Solidarität mit Christen im Irak Erzbischof Schick beendet Reise in den Nahen Osten
3. APRIL 2016REDAKTIONKATHOLISCHE KIRCHE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND SCHWEIZ © Deutsche Bischofskonferenz / Kopp
Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg),
beendet heute seine einwöchige Reise in mehrere Länder des Nahen Ostens. Seit vergangenem Freitag (1. April 2016) hält sich Erzbischof Schick im Nordirak auf, um dort in der autonomen Provinz Kurdistan Christen zu besuchen. Wie bereits beim Aufenthalt in Syrien zu Beginn der Woche musste der Besuch im Irak vertraulich vorbereitet werden.
Erste Station im Irak war die Provinzhauptstadt Erbil. Hier traf Erzbischof Schick mit dem Oberhaupt der Chaldäischen Christen, Patriarch Louis Raphael I. Sako, zusammen, der aus Bagdad angereist war. Patriarch Sako ermutigte die Kirche in Deutschland, sich noch intensiver dafür einzusetzen, dass die Christen in ihrer irakischen Heimat bleiben. „Ich bin dankbar für alle Hilfe, die wir von den deutschen Bistümern, der Caritas und den anderen Hilfswerken erhalten“, so Patriarch Sako. Erzbischof Schick würdigte den Einsatz chaldäischer Priester für die Seelsorge in Deutschland. „Uns ist daran gelegen zu helfen, wo wir können. Ich werde auch den Wunsch von Patriarch Sako aufgreifen und an die irakischen Bischöfe schreiben, um ihnen die Lage in Deutschland zu erläutern. Ausreisewillige Christen haben oft eine falsche Vorstellung vom Leben bei uns. Die irakischen Bischöfe wollen sie mit guten Argumenten überzeugen, wenn irgend möglich nicht aus dem Zweistromland auszuwandern.“
Erzbischof Schick zeigte sich beim Besuch von Flüchtlingscamps erschüttert über die Lebensumstände der Menschen. In Erbil traf er mit zahlreichen christlichen Flüchtlingen aus dem Großraum Mossul zusammen, der in nur 40 km Entfernung liegt. „Diese Menschen sind nicht weit geflüchtet, nicht über ein Meer, sondern sie leben von ihrer Heimat nur wenige Kilometer entfernt – aber sie sind entwurzelt und sie leiden unter der Erniedrigung und oft auch Misshandlung, die sie durchgemacht haben. Die Schicksale, die mir Familien erzählt haben, berühren mich tief. Sie machen mich sprachlos. So viel Unrecht! Wir brauchen internationale Solidarität, um Recht und Ordnung im Irak wiederherzustellen und diesen Menschen eine Rückkehrmöglichkeit in ihre Heimatorte zu geben“, so Erzbischof Schick. Beim Besuch von Wohncontainern und im Gespräch mit Familien, beim Gebet in den notdürftigen Kirchen der Flüchtlingslager und im Austausch mit den verantwortlichen Priestern stellte Erzbischof Schick fest: „Die Kirche leistet hier eine unverzichtbare Hilfe, nicht nur in finanzieller, sondern auch in geistlicher Hinsicht. In den Kirchengebäuden finden die Menschen Zuflucht, können weinen und erfahren Geborgenheit. Hoffnung ist die wichtigste Botschaft des Evangeliums. Barmherzigkeit hat für mich in diesen Tagen eine neue Dimension erhalten.“
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