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  • 07.03.2016 00:36 - Wenn kein Frauenpriestertum, dann zumindest Frauenpredigt – Die Frauenbeilage im „Osservatore Romano“
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Wenn kein Frauenpriestertum, dann zumindest Frauenpredigt – Die Frauenbeilage im „Osservatore Romano“
7. März 2016 4


Frauenbeilage des Osservatore Romano fordert Frauenpredigt (statt Frauenpriestertum)

(Rom) Der Genius der Frau sollte durch die Frauenbeilage des Osservatore Romano gewürdigt werden, nachdem sich die Auflehnung von 1968 auch gegen das Frauenbild der Kirche richtete. Einzug hielt jedoch auch eine Form des Feminismus. In der jüngsten Ausgabe von Donne Chiesa Mondo (Frauen Kirche Welt) schreibt Lucetta Scaraffia, die redaktionelle Verantwortliche der Beilage, daß Frauen, wenn sie schon nicht Priesterinnen werden können, zumindest in der Kirche predigen dürfen sollen.

Papst Franziskus zum Frauenpriestertum? „Die Tür ist ein für allemal zu“

Was das Frauenpriestertum anbelangt, war Papst Franziskus, wie seine Vorgänger, erstaunlich deutlich und kurz angebunden. „Die Tür ist ein für allemal zu“, sagte Franziskus in seiner ersten Pressekonferenz auf dem Rückflug vom Weltjugendtag in Rio de Janeiro. Das war am 28. Juli 2013.

Das eindeutige Nein zur feministischen Alt-68er-Forderung ging damals unter, weil der inzwischen berühmt-berüchtigte Satz: „Wer bin ich, um zu urteilen?“ alles andere in den Schatten stellte.

„Auch die Predigt ist Teil der Messe, damit wäre auch sie ausgeschlossen“, so der Vatikanist Sandro Magister.

März-Frauenbeilage des Osservatore Romano fordert Frauenpredigt

Lucetta Scaraffia, Feministin, Historikerin, Katholikin, ständige Kolumnistin des Osservatore Romano
Lucetta Scaraffia, Feministin, Historikerin, Katholikin, und Kolumnistin des „Osservatore Romano“
Doch vor wenigen Tagen öffnete die Frauenbeilage des Osservatore Romano erneut diese Front. Fast die gesamte März-Ausgabe der Beilage ist der Forderung der Frauenpredigt gewidmet.

Verantwortlich für die Beilage ist Lucetta Scaraffia, Assistenzprofessorin für Zeitgeschichte an der römischen Universität La Sapienza. Scaraffia betont selbst, die Tochter einer katholischen Mutter und eines freimaurerischen Vaters zu sein. Als Jahrgang 1948 gehört sie der 68er-Generation an. In den späten 60er Jahren schloß sie sich der Frauenbewegung an und legte den Glauben ab, der ihr von der Mutter vermittelt worden war. 1971 heiratete sie ein erstes Mal. Die Ehe wurde später für nichtig erklärt. 1982 brachte sie eine Tochter zur Welt, die sie mit dem Historiker Gabriele Ranzato gezeugt hatte. In den 80er Jahren lernte sie den Historiker und Journalisten Ernesto Galli della Loggia kennen, den sie dann heiratete. Ende der 80er Jahre fand Scraffia in der Kirche Santa Maria in Trastevere, die von der Gemeinschaft Sant’Egidio betreut wird, zum Glauben zurück.

Seit ihrer Bekehrung befaßt sich Scaraffia vor allem mit weiblicher Religiosität, heiligen Frauen und bioethischen Fragen. Neben ihrer ständigen Mitarbeit beim Osservatore Romano schreibt sie gelegentlich Kolumnen im Corriere della Sera, der renommiertesten Tageszeitung Italiens, in der auch ihr Mann ständiger Kolumnist ist. Galli della Loggia bezeichnet sich selbst als Laizist, jedoch mit einem wohltuenden Sinn für die Differenzierung.


Lucetta Scaraffia, die unter Papst Benedikt XVI. sich mehr um die nicht-verhandelbaren Werte kümmerte, kehrt seit der Wahl von Papst Franziskus wieder ihre feministische Seite hervor. Im November 2013 sorgte ihr Artikel über Kardinalinnen für einiges Aufsehen. Konkret ging es dabei um das Mitbestimmungsrecht und die Papst-Wahl im Konklave. In der darauf folgenden Diskussion wurde mehrfach die Annahme geäußert, daß Scaraffia zwar Kardinalinnen sage, aber Priesterinnen meine.

Scaraffia blieb, trotz einiger Kritik, Mitarbeiterin des Osservatore Romano, weshalb auch ihre neue Forderung nach der Frauenpredigt nicht ohne Billigung von Direktor Giovanni Maria Vian erschienen sein kann.

Lucetta Scaraffia und Enzo Bianchis „Bedingungen“

Die Beilagen-Chefin und ständige Kolumnistin des Osservatore Romano ließ zur Unterstützung von ihrer Forderung einen anderen progressiven Hans-Dampf-in-allen-Gassen zu Wort kommen. Auf der letzten Seite der Beilage darf Enzo Bianchi, der „Prior“ der „monastischen“, interkonfessionellen Gemeinschaft von Bose die „drei Bedingungen“ nennen, unter denen die Frauenpredigt umgesetzt werden sollte.

Die erste Bedingung, so Bianchi, sei das „mandatum praedicandi“, das der Bischof den Laien – Frauen und Männern –, die geeignet sind, zu predigen, verleihen sollte.
Die zweite Bedingung sei ein Segen während der Heiligen Messe, die der zelebrierende Priester vor der Homilie der Frau oder dem Mann erteilt, dem er die Predigt anvertraut, um damit zu unterstreichen, daß die Predigt Teil der Kulthandlung ist.
Die dritte Bedingung sei, daß der predigtfähige Gläubige, Frau oder Mann, sich seines Charismas, aber auch der Notwendigkeit bewußt sei, das Predigtrecht mit bischöflicher Genehmigung ausüben zu müssen, das verliehen wird durch eine „Handauflegung, die eine Segnung, aber kein Sakrament ist“.
„So dargestellt, scheint der Weg geebnet, was aber nicht den Tatsachen entspricht“, so Magister.

Die Wirklichkeit der Kirche sieht anders aus

Das beginnt zunächst vor allem beim Kirchenrecht. Paragraph 1 von Canon 767 verbietet die Laienpredigt gleichgültig ob Mann oder Frau.

„Unter den Formen der Predigt ragt die Homilie hervor, die Teil der Liturgie selbst ist und dem Priester oder dem Diakon vorbehalten wird; in ihr sind das Kirchenjahr hindurch aus dem heiligen Text die Glaubensgeheimnisse und die Normen für das christliche Leben darzulegen“ (Can. 767,1)
Es gehört zur progressiven Vorgehensweise, die katholische Lehre und das Kirchenrecht unerwähnt zu lassen. Damit wird ein verzerrter, unehrlicher Eindruck vermittelt. Nicht anders ging Scaraffia in der Frauenbeilage zur Sache. Aus Ausnahmefällen läßt sich keine Regel zimmern.

Hinzu kommt das explizite Verbot der Laienpredigt, das 1997 gemeinsam von acht römischen Dikasterien und durch die Approbation von Papst Johanne Paul II. bekräftigt, erlassen wurde. Die „Instruktionen zu einigen Fragen über die Mitarbeit der Laien am Dienst der Priester“ läßt keinen Spielraum.

Wörtlich heißt es im Artikel 3,2:

hier geht es weiter
http://www.katholisches.info/2016/03/07/...rvatore-romano/



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