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  • 04.01.2017 00:55 - Alte Liturgie in Albanien 03. November 2016...Brautmesse in Shkodra
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Alte Liturgie in Albanien
03. November 2016


Brautmesse in Shkodra

Private Umstände, die die Arbeit an Summorum Pontificum in den vergangenen 14 Tagen behinderten, haben dazu geführt, daß wir diesen hier schon etwas länger vorliegenden Bericht von Piero Pilia erst heute veröffentlichen.

Am 01. Oktober wurde in Shkodra (Albanien), in der Kirche der Franziskaner, im Rahmen einer Trauung die erste Messe im tridentinischen Ritus in einer Kirche seit 1967 gefeiert. Dabei handelte es um eine Trauungsmesse, die auf ausdrücklichen Wunsch des Brautpares, beide Konvertiten, im Alten Ritus zelebriert werden sollte.

Von der alten Ausstattung der Kirche, die Jahrzehntelang zweckentfremdet wurde, ist nichts mehr vorhanden, somit mußte alles Nötige für die Feier (Römische Kasel, Kanontafeln, Messbuch) vom Zelebranten selbst aus Rom mitgebracht werden.

Vor allem die feierliche Brautmesse hat bei den eingeladenen Gästen (darunter einige Mitglieder des Hochadels) einen bleibenden, positiven Eindruck hinterlassen. Sie wurde vom H.H. Pater Giorgio Lenzi vom Institut du Bon Pasteur gefeiert. Für den Gesang des Propriums und für die Ministration waren eigens zwei Mitglieder des Chorherrenstifts vom Hl. Erzengel Michael zu Sozan angereist. Der Gemeindechor hatte die Missa de Angelis erlernt, und die Mutter des Bräutigams (eine international bekannte Sopranistin) hat das Offertorium mit dem Ave Maria von Schubert begleitet. Die Begleitung erfolgte durch eine ausgezeichnete Organistin.

Besonders rührend war die Freude eines älteren Mannes, der es kaum fassen konnte, die Messe seiner Jugend endlich wieder mitfeiern zu können. Auch die anfängliche sympatische Skepsis des dortigen Ordinarius war nach der Messe verflogen. Am eindrucksvollsten war aber die Tatsache, daß auch die Muslime unter den Hochzeitsgästen vom feierlichen Ritus angetan waren.

Als Wehmutstropfen sei noch erwähnt, daß gemunkelt wurde, der Bischof der Stadt hätte zur gleichen Zeit die Diakonatsweihen angesetzt, um seinen Klerus zu hindern, auch nur aus Neugier bei der Alten Messe vorbei zu schauen. Am 2. Oktober konnte Pater Lenzi dann das eucharistische Opfer auch noch am Werkstagsaltar in der 2001 errichteten Kathedrale von Tirana feiern.

Das kommunistisch und im Geist Stalins regierte Albanien war 1967 zum ersten atheistischen Land auf der Welt erklärt worden; alle Kirchen und Moscheen wurden geschlossen, zerstört oder zweckentfremdet. Der Klerus wurde inhaftiert, gefoltert oder grausam umgebracht. Auch die Franziskaner aus der o.g. Kirche mußten dieses Schicksal erleiden. Viele von ihnen werden in diesem November seliggesprochen.

Nach dem Fall des Kommunismus, 1992, wurden die überlebenden Geistlichen aus der Haft entlassen. Die erste öffentliche Heilige Messe wurde auf dem sogenannten alten katholischen Friedhof der Stadt Shkodra vom Priester Simon Jubani gefeiert. Da die Religionsausübung (auch im Privaten) noch vor der Liturgiereform verboten und unter drastischer Strafe gestellt wurde, war auch keine Möglichkeit für die Umsetzung der Liturgiereform. Somit war diese erste Messe nach fast 25 Jahren noch im Alten Ritus. Erst in der Folgezeit wurde die Reform von 1970 auch im katholischen Albanien durchgesetzt.
http://www.summorum-pontificum.de/meldun...n-albanien.html




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