Grusel-Clowns sorgen für AngstErste Autos brennen - Polizei verurteilt Angriffe
Grusel-Clowns haben am Freitagabend in Rostock erneut für Aufregung gesorgt. Im Stadtteil Evershagen versuchte ein Unbekannter, der eine Clownsmaske trug, einen 22-Jährigen und seine Begleiterin mit Farbe zu besprühen, wie die Polizei mitteilte.
In der Innenstadt kam ein unbekannter Täter im Clownskostüm mit einem Baseballschläger in der Hand schreiend auf einen 26-Jährigen zugelaufen. Der Mann ergriff die Flucht. Es wurde niemand verletzt. Die Polizei ermittelt in beiden Fällen wegen versuchter schwerer Körperverletzung.
Auf einem Parkplatz in Salzwedel sind derweil neun Autos in Flammen aufgegangen. Der Schaden beträgt rund 90.000 Euro, wie die Polizei mitteilte. Zeugen beobachteten fünf Verdächtige, von denen mindestens einer eine Clowns-Maske getragen habe. Die Feuerwehr löschte die Flammen. Von den Verdächtigen fehlte zunächst jede Spur. Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Oliver Malchow, hat die jüngsten Angriffe in Deutschland verurteilt. Auch wenn es sich um als Clowns maskierte Täter handele, seien die Übergriffe "alles andere als komisch", sagte Malchow den "Ruhr Nachrichten": "Das sind schwerste Straftaten."
Grusel-Clowns treiben überall ihr Unwesen
Mindestens drei neue Fälle hatte die Polizei zuvor seit Donnerstagabend allein in Nordrhein-Westfalen registriert: In Wesel erschreckte ein Unbekannter im Clownskostüm und mit Kettensäge eine 48-jährige Frau, die mit einem Hund unterwegs war. Der Clown trat plötzlich aus einem Busch hervor und versuchte mehrfach erfolglos, die Kettensäge zu starten.
Erschrocken rannte die Frau zurück in ihre Wohnung und alarmierte die Polizei. Ebenfalls am Donnerstag wurde ein 26-jähriger Mann in Essen angegriffen. Verkleidet im weißen Maleranzug mit roten Punkten und einer weißen Maske mit hellen Haaren war dieser mit einer Holzlatte bewaffnet. Der Essener zog sein Pfefferspray, der Clown ergriff die Flucht. Wenige Stunden später erschrak eine als Clown verkleidete Person eine 17-jährige Essenerin.
Mit Baseballschläger bewaffnet
In Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern wartete eine junge Frau am Donnerstagmorgen an einer Haltestelle auf den Bus, als auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein stark geschminkter, grinsender Mann mit Perücke aus dem Gebüsch trat, sagte ein Polizeisprecher. Die Frau floh, der kostümierte Mann verfolgte dann einen vorbeifahrenden Radfahrer und verschwand.
Zuvor hatte bereits ein 16-Jähriger einen zwei Jahre jüngeren Mitschüler angegriffen, bewaffnet mit einem Baseballschläger trieb er ihn in die Flucht. Dabei verletzte sich der 14-jährige Junge so schwer an der Hand, dass er operiert werden musste. Gegen den Täter wird nun wegen Bedrohung und Körperverletzung ermittelt. Er hatte sich der Polizei gestellt.
"Ihr werdet alle sterben"
In Rostock attackierte ein Grusel-Clown einen 19-Jährigen, ebenfalls ausgerüstet mit einem Baseballschläger, und verletzte ihn. Der Schlagstock scheint eine beliebte Requisite der Clowns zu sein: Auch in Lüneburg wurde ein junger Mann von einem Clown damit verfolgt. Die alarmierte Polizei konnte den Clown jedoch nicht aufspüren.
Besonders makaber ist ein Fall aus Sachsen-Anhalt: "Ihr werdet alle sterben" stand auf einem Plakat, das ein Clown an einer Grundschule in Stendal in der Hand hielt. Schüler hätten das Sekretariat über die unheimliche Person vor der Schule informiert, teilte die Polizei mit. Junge Heranwachsende mussten sich auch in Baden-Württemberg mit Maskierten auseinandersetzen. Am Donnerstag stellten sich zwei Grusel-Clowns in Hockenheim einem Jugendlichen in den Weg, wie die Polizei mitteilte. In Leimen bauten sich gleich drei maskierte Unbekannte vor einem Zehnjährigen auf und verfolgten ihn kurze Zeit.
Ursprung in den USA
Wann hat diese Serie von Clown-Angriffen ein Ende? Erstmal nicht, meint der Psychologe Jens Hoffmann. Seiner Ansicht nach könnte die Zahl der Übergriffe gewalttätiger Grusel-Clowns in Deutschland sogar steigen. «Das Erschrecken hat eine lange Tradition, besonders zu Halloween. Das hat sich nun verselbstständigt, da gibt es einen großen Nachahmungseffekt», sagte der Leiter des Instituts Psychologie und Bedrohungsmanagement in Darmstadt der Deutschen Presse-Agentur.
Der zweifelhafte Trend der Grusel-Clowns hat seinen Ursprung in den USA. Seit zwei Jahren registrieren die Behörden dort entsprechende Vorfälle. Allmählich scheint er auch in Deutschland anzukommen.
Im Video: 26 Bundesstaaten werden von mysteriösen Clowns terrorisiert
http://www.focus.de/panorama/welt/treibe...id_6102795.html http://www.focus.de/panorama/videos/usa-...id_6042851.html
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