USA: Christenverfolgung durch IS ist Völkermord Redaktion | 22/03/16
Zerstoerte_Kirche_Syrien-711x533 Das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ begrüßt die Entscheidung des US-amerikanischen Außenministeriums, die Übergriffe der Terrormiliz „Islamischer Staat“ auf Christen und andere religiöse Minderheiten als Völkermord einzustufen.
Außenminister John Kerry hatte am Donnerstag vergangener Woche gesagt: „Meinem Urteil nach ist die Terrorgruppe IS in den Gebieten, die sich unter ihrer Kontrolle befinden, verantwortlich für den Genozid an Jesiden, Christen und schiitischen Moslems.“ Mit dieser Einschätzung war Kerry einer Resolution des US-Repräsentantenhauses gefolgt. Auch das Europaparlament und der Europarat hatten Ende Januar die Übergriffe des IS auf religiöse Minderheiten als Genozid verurteilt. Initiativen und Hilfswerke, darunter auch „Kirche in Not“, hatten weltweit zu einer Ächtung des Völkermords an den Christen im Nahen Osten und zur Beendigung der Gewalt aufgerufen.
„Man sollte nicht warten, bis etwa im Irak niemand mehr übrig ist, der die Geschichte erzählen kann, ehe man es Völkermord nennt“, sagte der Geschäftsführende Präsident von „Kirche in Not“, Johannes Freiherr Heeremann. Dem Hilfswerk liegen zahlreiche Berichte von Kirchenvertretern aus Syrien, dem Irak, aber auch aus afrikanischen und einzelnen asiatischen Ländern vor, wonach Untergruppen des „Islamischen Staates“ konkret darauf abzielen, das Christentum in der Region auszurotten. Dies umfasst physische wie psychische Gewalt, menschenunwürdige Lebensbedingungen für Christen, die gewaltsame Trennung von Familien, die Verschleppung von Frauen und Kindern bis hin zum Mord. All dies wurde nun von Seiten der EU und der USA als „genozidische Akte“ anerkannt.
Die Entscheidung des US-Außenministeriums ist ein weiterer Schritt, um die Taten der islamistischen Terroristen auch auf Ebene der Vereinten Nationen als Völkermord einzustufen. Dies würde neue Möglichkeiten eröffnen, verstärkt gegen die Terrormiliz vorzugehen und den Opfern Wiedergutmachung zu gewähren. Denn die „UN-Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes“ schreibt ein schnellstmögliches Eingreifen der Paktpartner vor, um eine Ausweitung des Genozids zu verhindern – und zwar nicht nur gegen die Täter, sondern auch gegen deren Unterstützer und Geldgeber.
„Kirche in Not“ steht den bedrängten christlichen Minderheiten im Nahen Osten solidarisch zur Seite – mit pastoraler wie direkter Hilfe. So hat das Hilfswerk zum Beispiel im Irak Schulen für christliche Flüchtlingskinder gebaut oder stellt Nahrungsmittel und Wohnraum für die notleidende Bevölkerung in Syrien zu Verfügung. Darüber hinaus macht „Kirche in Not“ Politik und Öffentlichkeit auf das Leid der Christen unter dem IS-Terror aufmerksam.
Um weiter helfen zu können, bittet „Kirche in Not“ um Spenden – online unter www.spendenhut.de oder an:
Spendenkonto:
Empfänger: KIRCHE IN NOT LIGA Bank München IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02 BIC: GENODEF1M05
Tagesausgabe/Zenit 22/03/16
Verwendungszweck: Naher Osten
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