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  • 17.10.2016 00:51 - Mehr Frauen in entscheidenden Positionen der katholischen Kirche: diesem Ziel hat sich ein Mentoring-Programm verschrieben, das die
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Mehr Frauen in entscheidenden Positionen der katholischen Kirche: diesem Ziel hat sich ein Mentoring-Programm verschrieben, das die



Deutsche Bischofskonferenz angeregt hat und das als Vorbild für andere Ortskirchen dienen könnte. Die Initiative liegt auf der Linie von Papst Franziskus, der zu Beginn seines Pontifikats bekannte: „Ich leide, wenn ich in der Kirche oder in einigen kirchlichen Organisationen sehe, dass die Rolle des Dienens – die wir alle haben und haben müssen –, dass die Rolle des Dienens der Frau in Richtung einer Fronarbeit abgleitet.“

Genau dieser Entwicklung will das Programm der deutschen Bischöfe entgegentreten. Der erste Projektzyklus ist unterdessen angelaufen, Partner bei der Durchführung ist der katholische Hildegardis-Verein, der bereits seit 1907 Frauenstudien in Deutschland fördert. Wir sprachen mit der – ehrenamtlichen - Vereinsvorsitzenden Gisela Muschiol, die im Hauptberuf Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn lehrt.

Muschiol: „Die meisten, die sich mit Fragen von Kirche beschäftigen, haben davon gehört, dass es wenige Frauen in Leitungspositionen gibt. Aber 2013 hat die Bischofskonferenz einen Beschluss gefasst, dass alle Ämter, die auch von Laien oder Laiinnen ausgeübt werden können, viel stärker als bisher auch mit Frauen besetzt werden sollen. Da geht es um eine Strukturfrage innerhalb der Kirche.“

RV: Was sind die Voraussetzungen, um an dem Frauenförderungsprogramm der Kirche teilzunehmen?

Muschiol: „Alle Frauen, die sich bewerben, haben bereits eine Stelle in einem deutschen Bistum, und die Bistümer entscheiden, wie viele Stellen im Programm sie besetzen wollen. Das Bistum hat natürlich auch Interessen, zum Beispiel, die möchten gerne jemanden für den IT-Bereich in eine Leitungsposition bringen, dann sehen wir, wer sich aus der Datenverarbeitung beworben hat. Es geht nicht nur um Theologinnen, im Gegenteil, es sind eher wenig Theologinnen dabei, es geht um alle Bereiche kirchlicher Arbeit. Es sollen Frauen sein, die gute Qualifikationen mitbringen, die kommunikationsfähig sind, und dann sind noch einzelne Interessen der Bistümer da.“

RV: 40 Plätze gibt es im Programm, wie sieht das konkret aus?

Muschiol: „Es gibt im Mentoring-Programm Tandems. Und wir sorgen dafür, dass die Mentee, die also ausgewählt wurde für diese Weiterbildung, einen passenden Mentor oder eine passende Mentorin bekommt. Da arbeiten wir bewusst mit Männern und mit Frauen, das ist die Realität in der Kirche, da haben wir keineswegs nur Mentorinnen. Bei gemeinsamen Tagungen werden grundlegende Fragen von

Personalentwicklung, Organisationsentwicklung und ähnliche Dinge besprochen, die man wissen muss, wenn man eine Leitungsposition haben möchte. Zusätzlich arbeiten die Tandems miteinander, und jede der Mentees macht im Verlauf des Jahres ein Projekt, dabei steht ihr der Mentor oder die Mentorin zur Seite. Es ist also eine sehr persönliche Beziehung, wo ein Mensch wirklich von einem anderen Menschen lernt.“
RV: Wenn gesagt wird, solle doch mehr Frauen in sichtbaren Positionen in der Kirche gebe, dann gewinnt das manchmal fordernde Züge, und das schadet dem berechtigen Anliegen. Wie kann man diesem Einwand begegnen?

Muschiol: „Ich setze noch mal bei den Bistümern an, denn sie sind es, die möchten, dass mehr Frauen in Leitungspositionen in der Kirche geraten. Das ist nicht nur, in Anführungszeichen, eine Forderung von Frauen. Es geht darum, die Kirche, die aus Männern und Frauen besteht, auch in ihren Repräsentanten abzubilden, in Männern und Frauen. Es gibt das Weiheamt, das lassen wir außen vor, aber es gibt erhebliche Positionen in der Kirche, die auch ohne Weiheamt auszuführen sind. Und da geht es den Bischöfen darum, dass mehr Frauen die Kirche vertreten, weil sie in der Kirche sind. Ich halte das für ein wichtiges Anliegen der Bischöfe.“

Alle 27 deutschen (Erz-)Bistümer sind zu dem Programm eingeladen, am ersten Zyklus beteiligen sich neun davon: Aachen, Bamberg, Essen, Hildesheim, Köln, Limburg, München und Freising, Münster und Trier. Nähere Informationen zum Programm „Kirche im Mentoring: Frauen steigen auf“ gibt es beim Hildegardis-Verein.
(rv 17.10.2016 gs)
http://www.kirche-im-mentoring.de/



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