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  • 04.03.2016 00:23 - Papst: „Wir vergeben, und uns wird vergeben werden“
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Papst: „Wir vergeben, und uns wird vergeben werden“

Papst Franziskus feiert seine Morgenmesse - OSS_ROM

01/03/2016 12:29SHARE:


Die Fastenzeit soll das Herz des Christen auf die Vergebung Gottes vorbereiten und ihn dazu anstiften, seinerseits zu vergeben. Das hat Papst Franziskus am Dienstag bei der Morgenmesse in seiner Residenz Santa Marta gesagt. Im Gegensatz zum Menschen sei Gottes Bereitschaft zur Vergebung grenzenlos. Im Tagesevangelium sagt Jesus auf eine Frage des Petrus, wie oft er seinem Bruder vergeben müsse: Nicht siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal. In der Lesung aus dem Buch Daniel bittet der zum Tod verurteilte Asarja Gott für sein Volk um Milde und Vergebung. Das, so Franziskus in seiner Morgenpredigt, ist die rechte Art zu beten: im Vertrauen auf die Güte Gottes.

„Wenn Gott vergibt, ist seine Vergebung so groß, dass es ist, als würde er vergessen. Das ist das Gegenteil von dem, was wir tun, wenn wir schwätzen: „Aber dieser hat jenes getan, und jener andere dies….“ Wir haben das in der alten Geschichte, im Mittelalter und auch heute, nicht?, so viele Beispiele dafür: Wir vergessen nicht. Warum? Weil wir kein barmherziges Herz haben. „Handle an uns nach deiner Milde, nach deinem überreichen Erbarmen!“, sagt Asarja, „rette uns“. Das ist ein Ruf an die Barmherzigkeit Gottes, dass er uns vergibt und uns rettet und unsere Sünden vergisst.“
Das Zwiegespräch zwischen Petrus und Jesus aus dem Tagesevangelium lehrt uns noch etwas anderes, so der Papst. „Im Vaterunser beten wir: vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Wenn du nicht dazu in der Lage bist zu vergeben, wie kann Gott dir vergeben? Er will dir vergeben, aber er kann es nicht, wenn du ein verschlossenes Herz hast, in das die Barmherzigkeit nicht hineinkommt.“

Vergeben und vergessen seien für Menschen zwei unterschiedliche Dinge, fuhr Franziskus fort. „Man kann vergeben, aber nicht immer schafft man es zu vergessen.“ Die Fastenzeit diene der Vorbereitung des Herzens, damit es die Vergebung Gottes erfahren kann – „und dann dazu bereit ist, dasselbe mit den anderen zu tun.“ „Kann sein, dass du mich nie grüßt, aber in meinem Herzen habe ich dir vergeben. Und so nähern wir uns dieser großen Sache Gottes an: der Barmherzigkeit. Wir alle haben um Vergebung zu bitten: alle. Wir vergeben, und uns wird vergeben werden.“

(rv 01.03.2016 gs)



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