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  • 29.04.2016 00:27 - Zwischen Barmherzigkeit und Ehebruch Analyse: Geschiedene Wiederverheiratete, Kommunion und die Familiensynode
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Zwischen Barmherzigkeit und Ehebruch
Analyse: Geschiedene Wiederverheiratete, Kommunion und die Familiensynode


Das christliche Eheverständnis ist einmalig und kommt von Jesus: Katholiken heiraten "nach reiflicher Überlegung und aus freiem Entschluss"; sie geloben einander zu lieben und achten, und sich die Treue zu halten, alle Tage ihres Lebens.
Foto: kgorz via Pixabay (Gemeinfrei)

VATIKANSTADT , 19 February, 2016 / 6:24 PM (CNA Deutsch).-
Auch wenn sich weltliche Medien auf die angebliche Erlaubnis von Verhütungsmitteln durch Franziskus stürzten: Eine andere Antwort von Papst Franziskus während der Pressekonferenz auf dem Rückflug von Mexiko nach Rom machte das wohl größte Medienthema des letzten Jahres mit einem Schlag wieder aktuell: Die Bischofssynode für die Familie.

Die Reporterin Anne Thompson vom amerikanischen Fernsehsender NBC formulierte die zugespitzte Frage: „Einige fragen sich, wie kann eine Kirche die behauptet, barmherzig zu sein, einem Mörder leichter vergeben als jemandem, der sich (zivilrechtlich) hat scheiden lassen und wieder geheiratet hat?“

Weniger diese provokative Wortwahl als die Antwort des Papstes macht einen Blick frei auf die Tatsache, dass erstens die Frucht aus den beiden Synoden zur Familie noch nicht geerntet wurde: Das Schreiben des Papstes zum Thema. Und zweitens, dass zentrale Fragen daher noch unbeantwortet sind — darunter die nach dem Umgang mit Katholiken, die sich zivilirechtlich haben scheiden lassen, danach staatlich wieder heirateten, und nun die Kommunion empfangen wollen. Doch der Reihe nach.

Eine Fangfrage

Zunächst zur Pressekonferenz; nicht nur für einen Katholiken war die Frage offensichtlich spitzfindig; sondern auch als Fangfrage formuliert, denn ihr liegt ein nicht möglicher Vergleich zugrunde:

Die Kirche ermöglicht (im Beichtstuhl) zwar Mördern, Vergebung zu finden, aber nicht bedingungslos. Der im Beichtstuhl in Persona Christi handelnde Priester erwartet vom Mörder – wie von jedem beichtenden Sünder – Reue seiner Tat und gleichzeitig Wiedergutmachung.

Reue in diesem Falle beinhaltet, dass der Mörder sich des Gewichtes seines unwiderruflichen Tat bewusst geworden ist. Wiedergutmachung kann in jedem Einzelfall anders aussehen, jedoch geht sie normalerweise mit einer gerichtlichen Bestrafung einher. Ein Priester wird sicherlich einen sich auf freiem Fuß befindenden Mörder auffordern, sich der Polizei zu stellen und die Absolution davon abhängig machen.

Die Frage der (zivilrechtlich) geschiedenen Wiederverheirateten ist dahingehend kein guter Vergleich, da die Kirche die Sünde – den außerehelichen Geschlechtsverkehr mit dem zweiten "Ehe"-Partner – zwar ebenfalls vergeben kann, aber damit zusammenhängend auch beides fordert: Reue (Erkenntnis) und Wiedergutmachung. Als Zeichen der Reue kann der Gang zum Beichtstuhl selbst aufgefaßt werden, zur Wiedergutmachung gehört allerdings der feste Vorsatz, nicht mehr zu sündigen. Das bedeutet in dem vorliegenden Beispiel: Keinen Ehebruch mehr zu begehen. Oder anders gesagt, den Geschlechtsverkehr mit dem zweiten, also dem "unehelichen", Partner grundsätzlich einzustellen, da ja bei Wiederholung der Ehepartner (also der ersten, gültigen Ehe) bei jedem Akt betrogen wird.

Franziskus gibt Aufschluss

Wichtiger als die Frage der Journalistin des weltlichen Nachrichtensenders ist die Antwort des Papstes. Er bestätigte zum einen, dass das Nachsynodale Schreiben vielleicht vor Ostern veröffentlicht wird. Das Fest des heiligen Joseph am 19. März wird von vielen Beobachtern als möglicher Termin gesehen.

Dann erklärte der Papst einige Elemente des Dokumentes, die aufmerksamen Beobachtern schon bewusst waren: erstens, dass man eine bessere Ehevorbereitung etablieren muss. Diese wird von allen Seiten gefordert. Franziskus verglich eine achtjährige Studien- und Vorbereitungszeit auf das Priestertum mit den manchmal kürzesten Vorbereitungsphasen für verlobte Eheleute. Zweitens hob er den Schutz der Kinder und deren Erziehung hervor sowie soziale Probleme, welche die Eltern bei der Kindererziehung einschränkten, etwa lange Arbeitszeiten.

Drittens thematisierte er konkret den Kommunionempfang. Dabei sei anzumerken, dass er erst auf Nachfrage auf die Kommunion zu sprechen kam. Tatsächlich schien der Papst das Thema für wiederverheiratete Geschiedene auf andere Elemente konzentrieren zu wollen. Für ihn scheint der dies in Bezug auf Wiederverheiratete weniger zentral zu sein als viele Medienvertreter wie die fragende Journalistin gerne hätten — könnte man daraus entnehmen. Er erklärte, dass Kommunion mehr sei als ein einfaches Element der "Integration" in die Kirche. Zunächst sei "[Die Kommunion] das letzte in dieser Sache", betonte der Papst, dann noch stärker: "Integration in die Kirche bedeutet nicht, Kommunion zu empfangen" und dann einmal mehr: "Ich kenne verheiratete Katholiken in einer zweiten Verbindung, die in die Kirche gehen, die ein- oder zweimal im Jahr in die Kirche gehen und sagen, ‘Ich will die Kommunion’, als wäre die Teilnahme an der Kommunion eine Ehre."
http://de.catholicnewsagency.com/story/a...liensynode-0535

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Kardinal Kasper mit Papst Franziskus
„Kardinal Kasper und der progressive Flügel der Kirche in Deutschland haben bekommen, was sie wollten. Bei der Kommunion für die wiederverheiratet Geschiedenen ist Franziskus auf ihrer Seite. So hatte er es schon lange entschieden, und so hat er es gemacht.“
Sandro Magister, Vatikanist, 28. April 2016

Bild: MiL
http://www.katholisches.info/2016/04/29/...ge-entschieden/




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