Kardinal Badisseri zur Kritik an Amoris laetitia: „Keine Notwendigkeit, Antworten zu geben“ 12. Januar 2017
Kardinal Lorenzo Baldisseri: "Ich denke nicht, daß es notwendig ist, noch anderes hinzuzufügen. Alle Fragen sind bereist im Apostolischen Schreiben enthalten.
(Rom) In seiner heutigen Ausgabe veröffentlichte der Osservatore Romano ein Interview mit Kardinal Lorenzo Baldisseri, dem Generalsekretär der Bischofssynode. Bekanntlich veröffentlicht die Tageszeitung des Heiligen Stuhls zum umstrittenen nachsyndodalen Schreiben Amoris laetitia keine abweichenden Meinungen.
Die heftige Debatte, die seit Monaten die Kirche erschüttert, findet in der Zeitung keinen Widerhall. Der Kardinal, den Papst Franziskus in dieses Amt berufen und zum Kardinal kreiert hat, liefert daher auch keine neuen Erkenntnisse zur Sache. Nur eine Frage bezieht sich auf die zahlreichen Bedenken, die in den vergangenen Monaten zu Teilen von Amoris Laetitia vorgebracht wurden. Es erstaunt die Leichtigkeit, mit der Kardinal Balidisseri, einer der engsten Mitarbeiter des Papstes, die ernsten Anfragen, zu denen auch die Dubia (Zweifel) der vier namhaften Kardinäle Brandmüller, Burke, Caffarra und Meisner gehören, abtut und Verweigerungshaltung von Papst Franziskus damit rechtfertigt.
Osservatore Romano: Was kann man jenen antworten, die zusätzliche Klärungen zu den pastoralen Richtlinien des Apostolischen Schreibens fordern?
Kardinal Baldisseri: Es wurden bereits mehrere Antworten gegeben. Es haben sich auch Personen geäußert, die aufgrund ihrer Funktion und ihrer Autorität kompetent sind. Es geht vor allem darum, mit dem Ziel vorwärtszugehen, die Familie zu stärken und die Stabilität der Ehe und die Ruhe des Familienlebens sicherzustellen. Zudem ist es wichtig, die Schönheit der christlichen Ehe auch jenen aufzuzeigen, die nicht in einer sakramentalen Verbindung leben. Dort, wo man sich in Gegenwart von Menschen befindet, die aus einer früheren, gescheiterten Verbindung kommen, muß man die Situationen und Verantwortlichkeiten zu unterscheiden wissen und die Haltungen, die sie einnehmen, um schrittweise zu einer größeren Integration in die kirchliche Gemeinschaft voranzuschreiten.
Diesbezüglich ist eine aufmerksame und angemessene Unterscheidung der einzelnen Person unerläßlich, ob sie fähig sind, auf angemessene Weise das Verhältnis zwischen Norm und Gewissen zu integrieren.
Ich denke nicht, daß es notwendig ist, noch anderes hinzuzufügen, außer zu wiederholen, daß alle Antworten, die gestellt wurden, bereits im Text des Apostolischen Schreibens enthalten sind.
Text: Giuseppe Nardi Bild: MiL http://www.katholisches.info/2017/01/12/...orten-zu-geben/
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