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  • 28.02.2016 00:23 - Es ist nie zu spät zur Umkehr, nie!“
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Es ist nie zu spät zur Umkehr, nie!“


Die Worte von Papst Franziskus beim Angelusgebet von Sonntag, dem 28. Februar 2016 — Volltext

28. FEBRUAR 2016

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© CTV - OSSERVATORE ROMANO

Wir dokumentieren im Folgenden in einer eigenen Übersetzung die Worte von Papst Franziskus beim Angelusgebet von Sonntag, dem 28. Februar 2016.

***

[Vor dem Angelus:]

Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!

Jeden Tag hören wir leider schlimme Nachrichten, von Mord, Unfällen, Naturkatastrophen. Im heutigen Evangelium nimmt Jesus Bezug auf zwei tragische Ereignisse, die in seinen Tagen die Menschen sehr erschüttert hatten: eine blutige Repression, die römische Soldaten im Tempel begangen hatten, und der Einsturz des Turms von Schiloach in Jerusalem, bei dem achtzehn Menschen ums Leben gekommen waren (vgl. Lk 13,1-5).

Jesus kennt die abergläubische Mentalität seiner Zuhörer und weiß, dass sie diese Art von Ereignissen falsch deuten. Tatsächlich glauben sie, dass der grausame Tod dieser Menschen ein Zeichen dafür sei, dass Gott sie wegen irgendeiner schweren Schuld bestraft hatte; gewissermaßen hätten sie es dann verdient. Umgekehrt bedeutete in ihren Augen die Tatsache, dass sie verschont geblieben waren, dass sie „in Ordnung“ waren. Die anderen „haben es verdient“; ich aber bin „in Ordnung“.

Jesus lehnt diese Sichtweise strikt ab, denn Gott lässt tragische Ereignisse nicht deshalb zu, weil er irgendwen bestrafen will. Jesus erklärt, dass die Opfer in keiner Hinsicht schlechter waren als die anderen. Stattdessen lädt er dazu ein, aus diesen schmerzlichen Ereignissen eine Lehre zu ziehen, die alle betrifft, weil wir alle Sünder sind. So sagt er zu denen, die ihm von den Vorfällen berichtetet haben: „Ihr alle werdet genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt“ (Lk 13,3).

Auch heute kann es vorkommen, dass wir angesichts gewisser schmerzlicher Ereignisse die Schuld auf die Opfer abwälzen, oder sogar auf Gott selbst. Aber hier lädt das Evangelium uns zum Nachdenken ein: Welche Vorstellung von Gott haben wir eigentlich? Sind wir wirklich überzeugt, dass Gott so ist? Oder ist das nicht vielmehr eine Projektion unseres eigenen Ichs; ein Gott, den wir uns „nach unserem Abbild“ gemacht haben? Jesus ruft uns zur Umkehr des Herzens auf, zu einem radikalen Richtungswechsel auf unserem Lebensweg. Wir dürfen keine Kompromisse mit dem Bösen eingehen – und das tun wir alle, uns auf Kompromisse mit dem Bösen einlassen –; wir müssen unsere Falschheit aufgeben – ich glaube, dass jeder von uns zumindest ein bisschen Falschheit in sich trägt – und wir müssen den festen Entschluss fassen, dem Weg des Evangeliums zu folgen. Aber schon taucht die Versuchung wieder auf, uns zu rechtfertigen: „Wovon sollten wir uns eigentlich abwenden? Sind wir nicht letztlich brave Leute?“ Wie oft haben wir das bei uns gedacht: „Im Grunde genommen bin ich doch ein guter Mensch.“ Ist es nicht so? Sind wir nicht gläubig, manchmal sogar fromm? Und wir glauben, dass wir deshalb gerechtfertigt sind.

Leider haben wir alle große Ähnlichkeit mit einem Baum, der jahrelang keine Früchte getragen hat. Aber zu unserem Glück ähnelt Jesus jenem Gärtner, der mit schier grenzenloser Geduld noch einmal verhindern kann, dass der unfruchtbare Feigenbaum abgeholzt wird. „Herr“, sagt er zum Grundbesitzer, „lass ihn dieses Jahr noch stehen […]. Vielleicht trägt er doch noch Früchte“ (Lk 13,8-9). Ein „Jahr“ Gnadenfrist: die Zeit des Dienstes Christi, die Zeit der Kirche bis zu seiner Wiederkehr in Herrlichkeit, die Zeit unseres Lebens, in das eine gewisse Anzahl an Fastenzeiten fallen, die für uns ebenso viele Gelegenheiten zur Umkehr darstellen. Oder auch die Zeit eines Jubiläums der Barmherzigkeit. Diese unbesiegbare Geduld Jesu! Habt ihr je darüber nachgedacht, wie viel Geduld Gott hat? Habt ihr auch darüber nachgedacht, wie sehr er um die Sünder besorgt ist und wie sehr diese Sorge uns dazu anstacheln müsste, weniger Nachsicht mit uns selbst zu haben? Es ist nie zu spät zur Umkehr, nie! Bis zum letzten Atemzug: diese Geduld Gottes, der auf uns wartet! Denkt an diese hübsche Geschichte der heiligen Therese vom Kinde Jesu, als sie für jenen zum Tode verurteilten Mann betete; ein Verbrecher, der den Trost der Kirche ablehnte, den Priester fortschickte, ihn nicht wollte: Er wollte so sterben. Sie aber betete, allein, in ihrem Kloster. Und als man den Mann zur Hinrichtungsstätte brachte, im letzten Augenblick, da wandte er sich an den Priester, nahm das Kruzifix und küsste es. Diese Geduld Gottes! Und so macht er es auch mit uns, mit uns allen! Wie oft – wir wissen es nicht, erst im Himmel werden wir es erfahren – wie oft sind wir kurz davor, zu fallen, und der Herr rettet uns: Er rettet uns, weil er so viel Geduld mit uns hat. Das ist seine Barmherzigkeit. Es ist nie zu spät zur Umkehr; aber trotzdem eilt es! Heute noch müssen wir den Weg der Umkehr einschlagen.

Die Jungfrau Maria möge uns unterstützen, auf dass wir unser Herz der Gnade Gottes und seiner Barmherzigkeit öffnen. Und möge sie uns helfen, dass wir nie über andere urteilen, sondern die täglichen Unglücksfälle als Anlass nehmen, um eine ehrliche Gewissensprüfung vorzunehmen und uns zu bekehren.

[Nach dem Angelus:]

Liebe Brüder und Schwestern,

mein Gebet und auch das eure hat immer das Drama der Flüchtlinge vor Augen, die vor Krieg und anderen unmenschlichen Situationen fliehen. Besonders Griechenland und andere Länder, die in der vordersten Reihe stehen, leisten eine großzügige Hilfe, die die Unterstützung aller Länder verdient. Eine gemeinsame Antwort und gleichmäßige Verteilung der Lasten sind gefragt. Deshalb muss entschieden und ohne Vorbehalte verhandelt werden. Ich habe die Nachricht vom Waffenstillstand in Syrien mit Hoffnung aufgenommen und lade alle dazu ein, dafür zu beten, dass dieser Waffenstillstand der leidenden Bevölkerung eine Erleichterung bringe, den Zufluss humanitärer Hilfsmittel begünstige und den Weg für den Dialog und den lang ersehnten Frieden ebne.

Ich will auch dem Volk der Fidschi-Inseln, die von schweren Stürmen getroffen wurden, meine Nähe ausdrücken. Ich bete für die Opfer und für alle, die sich in der Hilfeleistung engagieren.

Ich grüße von Herzen alle Pilger, die aus Rom, Italien und aller Welt gekommen sind.

Ein besonderer Gruß gilt den Gläubigen aus Danzig, den Indigenen aus Biafra, den Studenten aus Zaragoza, Huelva, Cordoba und Zafra, den Jugendlichen aus Formentera und den Gläubigen aus Jaén.

Ich begrüße auch die Gruppen der in Italien lebenden Polen, die Gläubigen aus Cascia, Desenzano del Garda, Vicenza, Castiglione d’Adda und Rocca di Neto; sowie auch die zahlreichen jungen Menschen aus der Zeltstadt von San Gabriele dell’Addolorata, die von den Passionistenpatres geleitet werden; die Jugendlichen der Oratorien von Rho, Cornaredo und Pero sowie die aus Buccinasco; die Schule der „Suore Dimesse Figlie di Maria Immacolata“ aus Padua.

Ich begrüße die Gruppe, die aus Anlass des „Tags der seltenen Krankheiten“ gekommen ist, mit einem besonderen Ermutigungsgebet für eure Hilfsvereine.

Allen wünsche ich einen schönen Sonntag. Vergesst nicht, für mich zu beten. Gesegnete Mahlzeit und auf Wiedersehen!
https://de.zenit.org/articles/es-ist-nie...c6a5c1-40961937
[Übersetzt aus dem Italienischen von Alexander Wagensommer][b]



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