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  • 12.01.2017 00:41 - Papst Franziskus angestrebten und mit aller Macht durchgedrückten „Erneuerung“ (de facto Veränderung) der kirchlichen Pastoral für die moderne hiesige Welt und nach den Gedanken von Kardinal Kasper
von esther10 in Kategorie Allgemein.


Papst Franziskus angestrebten und mit aller Macht durchgedrückten „Erneuerung“ (de facto Veränderung) der kirchlichen Pastoral für die moderne hiesige Welt und nach den Gedanken von Kardinal Kasper

„Revolution der Zärtlichkeit beschwört Herzverkalkung“ – Das Papst-Interview in der Zeitschrift Tertio
12. Januar 2017 0



Tertio-Interview von Papst Franziskus: Will Franziskus Grenzsteine versetzen?
von Ferdinand Boischot

Am 7. Dezember 2016 erschien zugleich in Belgien in der niederländischsprachigen, modernistischen Zeitschrift Tertio und im Osservatore Romano der Text eines aufsehenerregenden Interviews mit Papst Franziskus.

Die Geschichte dieser Zeitschrift Tertio und das Milieu, aus dem sie stammt und wofür sie produziert wird, wurde vor kurzem im Artikel „Modernismus in Konkurs“ auf katholisches.info skizziert.

Angesichts der breiten, intensiven und nicht verstummenden Kritik an Amoris Laetitia, angesichts der großen Verwirrung und Entzweiung in der Kirche und gerade durch die von den vier Kardinälen Brandmüller, Burke, Caffarra und Meisner vorgebrachten fünf Dubia (Zweifeln), welche von Papst Franziskus nicht beantwortet werden, ist die Vorgeschichte und der Entstehungsverlauf dieses Interviews besonders interessant.

Amoris laetitia

Die Apostolische Exhortation Amoris Laetitia wurde am 8. April 2016 publiziert. Sie bildet das vorläufige Endstück einer von Papst Franziskus angestrebten und mit aller Macht durchgedrückten „Erneuerung“ (de facto Veränderung) der kirchlichen Pastoral für die moderne hiesige Welt und nach den Gedanken von Kardinal Kasper „eine Theologie auf den Knien“, wie Papst Franziskus in diesem Kontext sagte.

Zwei Bischofssynoden über die Familie in den Jahren 2014 und 2015 erbrachten nicht die von Papst Franziskus gewünschte Rückendeckung für tiefgreifende Veränderungen (u.a. in der Pastoral für in neuer Verbindung lebende „wiederverheirate Geschiedene“, wobei die Zulassung zur Heiligen Kommunion zur Debatte stand).

So wurde dann sehr verspätet und ohne Einschaltung der Kongregation für die Glaubenslehre die Exhortation Amoris Laetitia publiziert, ohne Rücksicht auf die von den Synodenvätern geäußerten Gedanken und Bedenken zu nehmen.

Amoris Laetitia wirbelte sofort sehr viel Staub auf. Die Modernisten versuchten es hochzujubeln und es mit geringem Erfolg als traditions- und lehrkonform zu verteidigen. Die Kritik dagegen ist weltweit und fundamentaltheologisch, sakramental und kirchengeschichtlich sehr gut fundiert.

Besonders bemerkenswert: Die Kritik verstummte nicht, sondern wurde in den folgenden Monaten immer stärker. Dies wurde selbst von großen Medien gerade in den Weihnachtstagen 2016 mit großen Artikeln besprochen.

Die Situation in Belgien

Belgien selbst hatte 2016 enorme Probleme. Am 14. März 2016 fanden zwei verheerende Bombenattentaten statt. In der Folge kam es zu einer gewaltigen Welle von Antiterroroperationen, Aufruhren bei den Allochthonen, Problemen mit Flüchtlingen und Asylsuchenden, einer häufig machtlosen Polizei, breitem Versagen der Politiker und massiven parteipolitischen Querelen.

Der frisch ernannte, modernistisch orientierte Erzbischof von Mecheln-Brüssel, Jozef DeKesel, trat, sehr ängstlich, erst kaum in Erscheinung. Als guter Freund des modernistischen Kardinals und Patrons der berüchtigten Sankt-Gallen-Mafia wurde er von mehr traditionell eingestellten Katholiken, die inzwischen auf französischsprachiger Seite die Mehrheit stellen dürften, argwöhnisch beäugt.

In April 2016 versuchte DeKesel dann die von seinem Vorgänger, Erzbischof Léonard, gegründete Priesterbruderschaft der Heiligen Apostel ((Fraternité des Saints Apôtres / Broederschap van de Heilige Apostelen)) zu liquidieren, was beim Kirchvolk massive Proteste auslöste. Im Juli 2016 wurde diesen Priestern dann zugestanden, ihre Seelsorge in der Kirche Sainte-Catherine im Süden von Brüssel weiter auszuüben. Das blühende Seminar der Priesterbruderschaft durfte nicht mehr im Erzbistum Mecheln-Brüssel wirken.


Die schon sehr schwache nordbelgische Kirche war wie gelähmt. Lädiert durch viele Skandalen, mit infantiler und nicht selten debiler Medienpräsenz, observiert und kräftig kritisiert von konservativ-katholischen Blogs (www.kavlaanderen.blogspot.be) und sprachlos bei der großen Gewalt und Bedrohung verfiel sie lokal in tiefste Stille und Inaktivität.

Vorgeschichte zum Interview

Nach Aussagen der Journalisten von Tertio kam am Sommeranfang (Juli) 2016 die Idee auf, Papst Franziskus um ein Interview für zu bitten.

Es würde nicht das erste für eine flämische Gruppe sein. Schon 2014 hatte Papst Franziskus Jugendlichen aus dem Bistum Gent ein Interview gegeben, das auch sofort auf Youtube gepostet wurde. Die Reaktionen der Jugendlichen sprechen für sich. Der Inhalt der damaligen Aussagen war nicht weltbewegend. Man möchte sagen: typisch Franziskus eben.



Papst Franziskus beim Interview mit der flämischen Zeitschrift Tertio (links im Bild Bisichof Luc Van Looy von Gent, der den Kontakt zum Papst hergestellt hatte)
Angebahnt wurde das damalige Interview vom Bischof von Gent, dem Salesianer Luc Van Looy, der ansonsten eher für skurrile Auftritte bekannt ist.

Van Looy, übrigens unter traditionsfreundlichen Gläubigen mit dem Zunamen „van laag allooi“ (von niedrigem Niveau) bekannt, hat einen sehr guten Draht zu Papst Franziskus.

Mit einer Empfehlung von Bischof Van Looy wurde Anfang August 2016 die Anfrage von Tertio für ein Interview versandt.

Obwohl sich in Rom im Hochsommer normalerweise alles im Urlaub befindet, wurde diese Sache äußerst schnell bearbeitet. Nach einem Monat traf schon Mitte September 2016, völlig überraschend, die positive Zusage für ein Interview „in einigen Monaten“ ein.

Dann ging alles sehr schnell. Ein paar Wochen später wurde das Interview auf den 17. Oktober 2016 festgelegt.

Das Interview

Anwesend waren neben Papst Franziskus der Bischof van Gent, Luc Van Looy, die Tertio-Journalisten Geert De Kerpel (Christdemokrat und Chefredakteur) und Emmanuel van Lierde (Adept der lateinamerikanischen Befreiungstheologie), ein Photograph und einige wenige Mitarbeiter des Vatikans.

Die Fragen waren vorher schriftlich vorzulegen. Das Interview würde etwa 15 Minute dauern, wie es hieß.

Die beide Journalisten haben dann im Anschluß sehr ausführlich und angetan von diesem Interview berichtet (teils in Tertio, teils auf www.kerknet.be):


Das Interview wurde auf Spanisch geführt, ohne Dolmetscher, wozu Emmanuel Van Lierde anmerkte, daß „er (VL) einmal einen Abendkurs für Spanisch besucht hatte, und dies deshalb für ihn (VL) kein Problem darstellte“ (sic). Bei diesen Konstellationen wundert es nicht, daß in den letzten Jahren im Vatikan große Probleme mit Übersetzungen aufgetreten sind.

Das Interview dauerte viel länger als geplant: insgesamt 40 Minuten, wobei Papst Franziskus überhaupt keine Eile hatte.

„Er tat so gewöhnlich, daß es sich so anfühlte, als ob wir einander schon seit Jahren kannten.“

„Es gab überhaupt keinen Formalismus. Der Papst war sehr interessiert, suchte viel Augenkontakt, ließ Raum, um zusätzliche Fragen zu stellen.“
„Brügge ist die Schönste“


Bergoglio kennt Belgien offensichtlich sehr gut. In seiner Funktion als Jesuitenprovinzial von Argentinien war er zugleich auch Großkanzler der Katholischen Universität Córdoba (1973-1976) gewesen und hatte als solcher damals jährlich Belgien besucht.

In Belgien bestand eine von P. Jean Sonet SJ geführte Unterstützungsgruppe für diese Universität.

Bergoglio wußte noch, daß „die Jesuiten damals immer ihre Geistlichen Übungen machten.“

Er kannte die Städte Brüssel, Gent und Antwerpen, „aber Brügge ist die Schönste!“

Die modernistischen, nordbelgischen Kirchenmedien lobten sich selbst überschwenglich. Die bischöfliche Website Kerknet schrieb: „Das Husarenstück (stunt) von Tertio“.

Der Artikel und seine Entstehung wurden vielfach angekündigt und besprochen.

Der Inhalt des Interviews selbst wurde dann unter dem Titel „Revolutie van tederheid bezweert cardiosclerose“ (Die Revolution der Zärtlichkeit bannt die Herzverkalkung) in drei getrennten PDF-Dateien kostenpflichtig ins Netz gestellt.


„Kardiosklerose“ und „Koprophagie“?


Merkwürdigerweise wurde dem flämischen Publikum der nicht uninteressante Inhalt nicht mitgeteilt, was es mit der „Revolution der Zärtlichkeit“ auf sich hat, die dann auch noch die „Kardiosklerose“ besiegen sollte, und was das alles mit „Koprophagie“ (Kotfressen) und „Koprophilie“ (krankhafte Neigung sich bevorzugt mit Kot zu beschäftigen) zu tun hat, ist unklar.


Tertio-Interview mit Papst Franziskus

Der Papst sagte nämlich: „Ich denke, die Medien sollten klarer und transparenter sein und nicht, entschuldigen Sie den Ausdruck, in eine Koprophilie verfallen, die stets bereit ist, Skandale und widerliche Dinge zu verbreiten, so wahr sie auch sein mögen.“ Die Wochenzeitung Die Zeit schrieb dazu: „Bei Koprophilie handelt es sich um sexuelle Erregung durch menschlichen Kot. Da Menschen laut Franziskus für Koprophagie, also den Verzehr von Kot, anfällig seien, könne die mediale Skandalberichterstattung ’sehr gefährlich‘ sein.“


Sehr klar dagegen ist, daß Organisation, Ausführung und Publikation dieses ziemlich wirren Interviews zu einem Zeitpunkt stattfanden, während parallel die Dubia der Vier Kardinäle, die am 19. September bei der Glaubenskongregation deponiert und Papst Franziskus auch persönlich übergeben wurden, und die für die Treue zur bisherigen kirchlichen Lehre stehen, unbeantwortet blieben.

Hier wurde öffentlich demonstriert, daß liebevolle Sorge um die Kirche und Treue zur altherrührenden kirchlichen Lehre und Tradition nicht zählen. Stattdessen stehen Wirres und Obszönes hoch in Kurs.


Als krönender Höhepunkt schrieben die Tertio-Journalisten am Ende, daß „auch ein Interview mit Kardinal Müller der Kongregation für die Glaubenslehre anvisiert ist“ (sic).

Total verrückt.

Das Verrücken/Versetzen eines Grenzsteins wird auf altgriechisch übrigens mit dem Verb „ἀφίστημι“ (aphistemi) benannt, davon abgeleitet auch das Wort „apostasia“, das direkt ins Lateinische übernommen wurde: das Verlassen der Truppe, davon abgeleitet: der Abfall vom Glauben.

Beide Sachen sind in geradem Widerspruch zum Fundament des christlichen Glaubens und mit dem Papstamt nicht zu vereinen.

http://www.katholisches.info/2017/01/12/...schrift-tertio/
Text: Ferdinand Boischot
Bilder: Wikicommons



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