Papst-Kenner: „Er weiß, dass Reformprozess Spannung schafft“
Pater Antonio Spadaro - L'Osservatore Romano
11/12/2016 07:00SHARE: Für den Papst ist sein bevorstehender 80. Geburtstag „ein Tag wie jeder andere“. Das verrät im Gespräch mit Radio Vatikan der Jesuitenpater Antonio Spadaro. Der Leiter der italienischen Jesuiten-Zeitschrift „Civilta Cattolica“ gilt als Vertrauter von Franziskus und präsentiert an diesem Sonntagabend auf dem italienischen TV-Sender Sky-Atlantic einen Doku-Film über den Papst. Franziskus begeht seinen Geburstag am 17. Dezember.
„Es handelt sich nicht um ein Film im klassischen Sinne, vielmehr geht es um einen Blick auf den Papst, wie die Gläubigen ihn sehen und was er dazu sagt“, so Pater Spadaro. Er geht auch auf die Diskussion rund um „Amoris laetita“ ein, die gerade im deutschen Sprachraum auch derzeit für Schlagzeilen sorgt. Der Papst sehe die gegenwärtige Debatte über sein Schreiben gelassen. „Der Papst weiß sehr gut, dass der Reformprozess der Kirche, wenn er effektiv ist, Spannungen schafft und entwickelt, und dass es gut ist, wenn diese irgendwie zum Ausdruck kommen“, so Spadaro. Franziskus erlebe diese Tage in „vollkommener Gelassenheit“.
In der Debatte über das päpstliche Schreiben zu Ehe und Familie vom April dieses Jahres geht es unter anderem um den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen. Strittig ist, ob die Betreffenden nun - anders als bisher - in Ausnahmefällen zur Kommunion zugelassen werden dürfen oder nicht. Ihren vorläufigen Höhepunkt erreichte die Debatte im November mit der Veröffentlichung eines Briefes von vier Kardinälen. Die Unterzeichner, unter ihnen der emeritierte Kölner Erzbischof, Kardinal Joachim Meisner, fordern vom Papst mehr Klarheit in dieser Frage. (rv/kna 11.12.2016 mg)
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