Bedford-Strohm beim Papst
EKD-Ratsvorsitzender Bedford-Strohm mit Kardinal Kaspar bei Papst Franziskus. - RV
22/04/2016 12:39SHARE: Papst Franziskus hat am Donnerstagabend erstmals den neuen Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland getroffen, den bayerischen Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Über eine Stunde haben sich die beiden im Vatikan unterhalten, auf Italienisch und Deutsch: „Der Papst hat teilweise Deutsch, teilweise Italienisch gesprochen. Ich war überrascht und sehr beeindruckt von seinem guten Deutsch.“
Auf Deutsch stellt der Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche in Deutschland seine Fragen und auf Italienisch antwortet der Papst. Über eine Stunde hat das Treffen im vatikanischen Gästehaus Santa Marta angedauert. Bedford-Strohm ist hinterher vor allem begeistert von der Atmosphäre des Gesprächs: „Da war kein Gefühl von weltweitem Kirchenoberhaupt gegenüber einem Bischof aus einem Land. Wir sind uns begegnet wie Brüder. Das macht mir Hoffnung. Wenn das möglich ist, dass wir jenseits der konfessionellen Grenzen auch wirklich ausstrahlen, dass wir Christen so miteinander umgehen, jenseits der Hierarchien.“
Hoffnungen setzt Bedford-Strohm auch auf Papst Franziskus beim Thema Ökumene. Erst im vergangenen November hatte der Papst einen Gottesdienst in der deutschen evangelischen Kirche in Rom gefeiert. Im Gespräch mit dem EKD-Ratsvorsitzenden geht er diesen Weg auch weiter: „Redet miteinander, redet mit Christus, und schreitet mutig voran!“ Bedford-Strohm: „Der Papst hat ein gutes und wichtiges Wort gebraucht. Er hat gesagt wir sind gemeinsam auf dem Weg. Wie schnell dieser Weg geht, und wann dieser Weg vielleicht mal irgendwann am Ziel der sichtbaren Einheit ist, kann niemand sagen. Aber dass wir auf dem Weg sind und dass wir Schritte tun müssen, das ist ganz klar und darüber sind wir uns einig.“
Einig sind sich Franziskus und Heinrich Bedford-Strohm auch bei der Flüchtlingsfrage. Europa müsse sich mehr engagieren und die Menschen die aus Leid und Not zu uns kommen auch menschenwürdig behandeln. Das sei unsere Pflicht, nicht nur als Christen. Auch hier sei ein ökumenisches Handeln sehr wichtig.
Gemeinsam mit Papst Franziskus hat Bedford-Strohm auch auf das Reformationsgedenken 2017 geblickt. Der Papst wird zwar nicht nach Deutschland kommen, dafür wird aber ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Ökumene unternommen: Im Oktober wird Franziskus im schwedischen Lund an den Eröffnungsfeierlichkeiten des Lutherjahres teilnehmen. „Zur Eröffnung des Jubiläumsjahres wird es erstmals einen gemeinsamen Gottesdienst der Spitzen der lutherischen und katholischen Kirchen geben. Das ist ein klares und großes Zeichen.“
Bis dahin erhofft sich Bedford-Strohm den Weg zur Ökumene fortzusetzen, gemeinsam , und auch in weiteren Gesprächen mit Papst Franziskus: „Der Papst ist einfach ein Mensch mit dem man gerne zusammen ist,“ so Bedford-Strohm. (domradio/rv 22.04.2016 rs)
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