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  • 07.09.2016 00:40 - Im Prozess gegen den Salafistenprediger Sven Lau alias „Abu Adam“ sind 30 Verhandlungstage bis Mitte Januar 2017 angesetzt
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Im Prozess gegen den Salafistenprediger Sven Lau alias „Abu Adam“ sind 30 Verhandlungstage bis Mitte Januar 2017 angesetzt
Foto: WDR | Screenshot


„Unter dem Deckmantel humanitärer Hilfe“: Lau unter Terrorverdacht
Der Salafistenprediger Sven Lau sitzt seit Dienstag wegen der Unterstützung einer Terrorgruppe auf der Anklagebank. Das Düsseldorfer Oberlandesgericht kündigt ihm an, ihn möglicherweise sogar als IS-Terroristen zu verurteilen. 30 Verhandlungstage sind im Prozess angesetzt.

In einem hellgrauen Oberhemd lässt sich Sven Lau auf die Anklagebank führen. Er winkt kurz in den Zuschauerraum, streckt den Daumen nach oben, dann nimmt er hinter Panzerglas Platz. Neun Monate hat Lau – neben Pierre Vogel das Gesicht des radikalen Islams in Deutschland – in Untersuchungshaft gesessen. Seit Dienstag wird ihm am Düsseldorfer Oberlandesgericht der Prozess gemacht.

Angeklagt ist er als Unterstützer der syrischen Terrorgruppe Jamwa („Armee der Auswanderer und Helfer“). Doch der Vorsitzende Richter Frank Schreiber eröffnet Lau sogleich, dass der Senat erwägt, ihn auch als Terroristen des Islamischen Staats (IS) zu verurteilen.

„Unter dem Deckmantel humanitärer Hilfe“ habe Lau die islamistische Terrormiliz Jamwa unterstützt, die damals bereits eng an den IS angebunden war und später in ihm aufgegangen sei. „Sein Netzwerk Gleichgesinnter reicht von hier bis Syrien“, sagt Staatsanwalt Malte Merz. Lau sei ein Befürworter des Heiligen Kriegs, des Dschihad.

Zwei von Lau rekrutierte Islamisten sollen gegen ihn aussagen
Dass aus dem Umfeld Laus reihenweise junge Männer nach Syrien verschwinden, war dem Verfassungsschutz schon lange aufgefallen. Lau etwas nachzuweisen, nahm geraume Zeit in Anspruch. Inzwischen sollen zwei der von Lau in die Jamwa-Reihen vermittelten Islamisten gegen ihren einstigen Mentor aussagen. Dem 35-Jährigen drohen nach Angaben des Gerichts als Gesamtstrafe dadurch bis zu 15 Jahre Haft.

Laut Anklage hat Lau im Jahr 2013 zwei Salafisten aus Deutschland mit Hilfe eines Schleusers in die Reihen Jamwas gelotst. Einer von ihnen soll ein bereits in Stuttgart zu viereinhalb Jahren Haft verurteilter Islamist sein. Außerdem soll Lau der Terrormiliz drei Nachtsichtgeräte und Geld verschafft haben.

Ein gutes Dutzend Anhänger aus der Islamistenszene hat am Dienstag den Weg in den Hochsicherheitstrakt gefunden, bärtig und wortkarg – argwöhnisch beobachtet von Justizbeamten in schusssicheren Westen und Polizisten mit Maschinenpistolen. Für sie spricht Bernhard Falk, Ex-Linksterrorist, nun Sprachrohr der Salafisten: „Es geht um Solidarität für Bruder Abu Adam – Sven Lau.“

Salafist Vogel meldet sich per Videobotschaft
Laus Verteidiger Mutlu Günal spart nicht mit starken Worten, bezeichnet die Anklage als „juristischen Blindflug“. Er lässt keine Gelegenheit aus, die beiden „Kronzeugen“ der Anklage unglaubwürdig erscheinen zu lassen. Der Generalbundesanwalt vertraue „einem notorischen Lügner und einem Verrückten“, wettert Günal. „Ich wünsche ihm viel Glück auf dieser Reise.“

Im Internet hatten führende Köpfe der salafistischen Szene noch gestritten, ob es besser ist, der Verhandlung fernzubleiben. Pierre Vogel meldete sich – angeblich aus Katar – per Video-Botschaft zu Wort. „Wenn man schon zu seinem engsten Freund nicht kommt...“, kommentiert Falk am Dienstag dessen Abwesenheit – die einst geschlossene Szene wirkt zerstritten, nachdem eine Reihe abtrünnig gewordener Syrien-Rückkehrer ausgepackt hat.

Fotos zeigen Lau im Jahr 2013 auf einem Panzer in Syrien. Auf einem anderen ist er lachend mit Maschinenpistole zu sehen. Das seien doch nur Posen, versucht Falk zu erklären. Damit habe Lau gezeigt, „dass es ihm um die Menschen in Syrien geht“.

Weitere Anklage als Initiator der „Scharia-Polizei“
Bis 2011 tummelte sich Ex-Feuerwehrmann Lau alias „Abu Adam“ mit seinem Verein „Einladung zum Paradies“ in Mönchengladbach. Für noch größeres Aufsehen sorgte Lau dann 2014 als Initiator der „Scharia-Polizei“ in Wuppertal. Mit Warnwesten gingen dort Salafisten wie in streng-muslimischen Ländern „auf Streife“ gegen Glücksspiel, Alkohol und Musik. Das trug ihm eine weitere Anklage ein.

Die Bundesanwaltschaft bescheinigt Lau mit seiner „emotionalen Rhetorik“ eine „hohe suggestive Wirkung“ auf junge Muslime. 30 Verhandlungstage hat das Oberlandesgericht bis Mitte Januar 2017 für den Fall angesetzt. Lau werde zu den Terrorvorwürfen schweigen, kündigte der Verteidiger nach der Verlesung der Anklage an. Damit endet der erste Verhandlungstag bereits nach einer halben Stunde. (pro/dpa
http://www.pro-medienmagazin.de/gesellsc...verdacht-97471/



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