Papst Franziskus, der Islam, die Enttäuschung: Folgt der Abschied vom Papalismus? Veröffentlicht: 8. August 2016 | Autor: Felizitas Küble Von Michael Charlier
Nun haben die überaus erstaunlichen Pressekonferenzen, die Franziskus stets im Flugzeug zu geben pflegt, also doch ihr Gutes gehabt: Nach seinen Erklärungen auf dem Rückflug aus Krakau ist dieser Mann, wenn er sich zu weltlichen Dingen äußert, endgültig nicht mehr ernst zu nehmen. Radio Vatikan
Und da er auch schon deutlich gemacht hat, daß er nicht beabsichtigt, sich mit der Autorität des Petrusamtes zu Fragen der Glaubens- und Sittenlehre zu äußern, können wir auch hier beruhigt sein: Da kommt nichts mehr, was einen Katholiken im Gewissen berühren könnte – außer einer gelegentlichen und aus jedem Mund willkommenen Bekräftigung dessen, was schon immer galt.
Eine Woche nach der rituellen Schlachtung des Priesters Hamel am Altar in Frankreich und im zehnten Jahr einer im Namen des Islam tobenden blutigen Christenverfolgung im Orient so zu reden, wie Franziskus im Flugzeug vor der Presse geredet hat, nimmt dem Mann die letzte Glaubwürdigkeit, die man ihm in Ansehung seines hohen Amtes noch zugestehen wollte.
Seine Erklärung ist derart absurd, daß selbst die überaus Franziskus-freundliche Presse sie, so weit wir sehen, nicht im Wortlaut verbreitet hat, sondern peinlich berührt auf Zusammenfassungen auswich. Etwa in der Art: Der Papst habe vor einer Gleichsetzung von Islam und Gewalt gewarnt.
Schon in der ersten Erklärung seines Pressesprechers zum Priestermord – der Papst selbst hielt sich vornehm zurück – hatte sich gezeigt, daß die Kirche der Bergoglio, Lombardi, Spadano, Madariaga, Kasper, Galantino und wie sie alle heißen, mit dem Terror im Namen des Propheten nicht umzugehen weiß. Sie ist nicht ansatzweise imstande oder auch nur willens, dieses überaus tatkräftige Dementi ihres von Illusionen und säkularen Rücksichten bestimmten Umgangs mit dem Islam zur Kenntnis zu nehmen. RadioVatikan
Schlüsselwort der Erklärung war die Bezeichnung des Mordes als „absurd“. Allerdings sind Mord und Totschlag seit 1500 Jahren die mal mehr, mal weniger dominierende Konstante in der Praxis des Islam gegenüber den Christen gewesen.
Ein Moslem, der einem Christen den Kopf abschneidet, befolgt schließlich nur eine radikale, aber vom Lebensbericht des Propheten selbst beglaubigte Lesart vieler Verse des Korans und einen dementsprechend in zahllosen Lehrschriften und Predigten wiederholten Auftrag: „Und wenn die heiligen Monate abgelaufen sind, dann tötet die Ungläubigen, wo ihr sie findet, greift sie, umzingelt sie und lauert ihnen überall auf.“ (Sure 9.5)
Und auch für den Christen, der seinen Glauben kennt und ernst nimmt, haben solche Taten nichts „absurdes“. Sie entsprechen nur zu genau dem, was Christus vorausgesagt hat: Haben sie mich verfolgt, sie werden euch auch verfolgen (Joh. 15,26).
Damit entsprechen sie nicht nur einer Prophetie von vor 2000 Jahren, sondern auch einer unmittelbar mit der Kreuzigung des HERRN einsetzenden Praxis und seitdem nicht mehr endenden Kette von blutigen Verfolgungen; Verfolgungen, in denen sich die Anhänger des Islam seit über 1000 Jahren immer wieder hervortun.
Unzählige Christen sind diesem Furor zum Opfer gefallen; viele, deren Namen bekannt sind, werden von der Kirche als Märtyrer hoch in Ehren gehalten verehrt und um Fürsprache bei dem HERRN, für den sie ihr irdisches Leben verloren haben, angerufen. 1523
Jede Tat, die zu einem Martyrium führt, ist grausam, unmenschlich, abstoßend und welche Worte sich sonst noch aufdrängen mögen – aber was an Märtyrern und Martyrium ist „absurd“? – Es sei denn, man habe sich längst vom Glauben an den HERRN über Leben und Tod verabschiedet oder empfindet ein aus einem Glauben heraus begründetes Handeln überhaupt als „absurd“, „unlogisch“ oder sonstwie aus der Zeit gefallen.
Wahrhaft absurd aber ist es, wenn man Verbrechen hierzulande – der Papst nennt als Beispiel einen Schwiegermuttermord – mit den aus ihrer Religion begründeten Mordtaten fanatischer Moslems gleichsetzt und als private Lehre verkündet: „Man kann nicht sagen, es ist nicht richtig zu sagen, dass der Islam terroristisch ist.“
Doch lesen Sie selbst:
„Ich mag es nicht, von islamischer Gewalt zu sprechen, denn jeden Tag, wenn ich die Zeitungen durchblättere, sehe ich Gewalttaten, hier in Italien: da ist der, der seine Freundin oder seine Schwiegermutter tötet, und das sind gewalttätige katholische Getaufte. Würde ich von islamischer Gewalt sprechen, müsste ich dann auch von katholischer Gewalt sprechen?
Nicht alle Muslime sind gewalttätig. Das ist wie ein Obstsalat, in den Religionen gibt es die Gewalttätigen. Etwas ist wahr: in fast allen Religionen ist da immer ein kleines fundamentalistisches Grüppchen. Auch wir haben das. Und wenn der Fundamentalismus dazu kommt, zu töten – man kann mit der Zunge töten, das sagt der Apostel Jakobus, nicht ich, und man kann mit dem Messer töten – es ist nicht richtig, den Islam mit Gewalt zu identifizieren. …
Ja wir können sagen, daß der sogenannte ISIS ein islamischer Staat ist, der sich gewalttätig präsentiert, weil er uns als seinen Personalausweis zeigt, wie sie die Ägypter abschlachteten. Aber das ist ein kleines Grüppchen, man kann nicht sagen, es ist nicht richtig zu sagen, daß der Islam terroristisch ist.“
Das war’s denn wohl — war’s das?
Lange habe ich überlegt, welche Aufgabe der Ratschluss Gottes wohl dem Pontifikat von Franziskus zugedacht haben mag. Mir scheint, die Rolle des Mannes aus Argentinien besteht darin, der Kirche den Papalismus auszutreiben.
Drei Jahrhunderte von Päpsten, die trotz punktueller Schwächen und gelegentlicher strategischer Fehleinschätzunge den Glauben und die Sittelnlehre der Kirche überzeugend vertreten haben, führten – zusammen mit autoritären Neigungen vergangener Zeiten – in weiten Teilen der Kirche dazu, im Papst nicht den Nachfolger des Petrus zu sehen, der selbst den HERRN dreimal verleugnet hat, sondern einen irdischen Stellvertreter Christi mit gottgleicher Allwissenheit und Autorität.
Nach drei Jahren Franziskus sind von diesem Papstbild nur noch lächerlich wirkende Restbeständen übrig geblieben. Unerhörtes ist geschehen: Nicht nur Kirchenmitglieder, die alles ändern wollen – auch Katholiken, die nichts als katholisch sein wollen, haben das Vertrauen in den Papst verloren.
Das hat enorme Auswirkungen. Sicher stand auch bisher schon in jedem Lehrbuch, daß ein Papst die Lehre der Kirche nicht ändern kann. Doch damit hätte ohnehin nie jemand gerechnet, galt doch der Papst als der Wächter und Beschützer der Überlieferung.
Beginnend mit den Unruhen des 2. Vatikanums, die heute in Franziskus ihre Verkörperung gefunden haben, ist diese Gewissheit geschwunden. Zunächst erwachte Argwohn, inzwischen hat dieser sich gewandelt zu Entschlossenheit.
Sollte Franziskus formelle Änderungen versuchen, die den Rahmen dessen überschreitet, was immer schon gelehrt und geglaubt worden ist, würden ihm zwar immer noch genug Schönredner und Opportunisten folgen – aber gleichzeitig würde er einen Widerstand provozieren, der ihn zum Urheber einer Kirchenspaltung machte. Das verdeckte Schisma, das die Kirche seit Jahrzehnten zerreißt, müsste manifest werden.
Wir danken Herrn Michael Charlier für die freundliche Abdruckerlaubnis. Erstveröffentlichung dieses Artikels hier: http://summorum-pontificum.de/meldungen/...-pro-nobis.html
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