Boko Haram Erstes entführtes Schulmädchen aus Nigeria ist wieder frei Mittwoch, 18.05.2016, 20:04
Boko Haram hatte im April 2014 mehr als 200 überwiegend christliche Schülerinnen aus dem Ort Chibok in Borno entführt. EPA/STR
In Nigeria ist erstmals eines der vor über zwei Jahren von islamistischen Terroristen entführten Mädchen aus dem Ort Chibok wiedergefunden worden.
Sie sei im Bundesstaat Borno in der Nähe des Sambisa-Waldes von örtlichen Sicherheitskräften aufgegriffen worden, sagte am Mittwoch ein Sprecher der Chibok-Aktivisten namens Allen Manasseh. Der stellvertretende Rektor der Chibok-Schule und die Eltern hätten das Mädchen identifiziert. Auch Militärsprecher Sani Kukasheka Usman bestätigte, eines der Mädchen sei gefunden worden.
Sexsklavinnen und Zwangsbräute
Der Fundort des Mädchens, das Berichten zufolge 19 Jahre alt sein soll, liegt im Bezirk Damboa in der Nähe von Chibok. Während der Nachrichtensender BBC berichtete, das Mädchen sei mit einem Kind gefunden worden, soll sie anderen Quellen zufolge schwanger sein.
Zeugenberichte nach der Entführung legten nahe, dass die Mädchen entweder als Sexsklavinnen gehalten oder zum Übertritt zum Islam und zur Heirat gezwungen wurden. Es wird auch befürchtet, dass einige der Mädchen zu Selbstmordattentaten gezwungen wurden. 200 Schülerinnen entführt
Die islamistische Terrorgruppe Boko Haram hatte im April 2014 mehr als 200 überwiegend christliche Schülerinnen aus dem Ort Chibok in Borno entführt. Die Entführung sorgte weltweit für Entsetzen.
Trotz den Bemühungen der nigerianischen Regierung und einer auch von Prominenten wie US-First-Lady Michelle Obama unterstützten Kampagne blieben die Mädchen verschollen. Präsident Muhammadu Buhari und sein Vorgänger Goodluck Jonathan versprachen mehrfach die Befreiung der Chibok-Mädchen, konnten aber keine Erfolge erzielen.
Mysteriöses Video aufgetaucht
Im vergangenen Monat war ein Video aufgetaucht, das offenbar 15 der entführten Mädchen lebend zeigte. Es soll der Regierung im Rahmen von Verhandlungen um die Freilassung der Mädchen als Lebensbeweis zugeschickt worden sein. Die Regierung hat die Echtheit des Videos nicht bestätigt.
Die Kämpfer von Boko Haram wollen im Nordosten Nigerias und angrenzenden Gebieten einen sogenannten Gottesstaat errichten. Die Terrormiliz tötete bei Angriffen und Anschlägen in der Region seit 2009 mindestens 14 000 Menschen.
Im Video: Dschihadisten auf „Heimaturlaub“ – der Code für eine Terrormission?
http://www.focus.de/politik/ausland/konf...id_5544390.html
Die Terrormiliz Islamischer Staat hat Dutzenden Kämpfern eine Rückkehr in ihre Heimatländer gewährt. Das geht aus geleakten IS-Dokumenten hervor, die dem britischen „Telegraph“ vorliegen.
So genannte „Ausstiegskarten“ dokumentieren dem Bericht zufolge die Reisebewegungen der Dschihadisten. Sie wurden von Kommandeuren der Terrormiliz für Kämpfer ausgefüllt, die Syrien aus einem bestimmten Grund verlassen wollten. Darin stehen der Name der jeweiligen Person, das Aus- und Einreisedatum sowie der Anlass der Reise. Zu einem französischen Dschihadisten namens Abu Bakr al-Iraki notierte ein Kommandeur vage: „Mission erfüllt“.
"Job zu erledigen"
Andere gaben familiäre Verpflichtungen als Grund für die Reise an. Ein britischer Kämpfer wollte Syrien verlassen, um im Juli 2014 „einen Job zu erledigen“. Manche tauchen wieder in Syrien auf, andere nicht.
Die Dokumente zeigen, wie leicht Dschihadisten in das selbst ernannte Kalifat reisen und es wieder verlassen können. Die Informationen erhöhen in Sicherheitskreisen die Furcht vor Terroranschlägen im Westen durch IS-Rückkehrer.
Denn es herrscht die Sorge, dass der "Heimaturlaub" für die Dschihadisten ein Code für eine Terrormission in Europa sein könnte. Dafür sprechen auch Vermerke in den "Ausstiegskarten" wie "Job zu erledigen" oder "Mission erfüllt".
Im Video: Staudamm in Mossul könnte mehr als 500.000 Menschen töten
hier VIDEOS http://www.focus.de/politik/videos/islam...id_5456531.html
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