Herzlich Willkommen, hier in diesem Forum....http://files.homepagemodules.de/b531466/avatar-4dbf9126-1.gif
  • 16.06.2016 00:51 - Ist das gesamtorthodoxe Konzil gescheitert?
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Ist das gesamtorthodoxe Konzil gescheitert?

15. Juni 2016 keine Kommentare Ökumene Jürgen Erbacher Antiochien - Belgrad - Bulgarien - Georgien - Heraklion - Konzil - Kreta - Moskau - Ökumene - Ökumenischer Patriarch - Orthodoxie - Patriarch Bartholomäus I. - Patriarch Kyrill I. - Russisch-orthodoxe Kirche - Serbien - Taufe

Es sollte ein historisches Ereignis werden: das erste gesamt-orthodoxe Konzil seit über 1200 Jahren. Doch wenige Tage vor Beginn des „Großen und Heiligen Konzils“ haben fünf Kirchen ihre Teilnahme zunächst abgesagt, zuletzt am Montagabend die russisch-orthodoxe Kirche. Sie ist die mitgliederstärkste der 14 orthodoxen Kirchen. Moskau sowie die orthodoxen Kirchen von Bulgarien, Antiochien, Georgien und Serbien

begründeten ihre Absage mit Differenzen bei Verfahrensfragen des Konzils sowie auch bei Inhalten der geplanten Texte. Dass sie bei einem Vorbereitungstreffen Ende Januar in Chambesy bei Genf alle den geplanten Texten und den Verfahrensfragen zugestimmt haben, scheint sie jetzt nicht mehr zu kümmern. Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomäus I., das Ehrenoberhaupt der Orthodoxie, hält an den Konzilsplänen fest. Er wird am Sonntag in der Kathedrale des heiligen Menas in Heraklion mit einem feierlichen Gottesdienst das Treffen eröffnen, der übrigens in Teilen ab 9.30 Uhr auch im ZDF übertragen wird. Ob es dann wirklich ein „Großes und Heiliges Konzil“ sein wird, ist aktuell mehr als fraglich. Beobachter sprechen bereits jetzt davon, dass das Konzil gescheitert sei.


In der Kathedrale des heiligen Menas in Heraklion wird am Sonntag die Göttliche Liturgie zur Eröffnung des Konzils gefeiert. (Quelle: Erbacher)

Schaden bei Scheitern ist groß

Es fällt schon auf, dass beim aktuellen Streit einmal mehr Slawen und Byzantiner gegeneinander stehen. Dabei wollten die Orthodoxen mit dem Konzil gerade nach innen und außen Einigkeit demonstrieren. Doch sie scheinen aus ihrem alten Denken nicht herauszukommen. Moskau und Belgrad hatten vorgeschlagen, das Konzil zu einem weiteren präkonziliaren Treffen herabzustufen. Dann wären sie auch gekommen. Doch der Ökumenische Patriarch Bartholomäus sieht sich an die Beschlüsse von Chambesy gebunden. Er ist am Mittwoch auf Kreta eingetroffen und wird am Sonntag mit der feierlichen Liturgie in der Kathedrale von Heraklion die Versammlung eröffnen. Es wird spannend sein, wer dann dabei sein wird. Hier auf Kreta wird gemunkelt, die russische Regierung sei unzufrieden mit der Absage der russisch-orthodoxen Kirche. Vielleicht bewegt sich ja doch noch einmal etwas bis zum Wochenende.

Der Schaden für die orthodoxe Kirche ist jedenfalls jetzt schon gewaltig – das gilt nicht nur für das Image. Wie sollen künftig Orthodoxe verschiedener Kirchen in der Diaspora wie Deutschland zusammenleben und –arbeiten? An der Basis wächst in diesen Tagen die Angst, dass sich das kirchenpolitische Ränkespiel der Oberen negativ auf die konkrete praktische Arbeit an der Basis auswirken wird. Und das in einer Zeit, in der die Christen weltweit vor ungeheuren Herausforderungen stehen. Wer sich nicht trifft, kann seine Differenzen nicht besprechen. Selbst wenn bei den Konzilsberatungen, die mit einer Woche sowieso schon sehr knapp angesetzt waren, keine konkreten Ergebnisse herausgekommen wären, die Patriarchen hätten ihren Gläubigen und der Welt wenigstens das Gefühl vermitteln können, dass man an einer Problemlösung arbeitet, anstatt sich jetzt über die Medien und Presseerklärungen gegenseitig die Schuld für das Scheitern in die Schuhe zu schieben. Wenn die fünf Aussteiger bei ihrer Entscheidung bleiben und Bartholomäus die Versammlung von Kreta durchzieht, werden die Gräben in der Orthodoxie noch tiefer werden. Unklar ist, welche Verbindlichkeit das Treffen dann haben wird. „Er rief alle zur Einheit“ lautet das Motto des Konzils. Vier Tage vor dem Start zeigt sich die Orthodoxie zerstritten wie eh und je. Immerhin gab die serbisch-orthodoxe Kirche am Mittwochabend bekannt, sie wolle nun doch anreisen. Es bleibt also spannend bis zuletzt.

Vorbereitungen


http://blog.zdf.de/papstgefluester/2016/...il-gescheitert/




Beliebteste Blog-Artikel:

Melden Sie sich an, um die Kommentarfunktion zu nutzen
Danke für Ihr Reinschauen und herzliche Grüße...
Xobor Xobor Blogs
Datenschutz