Aktuelles Bischofswort - zum 7. August 2016
Der Schock über den Terror reicht nicht
Von Bischof Heinz Josef Algermissen Sonst ist die große Ferienzeit je eine relative ruhige. Man kommt eher zum Aufatmen, schafft das besser, was einen schon lange bewegt. In diesem Jahr ist aber alles anders. Zwischen Empörung und auch Tränen muss ich mit vielen Menschen erleben, wie sich der Wahnsinn Bahn bricht. Und es ist niemand in Sicht, der all diesen Irrsinn stoppen könnte.
In Frankreich und Deutschland Bilder, die zutiefst entsetzen: Ein Lastwagen wird in Nizza zur Terrorwaffe. Nahe Würzburg geht ein junger Afghane mit der Axt auf Zugreisende los und verletzt sie schwer. In München tötet ein amoklaufender Jugendlicher mit iranischen Wurzeln neun Menschen und setzt eine ganze Stadt in Angst und Schrecken. In Ansbach zündet ein vom IS nach Deutschland eingeschleuster 27-jähriger Syrer einen Sprengsatz am Eingang eines Musikfestivals. Und dann am 26. Juli der ebenso bewusst gezielte wie bösartige islamistische Angriff auf die ganze katholische Kirche und im Grunde auf alle Christen. In dem nordfranzösischen Städtchen Saint-Étienne-du-Rouvray geschieht das Unvorstellbare: Zwei muslimische Terroristen erniedrigen einen alten Priester im Gotteshaus bei der Feier der Heiligen Messe und schlachten ihn auf bestialische Weise ab. Ein unglaubliches, ein furchtbares Sakrileg!
Eine Grenze ist damit definitiv überschritten. Wer vermag diesem Terror noch Einhalt zu bieten? Die Politik ist zum Krisenmanagement mutiert. Hilflose Reden helfen keinem. Und einige glauben trotz allem immer noch, dass „wir das alles schon schaffen“. Aber mit welcher Perspektive denn, welchem Ziel? Und die islamischen Verbände veröffentlichen offizielle Stellungnahmen, um sich von diesem Verbrechen in Nordfrankreich zu distanzieren. Der große Aufschrei und die Mittrauer bleiben indes aus. Das klare Bekenntnis fehlt, dass der „IS“ und all die anderen islamistischen Terrormilizen weltweit, die mit ihm sympathisieren, Hass, Gewalt und Unheil säen.
In den letzten Tagen wurde ich mehrmals gefragt: „Wie kann Gott das alles zulassen?“ Diese Frage bedarf einer fundamentalen Klarstellung: Die Verantwortung für all das Brutale der letzten Tage und überhaupt tragen bösartige Menschen und nicht Gott. In einer gottfernen Welt, die wir alle zu verantworten haben, ist das „Trotzdem“ unseres christlichen Glaubens nicht die Verweigerung der faktischen Wirklichkeit, vielmehr ein Selbstbewusstsein, den Glauben an den profiliert zu bekennen, der uns aufklärte.
Als Jesus gefangengesetzt werden soll, ergreift einer seiner Begleiter, ein beherzter Jünger aus dem Zwölferkreis, sein Schwert. Er schlägt auf den Diener des Hohenpriesters ein, will so seinen Meister heraushauen. Aber Jesus sagt zu ihm: „Steck dein Schwert weg, alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen“ (Mt 26,52). Nicht die Gewalt, diese Botschaft hat Zukunft in einer zerrissenen und blutenden Welt! http://www.bistum-fulda.de/bistum_fulda/...ischofswort.php
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Bonifatiusfest in Fulda http://www.bistum-fulda.de/bistum_fulda/...ifatiusfest.php
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