SPD-Chef Sigmar Gabriel hat Bundeskanzlerin Angela Merkel für ihr Auftreten in Europa kritisiert. Auf die Frage, ob Merkel im Sommer 2015 einen Fehler in der Flüchtlingskrise gemacht habe, reagierte Gabriel im „Spiegel“ zunächst ausweichend.
Es sei unfair, rückblickend zu sagen, sie hätte alles anders machen müssen. Dann sagte der Vizekanzler: „Angela Merkels größter Fehler war, dass sie sich mit niemandem außer den Österreichern darüber abgestimmt hat. Das wäre früheren Kanzlern nie passiert.“
Hinzu komme, dass CDU und CSU den anderen Ländern gegenüber jahrelang als Schulmeister aufgetreten seien. Gabriel forderte eine baldige Wende in Europa. Weil Deutschland in der Eurozone ausschließlich auf Sparpolitik gesetzt habe, sei Europa tiefer gespalten denn je.
„Es ist unanständig, dass Staaten wie Frankreich und Italien, die Reformen durchziehen, einen gigantischen Kraftakt veranstalten müssen, um einen halben Prozentpunkt mehr Haushaltsdefizit machen zu dürfen“, sagte Gabriel. Das Fazit des SPD-Chefs über Merkel: „Helmut Kohl wäre im Leben nicht derart mit anderen europäischen Staaten umgesprungen.“
Auch im Video: Dämpfer für Parteichef: CSU-Anhänger vertrauen Merkel mehr als Seehofer
http://www.focus.de/politik/videos/europ...id_6460615.html
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