Das Mädchen steckte die konsekrierte Hostie in ihre Handtasche“ – Der Umgang mit dem Allerheiligsten 25. Oktober 2016 0
Ehrfürchtiger oder sorgloser Umgang mit dem Allerheiligsten ist eine Frage der Erziehung durch Eltern, Priester, Katecheten (Rom) Das Mädchen steckte die heilige Eucharistie in ihre Handtasche und versuchte sie aus der Heiligen Messe mitzunehmen.
Der schwerwiegende Vorfall ereignete sich am Sonntag, dem 9. Oktober in der römischen Pfarrei zur heiligen Francesca Cabrini an der Piazza Bologna. An jenem Sonntag wurde in der Pfarrei durch einen Bischof das Sakrament der Firmung gespendet. Der Zwischenfall hat, ohne zuviel hineininterpretieren zu wollen, grundsätzlich mit dem Umgang mit dem Allerheiligsten zu tun. Die Haltung der Gläubigen gegenüber dem Leib Christi ändert sich, wenn der Opfercharakter zurückgedrängt und in der Betonung durch ein Mahlhalten ersetzt wird. Die Ehrfurcht vor dem Leib Christi ist das Ergebnis der Erziehung durch Eltern, Priester und Katecheten.
Pfarrer ermahnte mehrfach zur Ruhe
Der Pfarrer, der sich offensichtlich über das Verhalten seiner Pfarrkinder und deren Familienangehörigen vor dem Bischof genierte, ermahnte die Anwesenden mehrfach zur Ruhe. Taufe, Hochzeit, Erstkommunion und Firmung sind Familienfeste und locken viele dem Christentum entwöhnte Getaufte oder auch Nicht-Getaufte in die Kirchen. Entsprechend laut ist der Lärmpegel, und unruhig ist es im „Veranstaltungssaal“, den die Anwesenden nur bedingt als Kirchenschiff wahrnehmen. Im Vordergrund steht das Fest mit Verwandten und Freunden, das Gruppenfoto, das Wiedersehen und vor allem viel Spaß. Die Heilige Messe bildet nur den Auftakt zu den eigentlichen Festlichkeiten. Sie ist jedenfalls für viele nicht der wichtigste Teil.
Eine Jugendliche trat bei der Kommunion vor. Sie fiel durch ein demonstrativ gelangweiltes und lässiges Verhalten auf. Den Leib Christi ließ sie sich auf die Hand spenden, von wo er ihr absichtlich oder nicht auf den Boden fiel. Selbst wenn keine Absicht dahintersteckte, war es zumindest Sorglosigkeit oder Gleichgültigkeit im Umgang mit dem Herrn. Der Laienkommunionspender bemerkte nichts von dem sakrilegischen Akt. Andere Gläubige hatten die Szene jedoch beobachtet, weil die Jugendliche mit anderen Mädchen über ihr „Mißgeschick“ lachte, offenbar Freundinnen, die sich ebenfalls zum Kommunionempfang begaben.
Leib Christi landet in der Handtasche
Die Jugendliche hob den Leib Christi auf und marschierte damit auf ihren Platz zurück. Die Mutter, eine zum Anlaß festlich-elegant gekleidete Frau, ermahnte ihre Tochter, die ihr die konsekrierte Hostie zeigte, mit keinem Wort. Die Tochter öffnete darauf ihre Handtasche und ließ den Leib Christi darin verschwinden. Den Ton zur Szene kann man sich nur denken: „Die Hostie ist mir auf den Boden gefallen. Sie ist schmutzig.“
Ehe das Mädchen ihre Handtasche wieder schließen konnte, griff die Hand einer beherzten Pfarrangehörigen in die Tasche und holte den Leib Christi wieder heraus. Sie hatte den Vorgang beobachtet und handelte blitzschnell. Die elegant gekleidete Mutter scheint über das Aufsehen und den Vorgang sichtlich genervt. „Was fällt Ihnen ein“, herrschte sie die einschreitende Frau an. Diese kümmerte sich nicht darum, sondern brachte den zurückgeholten Leib Christi in die Sakristei.
Die Mutter zeigte kein Verständnis. Ein junger Mann, der den ganzen Vorfall beobachtet hatte, versuchte der aufgebrachten Mutter den Sachverhalt zu erklären, als müsste sich die Hostienretterin rechtfertigen und nicht das Mädchen. „Das ist nur ein Kind“, rechtfertigte die Mutter ihre, wie sich herausstellen sollte, bereits 16 Jahre alte Tochter. Diese verteidigte sich mit dem Hinweis, daß die konsekrierte Hostie „schmutzig“ gewesen sei. Weder Mutter noch Tochter scheinen praktizierende Christen zu sein. Der junge Mann schloß mit den Worten: „Der Bischof ist da, wir können nach der Messe mit ihm sprechen“. Dann kehrte auf seinen Stehplatz in der Kirche zurück.
Verkehrte Empörung
Wenige Sekunden später war er von drei Männern umringt, die aufgeregt mit ihm diskutierten. Offenbar handelte es sich um Familienangehörige von Mutter und Tochter. Die Meßzelebration wurde zu Ende geführt. Die Diskussion der Familienangehörigen mit dem jungen Mann setzte sich jedoch nach der Messe fort: „Wissen Sie, was es heißt, heutzutage etwas vom Boden aufzuheben, mit all den Keimen und Bakterien …?“, wurde der junge Mann von einem der Männer angeherrscht, der erklärte, er wisse, wovon er spreche, denn er sei Akademiker „mit Auszeichnung“. Ein anderer höchst elegant gekleideter Mann, offenbar ebenfalls ein Verwandter, trat hinzu und herrschte den jungen Mann an: „Das nächste Mal kümmern sie sich um ihre eigenen Angelegenheiten.“ Die Wortwahl ist geschönt wiedergegeben. Was der Mann wörtlich sagte, gilt in Rom als Empfehlung, falls man lange leben wolle.
Nach dem Wortschwall gegen den jungen Mann zog die ganze Familie des Mädchens in die Sakristei, um sich empört über den Vorfall zu beschweren, dann zog der Troß – noch immer sichtlich erbost – zum eigentlichen Fest weiter.
Was in der Sakristei geschah, wo sich auch Msgr. Guerino di Tora, der Weihbischof von Rom aufhielt, und wohin zuvor bereits die konsekrierte Hostie gebracht worden war, ist nicht bekannt. http://www.katholisches.info/2016/10/25/...llerheiligsten/ Text: Giuseppe Nardi Bild: MiL
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