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  • 29.02.2016 00:21 - Ukraine: 1,7 Millionen Kinder vom Krieg betroffen
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Ukraine: 1,7 Millionen Kinder vom Krieg betroffen


In der Ost-Ukraine, Februar 2016 - EPA

27/02/2016 08:54SHARE:


In der Ukraine spielt sich derzeit die größte humanitäre Katastrophe in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ab. Darauf macht der österreichische Caritaspräsident Michael Landau aufmerksam. Der von der Öffentlichkeit kaum mehr beachtete Krieg im Osten der Ukraine treffe ein Land, das auch ohne Krieg schon am sozialen Abgrund stehe. Der Krieg verschärfe die Situation aber noch dramatisch, so der Caritaspräsident, der sich in den letzten Tagen in der Ukraine aufgehalten hat. Insgesamt seien mehr als fünf Millionen Menschen von den Wirren des Krieges betroffen, darunter mehr als 1,7 Millionen Kinder, so Landau.

Seit dem Frühjahr 2014 tobt in der Ostukraine eine blutige Auseinandersetzung. Separatisten gründeten in Teilen der östlichen Bezirke Lugansk und Donezk mit tatkräftiger Unterstützung Russlands zwei „Volksrepubliken“. Es folgten dramatische Kämpfe mit der ukrainischen Armee mit bisher mehr als 9.000 Toten und 30.000 Verwundeten. Laut dem UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR sind bereits 1,7 Millionen Menschen aus den umkämpften Gebieten in andere Landesteile geflohen, mehr als 1,1 Millionen Menschen flohen ins Ausland, der Großteil nach Russland.

Die ukrainische Wirtschaft ist zugleich 2015 wieder stark geschrumpft. Die Inflationsrate betrug zuletzt fast 44 Prozent. Das Parlament in Kiew beschloss daraufhin ein Sparpaket mit Kürzungen der Sozialausgaben. Das Existenzminimum und der Mindestlohn liegen derzeit bei 50 Euro. „Doch damit kann bei der hohen Inflation niemand überleben“, so Landau: „Tausende alte Menschen und sozial schwache Familien leben in Wohnungen ohne Strom, Gas und Heizung, weil sie die Rechnungen nicht begleichen können. Jeden Winter erfrieren dutzende Menschen, zum Teil in ihren Wohnungen.“

Im letzten Jahr seien in der Ukraine auch erstmals wieder Fälle von Kinderlähmung aufgetreten.

Noch immer leben, wie Landau berichtet, bis zu zwei Millionen Menschen im Frontgebiet im Osten, wo sich die ukrainische Armee und die von Russland unterstützten Separatisten gegenüberstehen. Zwar wurde ein Waffenstillstand vereinbart, dieser hält aber nicht immer. Täglich gebe es Gefechte mit Toten und Verwundeten, berichtete Landau von seinem Lokalaugenschein.

Im Frontgebiet zurückgeblieben seien vor allem Alte und Kranke, sagte der österreichische Caritaspräsident. Unter dem Krieg litten vor allem die Kinder. Viele von ihnen könnten derzeit keine Schule besuchen. An die 200 Bildungseinrichtungen - Schulen und Kindergärten - wurden zerstört und viele davon mussten geschlossen bleiben.

Kritik an heimischer Politik

Eindringlich nahm der Caritaspräsident die heimische Politik ins Gebet. Die Politiker in Österreich würden ihre ganze Energie in die Errichtung von Grenzzäunen stecken. Wenn sie zugleich von verstärkter Hilfe vor Ort sprechen, seien das hingegen nicht mehr als Sonntagsreden und Lippenbekenntnisse, kritisierte Landau: „Es würde unseren Politikern sicher gut tun, an die Front in der Ukraine zu fahren und persönlich mit den Menschen in Not und Angst zu sprechen.“

Es brauche endlich mehr Geld für bilaterale Entwicklungszusammenarbeit, damit die Menschen in ihrem Herkunftsländern bleiben können und dort eine Zukunftsperspektive hätten.

(kap 27.02.2016 sk)



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