„Heiliger Erzengel Michael schirme uns“ … gegen Selfies
14. November 2016 2 Selfie-Opfer: Schwer beschäfigte Statue des Erzengels Michael im Museum für Alte Kunst in Lissabon
(Lissabon) Im staatlichen Museum für Alte Kunst in Lissabon wurde eine kostbare Statue des Erzengels Michael schwer beschädigt, weil ein Tourist ein Selfie von sich und der Figur machen wollte.
Selfies sind in Mode, und alles was gerade in Mode ist, gilt – wenn auch nur befristet – als unaufhaltsam. Opfer dieser Mode wurde eine wertvolle Statue des Fürsten der Himmlischen Heerscharen aus dem 18. Jahrhundert.
Ein Besucher des Museo Nacional de Arte Antiguo in Lissabon näherte sich für ein Selfie mit dem Erzengel so ungeschickt der Statue, daß er diese vom Sockel stieß. Sie fiel zu Boden und erlitt durch den Aufprall schweren Schaden.
Das Museum veröffentlichte den Vorfall auf seiner Facebook-Seite, um die vorübergehende Schließung der Abteilung zu begründen, in der die Erzengel-Statue ausgestellt war.
Die herbeigerufenen Restauratoren sammelten die verschiedenen Teile ein. Sie sollen der Museumsdirektion in den nächsten Tagen eine detaillierte Schadensmeldung und einen Restaurierungsvorschlag vorlegen.
Wie brasilianische Medien berichteten, soll es sich bei dem Touristen, um einen Brasilianer gehandelt haben.
In Portugal führte der Vorfall zu einer Diskussion über die Sicherung des Kulturgutes und den „zu geringen“ Personalstand des Museums. Museumsdirektor Antonio Filipe Pimentel beklagte, daß die Sicherheit des im Museum ausgestellten Kulturerbes „nur 20 Aufsehern“ anvertraut sei, wo „mindestens 50″ gebraucht würden. Technische Hilfsmittel würden vor Diebstahl schützen, aber nicht vor Sachbeschädigung.
Das Ministerium für Kultur reagierte mit einer Presseerklärung. Zum Zeitpunkt des Vorfalls sei in dem Saal eine Aufsichtsperson anwesend gewesen. Womit unausgesprochen gesagt werden wollte, daß die Zerstörung der Statue dennoch nicht verhindert werden konnte. Gegen Moden scheint kein Kraut gewachsen.
http://www.katholisches.info/2016/11/14/...-gegen-selfies/ Text: Martha Burger-Weinzl Bild: Museo Nacional de Arte Antigua/Facebook (Screenshot)
+ Kommentar
Frank Herrmann 14. NOVEMBER 2016 AT 22:40 Im Kontrast hierzu eine Episode aus dem Leben des Hl. Johannes Paul II.
Scott Hahn, Autor von „Unser Weg nach Rom” erzählte 2001 folgendes: Vor einigen Tagen wurde im Fernsehen von Mother Angelica in den USA (EWTN) eine noch nicht bekannte Episode aus dem Leben Johannes Paul II. berichtet.
Ein nordamerikanischer Priester der Erzdiözese New York war gerade im Begriff, in einer der Pfarrkirchen Roms zu beten, als er beim Eintreten auf einen Bettler traf. Nach einem Moment des Beobachtens wurde sich der Priester bewusst, dass er diesen Mann kannte. Es war ein Kollege aus dem Seminar, der am selben Tag wie er zum Priester geweiht wurde. Jetzt bettelte er auf den Straßen. Er begrüßte den Bettler und gab sich zu erkennen, dann hörte er aus seinem Mund, wie er den Glauben und seine Berufung verloren hatte. Er war tief erschüttert.
Am nächsten Tag hatte der Priester aus New York die Gelegenheit, an der privaten Messe des Papstes teilzunehmen. Er konnte ihm am Ende der Feier grüßen, wie es üblich ist. Als er an die Reihe kam, empfand er den inneren Antrieb, sich vor dem Heiligen Vater niederzuknien und ihn zu bitten, er möge für seinen alten Kollegen aus dem Seminar beten und beschrieb dem Papst die Situation. Einen Tag später erhielt er eine Einladung aus dem Vatikan zum Abendessen mit dem Pontifex, in welcher dieser ersuche, er möge den Bettler aus der Pfarre mitnehmen.
Der Priester kehrte zur Pfarre zurück und erklärte seinem Freund das Anliegen des Papstes. Sobald er den Bettler überzeugt hatte, nahm er ihn zu seinem Quartier mit, gab ihm etwas zum Anziehen und die Möglichkeit, sich zu waschen.
Nach dem Essen deutete der Papst dem Priester, sie allein zu lassen. Dann bat er den Bettler, er möge seine Beichte hören. Der Mann meinte überrascht, dass er nicht mehr Priester wäre, worauf der Papst antwortete: „Einmal Priester, immer Priester“. „Aber ich befinde mich außerhalb meiner Priesterbefugnisse“, insistierte der Bettler, der als Antwort erhielt: „Ich bin der Bischof von Rom, das mache ich schon.“
Der Mann hörte die Beichte des Heiligen Vaters. Dann bat er seinerseits den Papst, seine Beichte zu hören. Danach weinte er heftig. Am Ende fragte Johannes Paul II. ihn, in welcher Pfarre er gebettelt habe. Er ernannte ihn zum Assistenten des Pfarrers in dieser Pfarre – und zum Beauftragten für die Betreuung der Bettler.
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