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  • 31.08.2016 00:30 - D: Kardinal Woelki steht für den Zölibat ein
von esther10 in Kategorie Allgemein.

D: Kardinal Woelki steht für den Zölibat ein


Kardinal Rainer Maria Woelki im Kölner Dom - EPA

31/08/2016 13:06SHARE:
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki möchte am Zölibat festhalten. Er sollte „nicht in erster Linie aufgrund geringer Nachwuchszahlen über Bord geworfen werden“, schreibt Woelki in einer am Mittwoch auf der Webseite des Kölner Domradio veröffentlichten Stellungnahme. Die aktuelle Debatte zum Zölibat steht im Kontext eines großen innerkatholischen Beratungstreffens, das am Donnerstag in Mülheim (Nordrhein-Westfalen) eröffnet wird.

Die Ehelosigkeit katholischer Priester habe als „widerständiges und scheinbar unzeitgemäßes Zeichen der Liebe Gottes mitten unter uns seine Bedeutung ganz und gar nicht verloren“, so Woelki. Der Kölner Erzbischof widerspricht damit einem Vorstoß des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) zugunsten verheirateter Priester und weiblicher Diakone. Auf Dauer seien solche „scheinbar direkten Lösungen“ nicht tragfähig, so Woelki. Allein der Blick auf andere Kirchen zeige dies. Der ZdK-Vorschlag lasse zudem Berufung, Eignung, Charisma und Ausbildung außer Acht, die für Diakone und Priester jeweils unterschiedlich seien. 2015 wurden in Deutschland nur noch 58 Männer zu katholischen Priestern geweiht.

Um die umfassende und tiefgreifende „Krise unserer Kirche“ zu überwinden, sei jeder Getaufte gefragt, betonte Woelki. Es brauche eine „grundlegende Neuevangelisierung“ mit dem Ziel, „Menschen überhaupt wieder mit Jesus Christus und seinem Evangelium bekannt zu machen“. Die Entscheidung katholischer Priester zur Ehelosigkeit sei ebenso eine Entscheidung aus Liebe wie jene für eine christliche Ehe.

Kirchliches Leben „blüht nicht“

Mit dem ZdK-Vorstoß brach ein Jahr nach Ende des deutschen „Gesprächsprozesses zur Zukunft der katholischen Kirche“ wieder eine Zölibatsdiskussion aus. Der Direktor des Freiburger Zentrums für Berufungspastoral der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Michael Maas, zeigte sich in einem Interview des Portals katholisch.de ebenfalls skeptisch und konterte: Mit einem solchen Schritt packe man das Problem nicht an der Wurzel. Hauptproblem sei, dass das kirchliche Leben „nicht blüht“. In vielen Gottesdiensten seien die „zwei bis drei Messdiener“ die einzigen jungen Menschen. „Und wir müssen hoffen, dass sich aus dieser sehr kleinen Gruppe dann noch jemand dazu entscheidet, Priester zu werden“, so Maas: „Zuallererst muss also die kirchliche Jugendarbeit, das Glaubensleben in den Familien und damit die Beziehung junger Menschen zu Jesus Christus gestärkt werden.“

Der „Gesprächsprozesses zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland“ hatte mit einem Forum im Herbst 2015 in Würzburg geendet. Vertreter des kirchlichen Lebens wollen nun in Mülheim an der Ruhr über eine neue Dialogphase diskutieren. In Gang gesetzte Diskussionen und Reformen der letzten Phase 2010-15 betreffen Änderungen im kirchlichen Arbeitsrecht, die Positionierung der Bischöfe zum Umgang der Kirche mit wiederverheirateten Geschiedenen, wie sie auch in die jüngste Weltbischofssynode eingebracht wurde, die Suche nach neuen Formen von Gemeindeleitung sowie die Frage nach der Beibehaltung von Kleingemeinden oder deren Zusammenlegung.

Zu den Ergebnissen des Dialogprozesses gehört auch die Selbstverpflichtung der Diözesen, den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen. Einmütig lobten die Teilnehmer der Dialogforen, dass sich die Atmosphäre zwischen Bischöfen, Priestern und Laien gewandelt habe. Hier entstand vielfach neues Vertrauen, das auch Belastungen wie der Affäre um den Bau des Limburger Bischofshauses standhielt, in deren Folge Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst 2014 zurücktrat.
http://de.radiovaticana.va/news/2016/08/...bat_ein/1254787
(kna 31.08.2016 gs)




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