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  • 14.12.2016 00:57 - Kirche in der Krise Diaspora Deutschland
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Kirche in der Krise
Diaspora Deutschland

Ist Deutschland ein christliches Land? Wie man’s nimmt. Auf dem Papier binden die Kirchen noch Millionen Menschen. Doch im Leben des Einzelnen ist ihre Macht gering. Aus der Spätzeit des Christentums.
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© DPA


Bloßer Schein: Kirchliche Symboliken haben eine massive Sinnentleerung erfahren. Auch wenn sie noch allerortes zu sehen sind, wie hier im Landgericht in Würzburg.

In der Nacht vom 13. auf den 14. Dezember, fast auf den Tag genau vor 50 Jahren, irrte ein Student namens Franz durch die Straßen Münsters. Er konnte nicht schlafen. Zu aufgewühlt war er von der Predigt, die er am frühen Abend im Dom gehört hatte von einem jungen Priester und Professor, nur ein paar Jahre älter als er selbst, der Advent und Weihnachten auf ganz neue, ja revolutionäre Art deutete: Die alte Lehre,

nach der die menschliche Geschichte sich in die Zeit des Dunkels und die des Heils teilt, die Zeit vor und nach Christi Geburt nämlich, könne doch heute niemand mehr ernst nehmen, sagte der junge Theologe. Wer wolle nach den Weltkriegen, nach Auschwitz und nach Hiroshima noch von der Zeit des Heils sprechen, die vor 2000 Jahren in Bethlehem begonnen habe? Nein, die Grenze zwischen dem Dunkel und dem Licht, zwischen Gefangenschaft und Erlösung, gehe nicht mitten durch die Geschichte, sondern mitten durch unsere Seele.

Der Advent finde nicht im Kalender statt, sondern in unseren Herzen – oder er breche genau dort ergebnislos ab. Das ist starker Tobak, und man kann sich gut vorstellen, dass der Student nach dieser Predigt keinen Schlaf fand, sondern allein sein wollte, um das alles für sich zu durchdenken.

Gottesdienste werden einfach ohne Gott weitergefeiert

Wie wenig die Kirchenmitgliedschaft heute noch mit dem Glauben zu tun hat, offenbarte eine Meinungsumfrage des Instituts Allensbach im Auftrag der katholischen Kirche. Sie fiel allerdings so verheerend aus, dass die Ergebnisse nie veröffentlicht wurden. Auf die Frage, warum sie katholisch seien, antworteten 68 Prozent: „Weil man dann wichtige Ereignisse im Leben kirchlich feiern kann, zum Beispiel Hochzeit, Taufe.“

Auch beim zweithäufigsten Grund kann man die herzerfrischende Ehrlichkeit nur bewundern: „Es gehört für mich einfach dazu, das hat in unserer Familie Tradition.“ Es versteht sich von selbst, dass diese Gründe nicht als religiös gelten können, sondern einfach kulturelle, soziale Gründe sind. Die meisten Geistlichen vor Ort können den Befund bestätigen: Kirche funktioniert heute dort am besten, wo sie eine glänzende Feier verspricht. Eine Trauung in Weiß, oft in einer fremden, aber imposanten Kirche, ist immer noch sehr gefragt, ebenso die Bilder vom Kommunionkind im weißen Kleid oder vom Konfirmanden im dunklen Anzug. Doch fast jeder dritte Konfirmand glaubt gar nicht an Gott.

Da drängt sich noch mal der Vergleich zur DDR auf: Als der Sozialismus längst bankrott war, stand die Jugendweihe immer noch hoch im Kurs. Sie hat sogar den Untergang der DDR überlebt und wird inzwischen, von sozialistischen Inhalten befreit, einfach sinnentleert weitergefeiert. Auch viele Gottesdienste sind heute so ausschließlich kulturelle Ereignisse (also: wöchentlicher Treffpunkt, jährliche Folklore, Familienfest), dass sie auch nach dem endgültigen Beweis von Gottes Nichtexistenz genauso gut weitergefeiert werden könnten.

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