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  • 11.03.2016 00:59 - „Miss Germany“ gibt Religion – Die katholische Lehrerin Lena bleibt auch als Schönheitskönigin bodenständig
von esther10 in Kategorie Allgemein.

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„Miss Germany“ gibt Religion – Die katholische Lehrerin Lena bleibt auch als Schönheitskönigin bodenständig



Sie haben ihr ein riesiges Herz an die Tafel gemalt – und alle haben unterschrieben. Als Lena Bröder den Klassenraum betritt, wird sie nicht mit „Guten Morgen, Frau Bröder", sondern mit „Guten Morgen, Miss Germany" begrüßt. Etwa zwei Dutzend Fünftklässler der Anne-Frank-Gesamtschule in Havixbeck im Münsterland sind an diesem Morgen völlig aus dem Häuschen: „Ihre" Frau Bröder ist Deutschlands Schönste. „Das ist total cool, die eigene Lehrerin wird schließlich nicht jeden Tag Miss Germany", macht ein Schützling aus seiner Begeisterung keinen Hehl. „Es ist etwas Außergewöhnliches", findet sein Sitznachbar.

„Bitte die Krone!”

Die Doppelstunde Religion wird zur Nebensache. Die Schüler bedrängen die junge „Frau Lehrerin“ mit Fragen: Ob sie denn aufgeregt gewesen sei bei der Miss-Wahl? Wie denn die anderen so waren? Ob die Krone schwer ist? Überhaupt, die Krone. „Können Sie die Krone holen? Bitte!“, fordert die Klasse. Und „Miss Germany“ holt das Zeichen ihrer neuen Würde, das sie sicher im Lehrerzimmer eingeschlossen hat. Als sie mit dem funkelnden Teil und der Schärpe zurückkehrt, nehmen die „Ohs“ und „Ahs“ kein Ende. „Und wie die glitzert ...“, flüstert ein Mädchen entzückt.

Seit 20. Februar ist die 26-jährige Lena Bröder aus Havixbeck bei Münster neue Miss Germany. So richtig glauben kann sie es selbst noch nicht. Chancen ausgerechnet habe sie sich nicht. „Ich wollte einfach nur dabei sein, Spaß haben.“ Sechs Jahre habe sie darauf hingearbeitet, an der Miss-Germany-Wahl teilzunehmen – und dabei manche Niederlage eingesteckt. „Ich möchte ein Vorbild sein, dass man für seine Träume und Ziele kämpfen kann“, erklärt sie nachdenklich.

Auch wenn sie sich jetzt für ein Jahr beurlauben lassen möchte, um all den Verpflichtungen als „Miss Germany“ nachzukommen: Das Ziel, als Pädagogin an der Schule zu arbeiten, hat die Lehramtsanwärterin für katholische Religion und Hauswirtschaft weiterhin vor Augen. Die Arbeit an der Schule solle schließlich ihr „erstes Standbein“ sein. Ganz wichtig sei es ihr, christliche Grundwerte zu vermitteln, betont die Schönheitskönigin. Das nennt sie die „Basics“.

In Kirche reingewachsen

Allerdings sei es heute oft schwierig, Schülern heute Gott und Religion näherzubringen. Den Glauben beschreibt Bröder als „Hintergrundrauschen“ ihres Lebens: Gemeinde-Kindergarten, Sternsinger, Pfadfinder – in die Kirche ist sie von klein auf hineingewachsen. Das und auch das Geborgensein in der Familie mit ihren drei Schwestern werde sicher dafür sorgen, dass sie auch als Miss Germany auf dem Boden bleibe. „Ich bin überzeugt, dass ich mir selbst treubleiben werde.“

Trotzdem: Statt im Polo fährt sie nun ein Jahr im Jaguar durch die Welt. Und dass sie nun manche berühmte Persönlichkeit trifft, darauf freut sich die 26-Jährige auch. Am liebsten würde sie einmal mit Karl Lagerfeld sprechen. Und mit Angela Merkel. Sogar mit dem Papst. „Man muss halt gucken, was als Miss Germany möglich ist. Vielleicht bekommt Franziskus es ja mit, dass ich Religionslehrerin bin.“ Für den 100. Katholikentag in Leipzig ist Deutschlands Schönste schon fest eingeplant. Mit anderen Prominenten soll sie am 27. Mai eine Jubiläumsgala bestreiten.

Ihre Schüler hoffen, dass sie nach dem Jahr zurückkehrt, „ihre“ Frau Bröder. „Sie ist eine tolle Lehrerin und macht auch guten Unterricht“, gibt ihr eine Schülerin Bestnoten. Beim Fototermin auf dem Schulhof strahlt Bröder trotz Kälte. Für ein paar

Minuten ist in der ganzen Schule nicht an Unterricht zu denken: Überall drücken Schüler ihre Nasen an die Fensterscheiben.

Nun müsse sie aber los, entschuldigt sich die „Miss Germany“. Zur nächsten Stunde – und vorher noch zum Parkplatz, um die Parkscheibe am Polo vorzudrehen, mit dem sie heute nochmal gekommen ist. Und nach dem Unterricht müsse sie vier Koffer Wäsche waschen. Sagt‘s, nimmt die Krone ab und hängt sich die Tasche mit den Büchern über die Schulter.
Sabine Just
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