"Zu Tränen gerührt": So helfen HuffPost-Leser einem verarmten Alleinerziehenden Veröffentlicht: 27/10/2016 17:46 CES
Das Schicksal eines Alleinerziehenden bewegte eine große Zahl an HuffPost-Lesern Einige von ihnen so sehr, dass sie nun dem Vater, dessen Frau vor Jahren an Krebs starb, mit privaten Spenden helfen wollen Zugleich entbrannte unter den Lesern eine Diskussion darüber, wer die Schuld an der Armut von Alleinerziehenden trägt Es ist eine Armut, von der man nicht glauben möchte, dass sie in Deutschland Realität ist. Doch für Marek Müller ist sie es.
Der 39-jährige Papa einer neunjährigen Tochter, dessen Frau vor Jahren an Krebs starb, berichtete vergangene Woche in einem Beitrag für die Huffington Post, wie er, obwohl er ganz regulär arbeitet, jeden Tag aufs Neue gedemütigt wird.
"Berührte mich unter die Haut und trieb mir Tränen in meine Augen"
Sein Schicksal bewegte viele Huffington-Post-Leser. Hunderte kommentierten bei Facebook und in anderen sozialen Foren das Schicksal des Münchners, der aus Scham nicht seinen richtigen Namen in den Medien lesen will.
Für Facebook-Nutzer Thomas S. etwa ist klar: "So etwas darf es in Deutschland einfach nicht geben. Punkt. Ende. Aus.“ Er sieht "die Politik und die Sozialverbände in der Pflicht“. Ein anderer schreibt: "Der Staat gibt so viel Geld aus für unnütze Sachen aber, die Armut der Menschen ob jung oder alt in Deutschland, davor werden die Augen verschlossen.“
Mehrere Leser waren so gerührt, dass sie ankündigten, dem Münchner Sach- oder Geldspenden zukommen zu lassen. "Weil mich eurer Artikel bis unter die Haut berührt und mir Tränen in meine Augen trieb, möchte ich diesem alleinerziehenden Vater und seiner neunjährigen Tochter aus München ein bisschen unter die Arme greifen", mailte ein Leser an die Redaktion. Der Mann will dem Papa ein Paket zukommen lassen.
"Habe viel über sein Schicksal nachgedacht"
Eine andere Spenderin schreibt: "Ich habe viel über sein Schicksal nachgedacht. Er braucht vielleicht öfter eine kleine Unterstützung."
Eine Spende ist bereits angekommen. „Das Geld wird für meine Tochter und für etwas zum Anziehen für mich ausgegeben“, kündigte Müller an. Alles in allem könnten immerhin Sach- und Geld-Spenden im Wert einer niedrigen dreistelligen Summe zusammenkommen sein. "Für mich ist das viel Geld. Danke für die Spenden und die Anteilnahme in vielen der Internet-Kommentare“, freut sich Müller.
Einzelne Leser berichteten bei Facebook auch, sie würden die von Müller geschilderten Probleme Alleinerziehender aus der eigenen Familie, dem Bekanntenkreis oder von sich selbst kennen.
Müller schilderte der HuffPost sein Leben eindrücklich: "Dass der Sommer vorbei ist, merke ich gerade ganz besonders. Ich spüre es sogar am ganzen Leib.“ Er habe leider nur eine lange Hose. „Und ich kann ja jetzt schlecht eine Short tragen. Aber mir fehlt das Geld für eine neue Hose.“
Sein Gehalt reiche immer hinten und vorne nicht. "Ich arbeite wegen meiner neunjährigen kleinen Maus, und weil ich manchmal krank bin, nur 20 Stunden in der Woche. Als alleinerziehender Vater spüre ich, obwohl ich arbeite, im teuren München oft, dass ich arm bin“, klagt er.
Welche Rolle spielt die Flüchtlingskrise?
Manche Kommentatoren sehen die Ursache für die Armut vieler Alleinerziehender vor allem in den hohen Kosten für die Aufnahme von Flüchtlingen. Doch sie übersehen: Armut von Papas und Mamas ohne Partner gab es schon vor der Flüchtlingskrise. 42 Prozent der Alleinerziehenden in Deutschland waren 2014 von Armut betroffen oder zumindest bedroht.
Seither dürfte diese Quote nicht wesentlich gestiegen sein. Klar ist aber auch: Die Flüchtlingskrise zeigt, dass, wenn die Politik es will, für dringende Ausgaben im Eiltempo Milliarden bewilligt werden können.
Die deutsche Politik hatte Müller und viele andere Alleinerziehende aus Sicht von Kritikern, bereits lange vor der Flüchtlingskrise Stich gelassen. Doch viele Menschen in unserem Land lässt ihr Schicksal nicht kalt. http://www.huffingtonpost.de/2016/10/27/...m_hp_ref=german
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