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  • 18.07.2016 00:05 - „Goldener Käfig“ für IS-Attentäter von Paris
von esther10 in Kategorie Allgemein.


„Goldener Käfig“ für IS-Attentäter von Paris



Kritik an den Haftbedingungen von alah Abdeslam, des überlebenden Terroristen der Pariser Attentate im November 2015
(Paris) Er gehört zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Der „Soldat des Kalifen“ war Teil des Terrorkommandos, das am vergangenen 13. November die Attentate von Paris verübte, bei denen 130 Menschen getötet wurden. Er ist der einzige Überlebende des Kommandos, das das Bataclan-Theater angriff. Kurzum: der Muslim Salah Abdeslam ist ein gefährlicher Mann.Ein französischer Abgeordneter kritisiert die „unverständlichen Privilegien“, die der Islamist im Gefängnis genießt.

Seine marokkanischen Eltern wanderten nach Europa und erhielten im „weltoffenen“ Frankreich Aufnahme und Staatsbürgerschaft. Salah Abdeslam wurde 1989 in Brüssel geboren, wo die Familie seit den 1960er Jahren in der Islamistenhochburg Molenbeek wohnt. Der muslimische Marokkaner mit französischem Paß wurde einer unverständlichen Desinformationspolitik zahlreicher europäischer Medien immer wieder als „Franzose“, anfangs auch als „Belgier“ bezeichnet.

130 Tote in Paris, 35 Tote in Brüssel – die blutige Spur des Salah Abdeslam

Seit dem 27. April sitzt Salah Abdeslam in Fleury-Mérogis im französischen Departement Essonne im Gefängnis. Auch sein Bruder Ibrahim Abdeslam gehörte zu den Selbstmordattentätern im Bataclan und sprengte sich beim Angriff selbst in die Luft. Nachdem Salah im vergangenen März in Molenbeek verhaftet wurde, verübten andere „Soldaten des Kalifen“ mehrere Attentate in Brüssel, bei denen 35 Menschen getötet und mehrere hundert verletzt wurden. Wie die französische Polizei bekanntgab, habe Salah Abdeslam weitere Attentate geplant.

Das Hochsicherheitsgefängnis rund 50 Kilometer südlich von Paris gilt mit 2.855 regulären Haftplätzen als das größte Gefängnis Europas. Die Überbelegung liegt bei 190 Prozent. Insgesamt werden dort derzeit mehr als 4.500 Gefangene festgehalten. Die Hälfte davon sind Muslime.

Am vergangenen 27. Juni stattete Thierry Solère, Parlamentsabgeordneter der Républicains (vormals UMP), in Begleitung von zwei Journalisten des Journal du dimanche der Maison d‘arrêt de Fleury-Mérogis einen Überraschungsbesuch ab.

Prekäre Haftbedingungen für Tausende Gefangene – „Vergoldete“ Zelle für Salah Abdeslam

Wegen der massiven Überbelegung steht jedem Gefangenen weniger Raum zur Verfügung als EU-Richtlinien als Mindestfläche für die Hundehaltung vorschreiben. Salah Adeslam hingegen wurde ein ganzes Stockwerk eingeräumt. Begründet wird diese Sonderbehandlung wegen seines „Sicherheitsrisikos“, weshalb jeder Kontakt mit anderen Gefangenen auszuschließen sei. Während die anderen Gefangenen zu dritt und zu viert in elf Quadratmeter großen Zellen hausen müssen und an die 100 Mann eine Abteilung belegen, steht Salah Abdeslam eine ganze Abteilung alleine zur Verfügung. Davon kann er drei Zellen, also insgesamt 33 Quadratmeter für den persönlichen Gebrauch nützen. Zwei Zellen stehen ihm als Wohnraum zur Verfügung, eine dritte Zelle wurde für ihn als Fitneßraum eingerichtet, wie der Abgeordnete Solère und die beiden Journalisten bestätigten. Salah Abdeslam habe vor kurzem den Ramadan gehalten.

Dem islamischen Terroristen steht Satellitenfernsehen zur Verfügung samt einem Abonnement für einen Fußballkanal, denn Fußball sei seine „große Leidenschaft“, wie die Gefängnisdirektion dem Abgeordneten erklärte. Er darf Post empfangen und – nach richterlicher Genehmigung – auch Besuche.

Zweifel werden an einer aufwendigen 24-Stunden-Videoüberwachung mit sechs Videokameras mit hochauflösendem Zoom geäußert. Die Einschränkung der Intimsphäre gilt als unverhältnismäßig, da Salah Adeslam ohnehin in Isolationshaft gehalten wird.

Der Abgeordnete Thierry Solère schrieb nach seinem Besuch einen Protestbrief an den seit Januar amtierenden Justizminister Jean-Jacques Urvoas und verlangte Auskunft über die „unverständlichen Privilegien“, die dem Terroristen eingeräumt wurden, und für die die Gefängnisleitung keinen ausreichenden Grund nennen habe können.
http://www.katholisches.info/2016/07/18/...eter-von-paris/
Text: Andreas Becker
Bild: Corrispondenza Romana



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