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  • 15.03.2016 00:55 - Bischof Schneider: Ich habe keine Ängste oder Zweifel was eventuelle Versetzungen oder Angriffe anbelangt, weil der Sinn meines Lebens und meines ganzen Strebens in der Wahrheit Christi besteht und darin, Gott treu zu sein
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Bischof Schneider: Ich habe keine Ängste oder Zweifel was eventuelle Versetzungen oder Angriffe anbelangt, weil der Sinn meines Lebens und meines ganzen Strebens in der Wahrheit Christi besteht und darin, Gott treu zu sein
9. März 2016 21


Das Interview von Daniel Blackman mit Weihbischof Athanasius Schneider

(London) Bischof Athanasius Schneider, Weihbischof des Erzbistums Astana in Kasachstan, besuchte Anfang März England. Daniel Blackman von One Peter Five führte ein Interview mit ihm, bei dem zahlreiche aktuelle Themen angesprochen wurden, darunter die Evangelisierung, der Zika-Virus, die Freimaurerei, die Orthodoxen, die Juden, die Moslems. Nachfolgend das vollständige Interview in deutscher Übersetzung, ausgenommen die auf England bezogene Einleitung.

Ich habe keine Angst....Ich will von Gott anerkannt werden, nicht von den Bischöfen, den Medien und nicht einmal vom Papst. Mit meinem Gewissen und meinem Versprechen in der Taufe und in der Bischofsweihe habe ich Christus versprochen, die Wahrheit rein und vollständig zu bewahren und sogar bereit zu sein, mein Leben dafür zu geben. Das ist mein Wunsch und mein Ziel.

Daniel Blackman machte zunächst auf die lange Reihe von jüdischen Konvertiten aufmerksam, die im Lauf der Geschichte Christus erkannten und sich taufen ließen. Einer der jüngsten Beispiele ist der ehemalige orthodoxe Rabbiner Jean-Marie Eli Satbon. Die vatikanische Kommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum erklärte jedoch im Dezember 2015, daß es keine Missionierung von Juden mehr gebe.

Blackman: „Stimmt das? Handelt es sich um eine Korrektur der bisherigen Lehre und Praxis?“

Bischof Schneider: Das ist wirklich falsch. Das widerspricht den Worten Unseres Herrn, der gesagt hat: „Geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern“. Er hat nicht gesagt: „alle Völker außer das jüdische Volk“. Er hat gesagt, „alle Völker“, „tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes‘“. Jesus hat gesagt: Wenn ihr nicht glaubt, werdet ihr das Leben nicht haben. Das hat er auch zu den Juden gesagt und sagt es auch zu den Juden von heute. Auch sie müssen dem Bund mit Gott gehorchen, den Jesus errichtet hat. Deshalb haben die Apostel zu den Juden in den Synagogen gepredigt.

Für 2000 Jahre hat die Kirche immer für die Bekehrung der Juden gebetet. Das ist ein Akt der Barmherzigkeit und der Liebe. Die Kirche lädt die Juden ein und ermutigt sie, zu Christus zu kommen. Viele Juden haben sich bekehrt, einige von ihnen sind Heilige geworden. Alphonse Ratisbonne gründete einen Orden zur Evangelisierung des jüdischen Volkes. Das gilt immer auch für mich, und kein Dokument der Kirche kann es aufheben, weil das den Worten Unseres Herrn widersprechen und die Apostel und alle immerwährenden und unveränderlichen Worte der Kirche seit 2000 Jahren dementieren würde.

Blackman: Dieses Dokument kommt aus dem Inneren der Kirche, von einem offiziellen Organ des Vatikans. Wie ist das möglich?

Bischof Schneider: Das ist sehr traurig. Dieses Dokument ist weder unfehlbar noch will es das sein. Es ist kein authentischer Ausdruck des Lehramtes. In der Geschichte der Kirche wurden pastorale Dokumente erlassen, die nur von befristeter Natur waren und Irrtümer enthielten, und dieses Dokument enthält Irrtümer. Was nicht unfehlbar ist, kann sich als fehlerhaft erweisen. Ich wiederhole, daß die Kirche immer ausschließlich die ex cathedra oder durch das universale Lehramt ausgedrückten Aussagen gelehrt hat, das, was die Päpste und die Bischöfe im Laufe der Jahrhunderte gelehrt haben. Das erwähnte Dokument enthält dagegen eine neue Doktrin, eine Meinung, eine neue Theorie.

Blackman: Die Bischofskonferenzen von England und Wales und von Deutschland haben um eine Änderung der Karfreitagsbitte für die Juden im überlieferten Ritus ersucht, damit er der derzeitigen interreligiösen Praxis mit den Juden angepaßt wird. Handelt es sich dabei um eine gute Sache? Stimmt etwas nicht mit der derzeitigen Karfreitagsbitte?

Bischof Schneider: Ich weiß nicht, was sie wollen, aber wir müssen der Wirklichkeit in die Augen schauen. Es ist gegen die Nächstenliebe und die Liebe für die Juden. Wenn ich sie liebe, will ich, daß sie Jesus kennen und lieben lernen und daß sie durch das kostbarste Blut Jesu gewaschen werden können, und daß sie die Allerheiligste Dreifaltigkeit kennenlernen. Deshalb muß ich für ihre Bekehrung beten. Ich widerspreche: die deutschen und englischen Bischöfe repräsentieren nicht die Gesamtheit des Episkopats. Es gibt mit Sicherheit – und ich kenne einige – Bischöfe, die mit dieser Position nicht einverstanden sind. Ich denke nicht, daß diese Meinung korrekt ist. Sie wird von einer Verwaltungsnomenklatur eingeflößt, die den Anspruch erhebt, alle Bischöfe eines Landes zu vertreten. Diese Funktionsweise der Bischofskonferenzen ist grundsätzlich sehr problematisch. Sie ist gegen die göttliche Struktur der Kirche.

Die Beziehungen zu den Moslems


Der RIng von Bischof Schneider zeigt die Unbefleckte Empfängnis

Blackman: Sie leben in einem Land, in dem 70 Prozent der Bevölkerung moslemisch ist. Was ist Ihre Erfahrung, in einem mehrheitlich moslemischen Land zu leben? Gibt es Zusammenarbeit oder Konflikt? Bekehren sich die Moslems zum katholischen Glauben?

Bischof Schneider: Gott sei Dank herrschen Frieden und Harmonie. Die Leute sind sehr tolerant und es gibt keine Feindseligkeiten. In der Mentalität und der Kultur der Menschen gibt es keinen Extremismus, und die Regierung unterstützt aktiv den interreligiösen Dialog. Sie ist sehr wachsam, um Extremismus zu verhindern, bis hin zur Landesverweisung.

Die Regierung organisiert Treffen, um miteinander die gemeinsamen Werte der Gesellschaft zu teilen. An diesen Treffen ist nichts Theologisches, sondern nur ein Beitrage zur Verbesserung des sozialen Lebens, was ich für sehr positiv halte. Die Gender-Ideologie zum Beispiel, die derzeit auf globaler Ebene mit diktatorischen Methoden aufgezwungen wird, findet Gott sei Dank keinen Raum, weil die Moslems dieselbe Meinung zu diesem Thema haben. Wir sind uns einig in der Verurteilung der Gender-Projekte und in der Prävention gegen jeden negativen Einfluß gegen die Familie.

Blackman: Hat die katholische Kirche einen Missionsauftrag gegenüber den Moslems?

Bischof Schneider: Ja, auch das ist unsere Mission, daß auch sie von Christus erlöst werden und Ihn kennenlernen, und genauso ist es gegenüber den Juden. Aber es ist natürlich schwierig, die Moslems in islamischen Staaten zu evangelisieren. Es ist sehr gefährlich. In diesen Ländern können wir aber zumindest unser Zeugnis geben und Präsenz zeigen. Ich habe Erfahrungen mit Personen der moslemischen Gemeinschaft, die beginnen, Christus zu suchen und sich zu fragen, welches die Wahrheit ist. So war ich in meinen persönlichen Kontakten Zeuge von Bekehrungen. Da wir Meinungs- und Handlungsfreiheit haben, weil wir in Europa noch nicht in mehrheitlich islamischen Staaten leben – ich betone noch nicht, weil die Dinge sich ändern können –, können und sollen wir missionarische Methoden gegenüber unseren islamischen Nachbarn anwenden, keine Proselytenmacherei, weil das moralisch nicht korrekt wäre, aber Evangelisierung.

Der Islamische Staat (IS) und die Unterwanderung Europas

Blackman: Europa hat zahlreiche islamische Terroranschläge erlebt, aber auch im Nahen Osten, Teilen Afrikas, in Pakistan und anderswo. Warum geschieht das?

Bischof Schneider: Nun, ich weiß nicht genau, wie sich der Islamische Staat (IS) gebildet hat. Es fällt aber nicht schwer, zu begreifen, daß es dem IS unmöglich wäre, über so viele Waffen zu verfügen, wenn er nicht von einer starken Macht finanziert und unterstützt würde. Der Waffenhandel ist von solcher Tragweite, daß das nicht möglich wäre, wenn nicht ein mächtiger Staat, vielleicht über Mittelsmänner, die Finanzmittel und die Waffen liefern würde, die sie brauchen.

Ein anderer Punkt, den ich betonen möchte, ist, daß die internationale Staatengemeinschaft – die USA, die NATO – über ausreichend Mittel verfüget, um den IS zu zerstören, und dies von Anfang an tun hätte können. Sie verfügt über exzellente Geheimdienste, die bereits vom Aufstieg des IS wußten, aber nichts unternommen haben. Die EU, die NATO, die USA haben nichts getan, obwohl sie wußten. Sie haben den IS nicht behindert. Sie haben eine immense Macht und dennoch haben sie die Bildung des Terrorphänomens IS zugelassen.

Blackman: Wissen Sie warum?

Bischof Schneider: Ich kenne nicht ihre Absichten, die Absichten der Mächtigen dieser Welt, der westlichen Staaten. Ich weiß nicht, warum sie ihn nicht blockiert haben. Wir können aber sagen, daß sie ihn indirekt unterstützt haben. Sie könnten politische Ziele haben oder die Absicht, die Invasion Europas durch große Massen von Moslems zu inszenieren, um eine Destabilisierung nicht nur im Nahen Osten, sondern bis in Europas Herz zu provozieren. Eine so große Anzahl von Personen einer anderen Kultur, mit einer radikalen Sichtweise des Islams werden mit der Zeit Konflikte und Spannungen mit der einheimischen Bevölkerung provozieren. Und das wird der Grund für Instabilität und generelle Verwirrung sein. Manch ein Mächtiger will vielleicht diese Instabilität für einen größeren Plan nützen.

Die Freimaurer in der Kirche

Blackman: Die Kirche hat eine jahrhundertelange Geschichte der Verurteilungen der Freimaurerei. Aus dem neuen Kodex des Kirchenrechts wurde dennoch jeder Hinweis auf die Freimaurerei eliminiert, und man sieht keine Dokumente und hört keine Stellungnahmen von Kirchenführern mehr dazu. Das vermittelt den Eindruck, daß die Freimaurerei nicht mehr gefährlich sei. Die freimaurerischen Logen haben sogar die Wahl von Papst Franziskus begrüßt.

Bischof Schneider: Die Freimaurerei ist grundsätzlich mit dem Christsein oder dem katholischen Glauben unvereinbar. Er ist grundsätzlich unvereinbar, weil das Wesen der Freimaurerei antichristlich ist. Sie leugnet Christus und leugnet die objektiven Wahrheiten. Sie fördert den Relativismus, der ein Widerspruch zur Wahrheit und zum Evangelium ist. Auf diese Weise werden doktrinelle Irrtümer der freimaurerischen Philosophie begünstigt. Das steht im Widerspruch zum christlichen und katholischen Glauben.

Die Freimaurerei hat auch einen esoterischen Aspekt, der nicht christlich ist. Sie hat Zeremonien und Riten esoterischen Charakters, was die Freimaurer offen zugeben, und diese Zeremonien widersprechen dem Glauben. Ihre Symbole und Rituale zeigen, daß die gegen die im Evangelium enthaltene göttliche Wahrheit sind. Diese Dinge beweisen, daß die Freimaurerei eine andere Religion ist. Ich wiederhole: Die Freimaurerei ist eine andere Religion. Sie ist eine Religion gegen Christus.

Auch wenn die Freimaurer gute Werke tun, philanthropisch tätig sind und so weiter, bleiben diese gefährlichen Aspekte. Ihre Philanthropie ist keine Rechtfertigung dafür, daß wir die Freimaurerei, vielleicht aufgrund ihres guten philanthropischen Wirkens, akzeptieren können. Ich werde ihre Lehren und ihre Rituale, die gegen die göttliche Wahrheit des Evangeliums sind, nie akzeptieren. Die Kirche wird sie nie akzeptieren können. Die Erklärung der Glaubenskongregation von 1983 über die Freimaurerei ist nach wie vor gültig. Laut dieser Erklärung ist es eine Todsünde, Freimaurer zu werden. Auch Papst Franziskus hat diese Bestimmung nicht geändert. Diese Lehre ist noch gültig und offiziell.

Blackman: Freimaurerische Internetseiten und Veröffentlichungen sprechen regelmäßig und wohlwollend von Papst Franziskus. Wie erklären Sie sich die wohlwollende Aufnahme von Papst Franziskus?

Bischof Schneider: Ja, der reformierte Ehenichtigkeitsprozeß birgt, meines Erachtens, die Gefahr einer Banalisierung und einer Oberflächlichkeit im Prozeß selbst. In den neuen Regeln ist in sich die Drohung eines Angriffs gegen die Heiligkeit und Unauflöslichkeit der Ehe enthalten. Eine heilige Sache auf oberflächliche und hastige Weise, auf banale Weise zu behandeln, ist unverantwortlich. Theoretisch sind heute die neuen Bestimmungen im Widerspruch zur immerwährenden Praxis der Kirche, weil im Prozeß immer der Grundsatz der Vermutung für die Gültigkeit der Ehe galt mit dem Ziel, die Heiligkeit der Ehe zu verteidigen. Die neuen Normen hingegen vermuten von Anfang die Ungültigkeit der Ehe. Dabei handelt es sich um eine gefährliche Mentalitätsänderung.

Das ist ein Angriff durch den Geist dieser Welt, und dasselbe gilt bei der Verhütung. Die Wahrheiten der Kirche sind unveränderlich, und das bleiben sie auch. Papst Paul VI. in Humanae vitae und Papst Johannes Paul II. in Veritatis splendor und in Familiaris Consortio haben gelehrt, daß die Verhütung in sich immer ein Übel ist. Es gibt keine Umstände oder Ausnahmen, die eine in sich schlechte Handlung rechtfertigen. Die Päpste Paul VI. und Johannes Paul II. haben das bekräftigt.

„Ich habe keine Angst“

Blackman: Sie sprechen ausdrücklich über viele wichtige Fragen und geben den Gläubigen eine klare und wirklich katholische Unterweisung. Fürchten Sie nicht die Angriffe, die Sie treffen könnten? Sind Sie bereit, zum Ziel zu werden? Bischöfe können versetzt werden, Medienangriffe gestartet, der Ruf zerstört werden …

Bischof Schneider: Ich habe keine Ängste oder Zweifel was eventuelle Versetzungen oder Angriffe anbelangt, weil der Sinn meines Lebens und meines ganzen Strebens in der Wahrheit Christi besteht und darin, Gott treu zu sein. Ich will von Gott anerkannt werden, nicht von den Bischöfen, den Medien und nicht einmal vom Papst. Mit meinem Gewissen und meinem Versprechen in der Taufe und in der Bischofsweihe habe ich Christus versprochen, die Wahrheit rein und vollständig zu bewahren und sogar bereit zu sein, mein Leben dafür zu geben. Das ist mein Wunsch und mein Ziel. Es interessiert mich nicht, was die Leute denken. Es ist absurd, die menschliche Meinung zu fürchten, weil die sich morgen schon ändert. Ich muß nur das fürchten, was Gott denkt. Das Denken der Menschen geht schnell vorbei, das Denken Gottes bleibt. Ich bin vor allem darum besorgt, Gott wohlgefällig zu sein.

Ich bin Weihbischof einer Diözese. Ich bin zufrieden. Und wenn der Papst mich versetzen wird, werde ich es akzeptieren und gehorchen, und an jeden Ort werde ich meinen Wunsch mitnehmen, die Wahrheit zu verteidigen.

Bischof Schneider: Nun, sie sollten es uns konkreter sagen. Man versteht nicht, was sie mit ihren Erklärungen meinen. Es wird nicht klar, was ihre Absichten sind.

hier geht es weiter

http://www.katholisches.info/2016/03/09/...-und-orthodoxe/



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