Durchsuchungen in mehreren BundesländernBundesweiter Anti-Terror-Einsatz
Das Thüringer Landeskriminalamt führt einen bundesweiten Anti-Terror-Einsatz wegen des Verdachts der Finanzierung islamistischer Terroristen durch. Die Einsatzkräfte durchsuchen zeitgleich insgesamt zwölf Wohnungen und eine Gemeinschaftsunterkunft in Thüringen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Bayern.
Zwei Polizeifahrzeuge stehen an Baum auf Gehweg vor Elfgeschosser
Einsatzkräfte in Jena-Lobeda
Bildrechte: MDR/Arne Schein
Nach Informationen von MDR THÜRINGEN gibt es in Thüringen Einsätze in Suhl-Nord, Schmalkalden, Hildburghausen, Jena-Lobeda, Leinefelde und Weimar. Der Bayerische Rundfunk berichtet, dass es auch zwei Durchsuchungen im Großraum München gegeben habe. Dabei wurden zwei Personen festgenommen.
Der Einsatz richtet sich der Polizei zufolge gegen insgesamt elf Männer und drei Frauen russischer Staatsangehörigkeit mit tschetschenischer Volkszugehörigkeit zwischen 21 und 31 Jahren aus Thüringen, Hamburg und Dortmund. Sie werden der Terrorismusfinanzierung verdächtigt. Bei allen Beschuldigten handele es sich um Asylbewerber, deren Aufenthaltsstatus in Deutschland bisher nicht abschließend geklärt ist. Eine konkrete Anschlagsgefahr habe sich aus den Ermittlungen aber nicht ergeben. Nach MDR-Informationen hatten die Ermittler seit Sommer 2015 die Kommunikation des Netzwerkes überwacht. Verdacht: Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat
Das Thüringer Landeskriminalamt war den Verdächtigen bei Ermittlungen gegen einen 28-jährigen Tschetschenen mit russischem Pass auf die Spur gekommen. Die Staatsanwaltschaft Gera verdächtigte ihn der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat. Der Beschuldigte soll beabsichtigt haben, sich dem bewaffneten Kampf des sogenannten Islamischen Staats in Syrien anzuschließen, so die Polizei. Nach MDR THÜRINGEN-Informationen kamem im Frühjahr 2015 vom Thüringer Amt für Verfassungsschutz und weiteren deutschen Verfassungsschutzbehörden Hinweise auf terroristische Aktivitäten. Seit Sommer 2015 sollen das Thüringer Landeskriminalamt und das Amt für Verfassungsschutz gemeinsam die Kommunikation der Verdächtigen überwacht haben. Im Herbst 2015 begann die Staatsanwaltschaft Gera offiziell wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat zu ermitteln. Einheiten aus mehreren Bundesländern im Einsatz
Straßenzug an Fünfgeschosser, vor dem mehrere Polizeifahrzeuge stehen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite stehen mehrere Polizisten neben parkenden Autos
Anti-Terror-Einsatz in Suhl-Nord Bildrechte: news5
Bei dem Anti-Terror-Einsatz sind Spezialkräfte des LKA Thüringen und anderer Bundesländer, Polizisten der Bereitschaftspolizei und verschiedener Landespolizeiinspektionen im Einsatz. In Suhl ist außerdem auch ein Sprengstoffhund vor Ort gewesen. Ein MDR THÜRINGEN-Reporter berichtete von einer Festnahme in Suhl-Nord. Ob es sich dabei um den 28-jährigen mutmaßlichen Haupttäter handelt, ist gegenwärtig noch unklar. Die Einsatzkräfte hatten sich am Dienstagmorgen mit Kettensägen und Stemmeisen Zutritt zu der Wohnung verschafft. Ein Anwohner berichtete von extrem lauten Geräuschen. Er habe erst geglaubt, da werde gebohrt. Stattdessen wurde die Wohnung eines möglichen Terrorverdächtigen aufgebrochen, heisst es aus Sicherheitskreisen.
Substanzen zur Herstellung von Sprengstoff gefunden
Bei den Anti-Terror-Einsätzen in Thüringen sollen auch Substanzen zur Herstellung von Sprengstoff gefunden worden sein. Das erfuhr MDR THÜRINGEN aus Sicherheitskreisen. Im südthüringischen Suhl hatten Beamtes des Landeskriminalamtes in einem Wohnblock weißes Pulver entdeckt. Um welche Substanz es sich handelt, ist derzeit noch nicht bekannt. Drogen waren es nach MDR-Informationen aber nicht. Polizist auf Gehweg vor rotem Wohnblock, an dem zwei große Polizeifahrzeuge stehen
Polizist vor dem Wohnblock in Suhl-Nord. Bildrechte: news5 http://www.mdr.de/thueringen/sued-thueri...z-suhl-100.html Zuletzt aktualisiert: 25. Oktober 2016, 13:28 Uhr
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