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  • 05.03.2016 00:44 - Das Tagebuch der Anne Frank
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Das Tagebuch der Anne Frank

Interview mit Drehbuchautor Fred Breinersdorfer und Otto-Frank-Darsteller Ulrich Noethen
4. MÄRZ 2016


Tagebuch Der Anne Frank, Amsterdam / Wikimedia Commons - Heather Cowper - Www.Heatheronhertravels.Com, CC BY 2.0

Über Anne Frank sind bereits mehrere Spielfilme zumeist aus dem angelsächsischen Sprachbereich gedreht worden. Filmemacher Fred Breinersdorfer (Drehbuch) und Hans Steinbichler (Regie) bleiben in ihrem neuen Film so nah wie möglich an der Vorlage, am weltberühmten Tagebuch. Daher auch der Filmtitel „Das Tagebuch der Anne Frank“. Selbst für Leser, die das Tagebuch kennen, bietet der Film jedoch auch Neues. Denn das Drehbuch entstand nach einer von den redaktionellen Eingriffen durch Anne Franks Vater Otto befreiten Ausgabe. So tritt beispielsweise das schwierige Verhältnis Annes zu ihrer Mutter im Film deutlich hervor.

Nach einem Prolog in Sils Maria im Jahre 1935, in dem Otto Frank (Ulrich Noethen) den in der Schweiz lebenden Verwandten von den Plänen einer Emigration in die Niederlande erzählt, beginnt „Das Tagebuch der Anne Frank“ mit dem Umzug der Familie nach Amsterdam. Otto und Edith Frank (Martina Gedeck) schenken Anne (Lea von Acken) zu ihrem 13. Geburtstag ein Tagebuch, in dem sie mit wachem Auge und mit schriftstellerischer Begabung immer wieder von ihrem Alltag Zeugnis ablegt. Dabei spielt insbesondere die beginnende Ausgrenzung der Juden in den besetzten Niederlanden aus der Sicht Annes und ihrer Schwester Margot (Stella Kunkat) eine zentrale Rolle. Kernstück des Tagebuchs und des Filmes ist die Beschreibung des Alltags im sogenannten Hinterhaus des Firmensitzes von Otto Frank in der Prinsengracht 263. Die etwas mehr als 50 qm-Wohnung teilt sich die Familie Frank ab Juli 1942 mit der dreiköpfigen Familie „van Daan“: Vater Hans (André Jung), Mutter Petronella (Margarita Broich) und Peter (Leonard Carow), später auch mit dem Zahnarzt Albert Dussel (Arthur Klemt). Hier leben die acht Hinterhaus-Bewohner nicht nur in beengten Verhältnissen mit den im Film teilweise detailliert beschriebenen Einschränkungen, sondern auch in ständiger Angst vor Bombenangriffen und vor Denunziation.

Mit einer natürlich wirkenden Lea von Acken in der Hauptrolle gelingt es dem Spielfilm, nicht nur die Atmosphäre der Beengtheit und der Bedrohung wiederzugeben, sondern auch den Reifungsprozess einer Jugendlichen abzubilden, die trotz der schwierigen Verhältnisse ganz normale Pubertätsprobleme mit einer außerordentlichen Beobachtungsgabe vereinte.

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Interview mit Drehbuchautor Fred Breinersdorfer und Otto-Frank-Darsteller Ulrich Noethen über „Das Tagebuch der Anne Frank“

Über Anne Frank wurden bereits mehrere Filme gedreht, zuletzt der Fernsehfilm „Meine Tochter Anne Frank“. Worin unterscheidet sich „Das Tagebuch der Anne Frank“ von ihnen?

Fred Breinersdorfer: Bei den bisherigen Filmen gab es immer Raum für freie Interpretation. Ich habe mich gefragt: Warum ist das Tagebuch nach wie vor nicht nur Schullektüre, warum lesen es weltweit in unglaublicher Zahl Jugendliche, obwohl es heißt, sie würden lieber Games spielen oder im Internet unterwegs sein? Das Geheimnis muss schon in dem Buch liegen. Ich wollte sehr subjektiv die Geschichte der Anne Frank erzählen aus dem, was sie schreibt. Daher auch die Originalzitate. Zusammen mit Regisseur Hans Steinbichler kam später der Blick in die Kamera hinzu – ein wichtiges Stilmittel, um das Publikum anzusprechen.

Ulrich Noethen: Mit „Das Tagebuch der Anne Frank“ wird zum ersten Mal ein Kinofilm aus deutscher Produktion zu dem Thema gedreht. Die Familie Frank war eine Frankfurter Familie, und was mit ihr geschehen ist, ist Teil unserer deutschen Geschichte. Wir wollen ein jugendliches Publikum mit einer heutigen Filmsprache ansprechen.

Macht es für Sie einen Unterschied, dass es sich nicht um eine fiktive Geschichte, sondern um eine historische Gestalt handelt? Spüren Sie da eine besondere Verantwortung?

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https://de.zenit.org/articles/das-tagebuch-der-anne-frank/



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