Herzlich Willkommen, hier in diesem Forum....http://files.homepagemodules.de/b531466/avatar-4dbf9126-1.gif
  • 19.07.2016 00:06 - Was Erzbischof Gänswein über den "bisweilen flapsigen Papst" und die Kirchensteuer sagt
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Was Erzbischof Gänswein über den "bisweilen flapsigen Papst" und die Kirchensteuer sagt


Erzbischof Georg Gänswein im Interview.

Von CNA Deutsch/EWTN News

ROM , 18 July, 2016 / 8:46 AM (CNA Deutsch).-
"Zuweilen etwas unpräzise, ja flapsig": So spricht Papst Franziskus laut Erzbischof Georg Gänswein. Das sagte der Präfekt des Päpstlichen Hauses in einem heute veröffentlichten Interview mit der "Schwäbischen Zeitung". "Es ist seine Art, so zu reden, auch auf die Gefahr hin, dass das Anlass zu Missverständnissen, mitunter auch zu abenteuerlichen Interpretationen gibt." Der Sekretär von Papst emeritus Benedikt sprach auch darüber, warum sich der Blick aus Rom auf die deutsche Kirche von der Eigenwahrnehmung vieler deutscher Katholiken stark unterscheidet, warum das deutsche Kirchensteuersystem in einem bestimmten Punkt unhaltbar sei, und wieso er vom kirchlichen Establishment in Deutschland Ablehnung erfahre. Mit Erzbischof Gänswein unterhielt sich in Rom der Chefredakteur der Schwäbischen Zeitung, Hendrik Groth. CNA veröffentlicht das Interview mit deren freundlicher Genehmigung.

Wie geht es Papst Benedikt?

Er ist ja kein Papst mehr, sondern emeritiert. Nun ist er im April 89 geworden und feierte vor kurzem sein 65jähriges Priesterjubiläum. Dazu gab es hier eine kleine Feier mit Papst Franziskus, einigen Kardinälen und persönlich geladenen Gästen. Der Kopf ist klar, hell, in Ordnung. Die Beine sind etwas müder geworden. Vor allem beim Gehen wird es mühsam. Mit dem Rollator geht es, der gibt Stabilität und Sicherheit. Die Psychologie ist ja genauso wichtig wie die Physiologie. Aber die Kräfte haben einfach nachgelassen. Auch ein Papa emeritus ist ein Mensch, der diesen natürlichen Gesetzen unterliegt.

Wie läuft der Alltag ab?

Der Tagesablauf ist einfach. Er beginnt mit der heiligen Messe in der Früh. Ich konzelebriere, ab und zu sind auch Konzelebranten und Gäste dabei. Danach Brevier, dann Frühstück. Der Vormittag hat folgenden Rhythmus: Gebet, Lektüre, Korrespondenz, Besuche. Dann kommt das Mittagessen, bei dem ich wieder dabei bin. Nach dem Essen drehen wir zwei, drei kleine Runden auf der Dachterrasse. Es folgt die Mittagsruhe. Am Nachmittag nimmt er sich viel Zeit für Lektüre und die Beantwortung der Briefe; er bekommt immer noch viel Post aus aller Welt. Gegen 19.00 Uhr gehen wir in die Vatikanischen Gärten und beten den Rosenkranz, dann gibt es Abendessen, danach schauen wir uns die italienischen Nachrichten an. In der Regel zieht er sich dann zurück und ich mache das Gleiche. Der Sonntag hat einen sonntäglicheren Verlauf, keine Arbeit, dafür gibt es Musik und Kulturelles.

Sie sind ja auch der Vermittler zwischen dem amtierenden Papst Franziskus und Benedikt. Sie haben einmal sehr kurz nach der Wahl des neuen Papstes gesagt, in der Theologie passe zwischen den Ansichten Benedikts und Franziskus kein Blatt Papier. Würden Sie das ein paar Jahre später immer noch sagen?

Die Frage habe ich mir auch schon gestellt; und ich bejahe sie nach wie vor nach all dem, was ich sehe, höre und wahrnehme. Hinsichtlich der Grundlinien ihrer theologischen Überzeugung gibt es auf jeden Fall eine Kontinuität. Natürlich bin ich mir auch bewusst, dass durch die unterschiedliche Art und Weise der Darstellungen und Formulierungen gelegentlich daran Zweifel aufkommen könnten. Doch wenn ein Papst in der Lehre etwas ändern will, dann muss er das deutlich sagen, damit das auch verbindlich ist. Wichtige Lehrauffassungen lassen sich nicht durch Halbsätze oder etwas offen formulierte Fußnoten verändern. Die theologische Methodenlehre hat diesbezüglich eindeutige Kriterien. Ein Gesetz, das in sich nicht klar ist, kann nicht verpflichten. Das Gleiche gilt für die Theologie. Lehramtliche Aussagen müssen klar sein, damit sie verpflichtend sind. Aussagen, die unterschiedliche Interpretationen ermöglichen, sind eine riskante Sache.

Ist es nicht auch eine Frage der Mentalität? Der Papst kommt aus Buenos Aires. Die Argentinier haben einen speziellen Humor mit einem gewissen Augenzwinkern.

Natürlich spielt auch die Mentalität eine Rolle. Papst Franziskus ist stark geprägt durch seine Erfahrungen als Jesuitenprovinzial und vor allem als Erzbischof von Buenos Aires in einer Zeit, als es dem Land wirtschaftlich ausgesprochen schlecht ging. Diese Metropole ist damals zum Ort seiner Nöte und Freuden geworden. Und dort in dieser Großstadt und Mega-Diözese hat man schon verstanden, dass er das, wovon er überzeugt ist, tut und unbeirrt durchzieht. Das gilt nun auch als Bischof von Rom, als Papst. Dass er im Reden im Vergleich zu seinen Vorgängern zuweilen etwas unpräzise, ja flapsig ist, muss man einfach hinnehmen. Jeder Papst hat seinen persönlichen Stil. Es ist seine Art so zu reden, auch auf die Gefahr hin, dass das Anlass zu Missverständnissen, mitunter auch zu abenteuerlichen Interpretationen gibt. Er wird auch weiterhin kein Blatt vor den Mund nehmen.

Gibt es einen Riss zwischen den Kardinälen, und zwischen den Kardinälen der verschiedener Kontinente, die den Papst verschieden sehen und begreifen?

Vor der Bischofssynode im vergangenen Oktober war von einer Art Stimmungsbild Pro und Contra Papst Franziskus die Rede. Ich weiß nicht, wer dieses Szenario in die Welt gesetzt hat. Ich würde mich hüten, von einer geografischen Verteilung von Pro und Contra zu sprechen. Wahr ist, dass in bestimmten Fragen etwa die afrikanischen Episkopate sehr deutlich gesprochen haben. Episkopate, also ganze Bischofskonferenzen und nicht nur einzelne Bischöfe. Das war in Europa und Asien so nicht der Fall. Dennoch halte ich von dieser Riss-Theorie nicht viel. Der Wahrheit halber ist aber auch hinzuzufügen, dass einige Bischöfe wirklich Sorge haben, dass das Lehrgebäude durch den Mangel an glasklarer Sprache Einbußen erleiden könnte.

Man hat bisweilen den Eindruck, dass konservative Katholiken, die von ihren progressiven Mitbrüdern und Schwestern während des Pontifikats von Benedikt Papsttreue eingefordert haben, jetzt bei Franziskus selber ein Problem damit haben. Trifft das zu?

hier geht es weiter

http://de.catholicnewsagency.com/story/w...teuer-sagt-0973
*****
P.S.
Haben Sie gemeinsam mit Papst Franziskus das WM-Endspiel Argentinien - Deutschland gesehen?
(Flüstert): Er hat es sich nicht angeschaut. Er wollte nicht.
Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Dr. Hendrik Groth / Schwäbische Zeitung.




Beliebteste Blog-Artikel:

Melden Sie sich an, um die Kommentarfunktion zu nutzen
Danke für Ihr Reinschauen und herzliche Grüße...
Xobor Xobor Blogs
Datenschutz