Mann, der kein Erbe hinterließ, kein Leben, weil er nur in sich selbst eingeschlossen war.“ Vielleicht liege darin auch der Grund, dass der Reiche im Evangelium gar keinen Namen habe. „Wenn dein Name nur noch ein Adjektiv ist, dann hast du verloren, die Substanz und die Kraft verloren.“

Franziskus betonte, dass die Menschen viel zu oft nur Adjektive füreinander gebrauchten: „Der hat Geld, der hat Macht, der kann alles machen, der ist ein Karrierepriester, ein Karrierebischof. Wie oft beschreiben wir die Menschen nur mit Worten, Namen, weil sie keine rechte Substanz haben. Da frage ich mich: ‚Gott, der Vater, war er nicht barmherzig mit diesem reichen Mann? Hat er nicht an die Türe seines Herzens geklopft, um ihn zu bewegen?‘ Aber sicher, er war vor der Tür, in der Person des Lazarus, der eben, anders als der Reiche, auch namentlich genannt wurde im Evangelium. Und dieser Lazarus hat seine Bedürfnisse und sein Elend, seine Krankheiten. Es war einfach der Herr, der da angeklopft hatte, damit dieser Mann das Herz öffnen und die Barmherzigkeit eintreten könne. Aber der Mann erkannte es nicht, er war einfach verschlossen: Hinter seiner Tür war für ihn nichts zu sehen.“

Franziskus erinnerte an die Fastenzeit und mahnte dazu, den persönlich eingeschlagenen Weg zu hinterfragen: „Bin ich also auf der Straße des Lebens oder auf der Straße des Scheins? Wie viele verschlossene Stellen hat mein Herz? Worin liegt meine Freude: Im Sagen oder im Tun? Im aus mir Herausgehen und die Anderen treffen, um zu helfen? Die Werke der Barmherzigkeit zum Beispiel? Oder habe ich Freude daran, alles geordnet zu haben, in mir selbst verschlossen? Fragen wir den Herrn, wenn wir über unser Leben nachdenken, die Gnade, alle Lazarusse zu sehen, die vor unserer Tür stehen, die an unser Herz anklopfen. Und gehen wir heraus aus uns, mit Großzügigkeit, in barmherziger Haltung, damit die Barmherzigkeit Gottes in unser Herz eintreten möge.“

(rv 25.02.2016 cz)



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