Herzlich Willkommen, hier in diesem Forum....http://files.homepagemodules.de/b531466/avatar-4dbf9126-1.gif
  • 02.08.2016 00:28 - Islam bedeutet nicht Terrorismus – In fast allen Religion gibt es Fundamentalisten
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Islam bedeutet nicht Terrorismus – In fast allen Religion gibt es Fundamentalisten

1 August, 2016
Papst Franziskus (c) KIRCHE IN NOT-Nathalie Ritzmann



Auf dem Rückflug von Krakau nach Rom stand Papst Franziskus den Journalisten für Fragen zur Verfügung. Der Papst dankte ausdrücklich P. Federico Lombardi, SJ, für seinen mehr als 25 jährigen Dienst für Radio Vatikan und dessen zehn Jahre Tätigkeit für den Pressesaal. Papst Franziskus sprach seinen Dank auch Mauro De Horatis aus, der sich seit 37 Jahren um das Reisegepäck kümmerte. Beide Mitarbeiter gehen nun in Pension.

P. Lombardi dankte dem Papst für die erfolgreich verlaufene Reise und moderierte die Pressekonferenz, die Fragen zum Weltjugendtag in Krakau, zur Situation in der Türkei, zum Terrorismus in Frankreich, zurLage in Venezuela und Panama sowie zum Kindermissbrauch in Australien berührte.

Papst Franziskus erklärte auf die Frage einer polnischen Journalistin, er habe ein besonderes Polen erlebt, weil es von jungen Menschen „überfallen“ worden sei. Das polnische Volk empfand er als enthusiastisch und erinnerte sich an die polnischen Immigranten, die mit seinem Vater zusammen arbeiteten. „Es waren gute Leute … und das ist mir im Herzen geblieben.“ Eine andere polnische Kollegin zeigte sich erstaunt über die moderne Ausdrucksweise des Papstes. Papst Franziskus antwortete, ihm gefalle es sehr, mit den Jugendlichen zu sprechen. Sie wiesen ihn auf Dinge hin, die ihm nicht auffielen. Die Jugendlichen bezeichnete der Papst als unsere Zukunft und sprach sich für den Dialog zwischen den Generationen aus.

Von italienischer Seite wurde die Frage nach der Lage in der Türkei und einer Stellungnahme des Papstes zu den jüngsten Ereignissen aufgeworfen. Papst Franziskus erwiderte, Stellung bezogen zu haben, als es erforderlich gewesen sei. Der Papst bezog sich damit auf seine Äußerung zum Genozid an den Armeniern. Bis jetzt habe er sich zur Lage in der Türkei nicht geäußert, da er nicht über die genauen Vorgänge sicher gewesen sei anhand der Informationen, die ihm vorlägen. Der Papst wiederholte, stets eine Position bezogen zu haben und zu beziehen, wenn es nötig sei.

Die nächste Frage berührte das sensible Thema des Kindesmissbrauchs durch Geistliche. Ein englischsprachiger Kollege sprach die jüngsten Nachrichten zu den Mißbrauchsfällen in Australien und die Rolle von Kardinal Pell an. Papst Franziskus erklärte, dass die ersten Nachrichten unklar gewesen seien. Sie seien vierzig Jahre alt und selbst die Polizei habe sie zunächst nicht in Betracht gezogen. Alle Anzeigen seien getätigt worden und lägen der Justiz vor. Es sei Aufgabe der Justiz zu urteilen. Er selbst wolle kein Urteil über Kardinal Pell abgeben. „Es ist wahr, es gibt Zweifel“, so der Papst. Papst Franziskus erklärte, über den Fall zu sprechen, wenn die Justiz ihr Urteil gefällt habe.

Von argentinischer Seite zeigte man sich besorgt über den Gesundheitszustand des Papstes, der gestolpert war, und wollte Neuigkeiten über den Dialog zwischen dem Vatikan und Venezuela erfahren. Papst Franziskus beruhigte seine Landsmänner und erzählte, die Madonna betrachtet und dabei die Stufen vergessen zu haben. Es gehe im sehr gut. Zu Venezuela merkte Papst Franziskus an, Präsident Maduro vor zwei Jahren bei einem sehr positiven Treffen begegnet zu sein. Danach habe der Präsident eine Audienz erbeten, den Termin aber wegen Krankheit abgesagt. Papst Franziskus führte aus, er habe Zeit verstreichen lassen und dann einen Brief an den Präsidenten gesandt. Er wisse nicht, ob die Regierung, die Vermittlergruppe einen Repräsentanten des Heiligen Stuhls wünsche. So sei der Stand bis zu seiner Abreise gewesen.

Die französischen Kollegen wandten sich an Papst Franziskus und befragten ihn zu dem barbarischen Mord an P. Jacques Hamel und weshalb der Papst nie vom Islam, sondern immer nur von Terrorismus spreche. Papst Franziskus antwortete, es gefalle ihm nicht, von islamischer Gewalt zu sprechen. Wenn er in der Zeitung lese, erfahre er von Gewalttaten in Italien durch getaufte Katholiken. Wenn er über islamische Gewalt spräche, müsste er auch über katholische Gewalt reden. Nicht alle Muslime und Katholiken seien gewalttätig. „Ich glaube, es gibt in fast allen Religionen ein kleines Grüppchen Fundamentalisten.“ Den Islam mit der Gewalt gleichzusetzen hält Papst Franziskus für falsch. Die Muslime suchten den Frieden, das habe das Gespräch mit dem Großimam der Universität von al-Azhar gezeigt. Der Nuntius eines afrikanischen Landes habe ihm von Muslimen berichtet, die am Jubiläum teilnähmen. „Es sind Brüder.“ Man könne gut zusammen leben, bekräftigte der Papst und wiederholte, dass er nicht glaubte, dass der Islam terroristisch sei. ISIS sei eine fundamentalistische Gruppe.

Auf die Frage, welche Maßnahmen gegen den Terrorismus zu ergreifen seien, erwiderte Papst Franziskus, der Terrorismus sei überall. Er entstehe, wenn das Geld und nicht der Mensch im Vordergrund stehe, wenn es keine andere Möglichkeit gebe, das sei der erste Terrorismus.

Die spanischsprachigen Kollegen waren hocherfreut über den nächsten Austragungsort des WJT. Ein Kollege versicherte dem Papst, dass er unbedingt 2019 teilnehmen müsse. Papst Franziskus erhielt als Geschenk ein Trikot mit einer „17“, seinem Geburtsdatum, und einen „Sombrero“. Danach dankte der Journalist P. Lombardi im Namen aller Kollegen von Herzen für dessen zehnjährige Tätigkeit im Pressesaal.



Beliebteste Blog-Artikel:

Melden Sie sich an, um die Kommentarfunktion zu nutzen
Danke für Ihr Reinschauen und herzliche Grüße...
Xobor Xobor Blogs
Datenschutz