Lehramt der Kirche: Notwendigkeit zu weltweiter Mission Das Zweite Vatikanische Konzil hat den Missionsauftrag der Kirche nicht durch den interreligiösen Dialog ersetzt, wie in der Theologie und Missiologie nach dem Konzil behauptet wurde.
Erstellt von Gero P. Weishaupt am 21. Mai 2016 um 19:03 Uhr Bildquelle: Privatarchiv Von Gero P. Weishaupt:
Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil hat die Kirche verstärkt den Dialog mit den nichtchristlichen Religionen gesucht. Er wird „interreligiöser Dialog“ oder „Dialog zwischen den Religionen“ genannt. Macht dieser Dialog Mission überflüssig? Bedeutet nicht der Respekt vor dem Gewissen eines jeden Menschen das Ende des Aufrufes zur Missionierung der Völker und der Bekehrung der Menschen? Sagt das Konzil nicht, dass man in allen Religionen Heil finden kann? Wozu ist dann noch Mission notwendig?
Nur in der Kirche Christi ist Heil möglich Wer die Texte des Zweiten Vatikanischen Konzils liest, wird feststellen, dass die Kirche gerade durch das Konzil die Missio ad gentes, also die Sendung zu den Völkern, im Bewußstein, dass einzig und allein Christus der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, bestätigt, bekräftigt und erneuert hat. Auch wichtige nachkonziliare Dokumente des päpstlichen Lehramtes betonen die Notwendigkeit zu weltweiter Mission. Die Enzyklika Papst Pauls VI. Evangelium nuntiandi von 1975 und jene Papst Johannes Pauls II., Redemptoris missio, von 1990 sind authentische Interpretationen jenes Dekretes, das die Mission der Kirche thematisiert: Ad gentes. Weitere päpstliche Dokumente in Bezug auf Mission und interreligiösen Dialog sind die Enyklika Ecclesiam Suam von Paul VI. aus dem Jahre 1964, das Schreiben des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog Dialog und Verkündigung von 1991 sowie die Erklärung der Glaubenskongregation Dominus Iesus von 2000, die auf der Grundlage des katholischen Glaubens und der darauf fußenden Aussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils die Endgültigkeit der Offenbarung in Christus, dessen Einzigartigkeit, Universalität und Heilsfülle unterstrichen hat und damit zusammenhängend die Notwendigkeit der Katholischen Kirche, in der die einzig wahre Kirche Christi „subsistiert“ (LG 8), für das Heil der Menschen betonte. Damit spricht sich die Kirche mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil deutlich gegen jeden Relativismus und Indifferentismus aus.
Ad gentes Im Juni 2016 setze ich die seit Oktober 2012 bei Kathnews veröffentlichte Reihe über ausgewählte Texte des Zweiten Vatikanischen Konzils fort mit dem Dekret Ad gentes. Es wird sich zeigen, dass der interreligiöse Dialog keinesfalls die Mission als einen Kernauftrag der Kirche, den sie vom Herrn empfangen hat, ersetzt hat. Im Gegenteil. Interreligiöser Dialog wird vielmehr laut den Aussagen des Konzils und des nachkonziliaren päpstlichen Lehramtes als einer der vielen Wege zur Missionierung der nicht an Christus Glaubenden verstanden, als eine der Methoden und Mittel, die Teil der evangelisierenden Mission der Kirche sind.
Eine Übersicht der bisher bei Kathnews behandelten Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils finden Sie auf meiner Homepage.
Foto: Dr. Gero P. Weishaupt – Bildquelle: privat
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