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  • 29.02.2016 00:33 - „Ein historisches Ereignis par excellence“
von esther10 in Kategorie Allgemein.

„Ein historisches Ereignis par excellence“
Redaktion | 29/02/16


Das historische Ereignis zwischen den Kirchen des Ostens und des Westens – Papst Franziskus und Seine Seligkeit Patriarch Kyrill, Patriarch von Moskau und ganz Russland, trafen einander am 12. Februar 2016 in Havanna, Kuba, ungefähr 1000 Jahre nach dem Schisma von 1054. Erzbischof Atallah Hanna, Erzbischof von Sebastia in Palästina, äußert sich in einem Interview zum Treffen.

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Was denken Sie über das Treffen zwischen Papst Franziskus und Patriarch Kyrill in Kuba?

Ich denke, dass die Annäherung und die Kooperation zwischen allen Kirchen für Jerusalem und die ganze Welt sehr wichtig sind. Gegenwärtig erleben die Christen viele Herausforderungen, und wir sind aufgerufen, mehr am Dialog zu arbeiten, um der Menschheit zu dienen und die gemeinsamen Werte zwischen den Kirchen zu stärken.

Das Treffen zwischen Papst Franziskus und Patriarch Kyrill ist ein historisches Ereignis par excellence. Wir sind optimistisch und glauben, dass dieses Treffen dazu beitragen wird, den Dialog und das Verständnis zu stärken, um das Ziel, das wir suchen, zu erreichen: die Einheit. In den Gebeten, die wir zum Herrn richten, beten wir immer wieder um Einheit. Treffen wie dieses ebnen den Weg einer gestärkten Liebe, die zuerst im Herzen eines jeden Christen kommen sollte; nur durch die Liebe können wir Einheit erreichen.

Welche Schritte sollten die katholischen und orthodoxen Kirchen gehen, um diese Annäherung weiterzuführen, etwa auch um ein gemeinsames Datum zur Feier von Ostern und Weihnachten zu erreichen?

Es gibt einen realen Wunsch in christlichen Kreisen genauso wie in orthodoxen, nicht nur die Vereinheitlichung christlicher religiöser Feste zu erreichen, sondern auch eine größere Einheit aller Christen. Wir sehen bestimmte Hindernisse und Hürden, aber wir hoffen, sie in der Zukunft überwinden zu können. Ich glaube nicht, dass es einen Katholiken oder Orthodoxen gibt, der nicht eine Annäherung zwischen den Kirchen sehen möchte oder ein gemeinsames Datum zur Feier von Ostern und Weihnachten. Wir beten zu Gott, dass er unseren Geist und unsere Herzen erleuchte, sodass wir unser Ziel erreichen können. Wir schätzen die Einstellung von Papst Franziskus, der darauf drängt, ein gemeinsames Datum für Ostern zu finden. In der orthodoxen Kirche gibt es eine besondere Tradition für dieses Fest, die auf die ersten ökumenischen Konzile zurückgeht. Um eine Änderung oder eine Verbesserung in dieser Tradition einzuführen, sollte eine Entscheidung von einem orthodoxen Konzil gefällt werden, das alle Führer orthodoxer Kirchen auf der ganzen Welt einschließt.

Warum wurde Ihrer Meinung nach die Insel Kuba als Ort des Treffens ausgewählt?

Ich denke, dass der Ort des Treffens symbolisch ist. Zu allererst fiel das Treffen mit einem Pastoralbesuch von Papst Franziskus wie auch von Patriarch Kyrill in Lateinamerika und anderen Ländern zusammen. Kuba war zu einem bestimmten Zeitpunkt seiner Geschichte gegen die Kirche, und es gab Spannungen, die den Vatikan und christliche Führer im Allgemeinen betrafen. Das Treffen, das in Kuba zwischen Nord- und Südamerika abgehalten wurde, ist ein Indiz dafür, dass Kuba am Übergang von Atheismus und Ablehnung der Religion zu Wiederberücksichtigung ethischer und religiöser Werte steht. Dieses Treffen wäre nicht möglich gewesen ohne die direkte Zusammenarbeit mit Kuba und seinen politischen Führern. Zu einem bestimmten Zeitpunkt gab es viele Spannungen zwischen Kuba und einer Reihe anderer Länder, und es könnte der Wunsch der Kirche sein, diese Spannungen zu lindern und so Offenheit, Liebe und den Dialog zwischen den Ländern zu fördern.

Wie ich schon erwähnt habe, ist Kuba die Brücke zwischen Nord- und Südamerika, und dieses Treffen könnte zur Brücke zwischen der katholischen und der orthodoxen Kirche werden. Im ersten Jahrtausend waren wir eine Kirche, und das Schisma ereignete sich kurz danach. Wenn wir über tausend Jahre unserer Geschichte sprechen, sprechen wir über das gemeinsame Erbe von Glaube und Tradition. Daher ist dieses Treffen ein Schritt vorwärts zur Wiederherstellung dieser Einheit. Wir werden nicht zu diesem gegenwärtigen Zeitpunkt vereint werden, aber er stärkt die Liebe zwischen den Kirchen trotz aller Hindernisse.

Die abschließende Erklärung betont darüber hinaus nicht nur die Beziehung zwischen den beiden Kirchen, sondern auch die gleichen Werte wie Familie, Heirat und Ethik. Ich habe das Treffen aufmerksam verfolgt, und was meine Aufmerksamkeit gewonnen hat, war die reine Liebe, die in den Herzen von Papst Franziskus und Patriarch Kyrill liegt, und ihr ehrlicher Wunsch, Brücken zu bauen zwischen den Kirchen von Rom und Russland. Wir hoffen, dass in der Zukunft die Kirchen den Dialog weiterführen, denn zurzeit werden Christen im Nahen Osten verfolgt, und einige Länder haben ihre christlichen Werte und Prinzipien aufgegeben. Ich glaube, dass christliche Treffen wie dieses kein intellektueller Luxus sind, sondern eine dringende Notwendigkeit, um unsere Werte zu stärken und zu erhalten.
https://de.zenit.org/articles/ein-histor...par-excellence/
(Quelle: Lateinisches Patriarchat von Jerusalem, 29.02.2016)




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