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  • 25.01.2017 00:38 - Mitarbeiterin will riesigen Sozialbetrug in Flüchtlingsamt aufdecken und wird von Chefs gestoppt
von esther10 in Kategorie Allgemein.

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Mitarbeiterin will riesigen Sozialbetrug in Flüchtlingsamt aufdecken und wird von Chefs gestoppt

Heute, 15:01 Uhr

Es geht um den Vorwurf massiven Sozialbetrugs. Etwa 300 Asylbewerber sollen sich in der Landesaufnahmebehörde in Braunschweig Scheinidentitäten zugelegt und so Geld erschlichen haben, wie der NDR berichtet. Durch die Betrügereien soll ein Schaden von geschätzten drei bis fünf Millionen Euro entstanden sein. In 100 Fällen ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Den entscheidenden Tipp, um den Betrug auffliegen zu lassen, hat nach NDR-Informationen Nadja N. gegeben. Sie erhebt nun in der Sendung „Hallo Niedersachsen“ schwere Vorwürfe gegen ihre Ex-Chefs in der Braunschweiger Landesaufnahmebehörde.

Nadja N. und ihren Kollegen soll aufgefallen sein, dass sich bestimmte Flüchtlinge mehrfach unter verschiedenen Namen und mit geändertem Äußeren vorstellten, um ihr Taschengeld abzuholen.

"Wir haben dann gemeinsam herausgefunden: 'Guck mal, hast du den auch bei dir schon, ist der bei dir schon mal aufgetreten unter einem anderen Namen?'“, erzählt die ehemalige Mitarbeiterin der Flüchtlingsbehörde im NDR. Die Flüchtlinge sollen schnell durchschaut haben, dass sie mit unterschiedlichen Anfangsbuchstaben ihrer geänderten Namen jeweils anderen Sachbearbeiter der Behörde zugeteilt würden und so mehrfach abkassiert haben.

Nadja N. will den Betrug nicht dulden. Zusammen mit einer Kollegin, die ein fotografisches Gedächtnis habe, dokumentiert sie den mutmaßlichen Betrug: Wie der NDR weiter berichtet, habe sie die Fälle in übersichtlichen Listen zusammengetragen. Sie ordnete demnach die Digitalfotos und trug die Angaben über Name, Herkunft, Alter und andere Personalien zusammen.

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Am Ende wollte Nadja N. mehrere Aktenordner voller Fälle der Polizei übergeben. Doch, so schildert sie es, wurde sie von ihren Vorgesetzten gestoppt.

"Da wurde mir gesagt, ich mache jetzt bitte gar nichts mehr. Ich sollte alle sieben oder acht Aktenordner, ich weiß jetzt gar nicht mehr wie viele das waren, in den Keller bringen. In einen Karton packen, in den Keller bringen. Man würde sie nicht vernichten, aber man würde auch nichts damit tun. Damit konnte ich nicht leben“, sagt sie dem NDR.

Nadja N. geht dennoch zur Polizei. Ein Ermittler sagt dazu dem NDR: „Das ist das A und O gewesen. Die Polizei selbst hätte das ja gar nicht mitbekommen.“

Die Behörde gab gegenüber dem NDR an, die Unterlagen für nicht geeignet gehalten zu haben, um wirklich verschiedene Identitäten und letztlich den Betrug zu entlarven.

Nur auf Druck der Ermittler gab die Behörde schließlich die Unterlagen heraus. Der Jahresvertrag von Nadja N. wurde nicht verlängert, sie ist heute arbeitslos. Durch ihren Einsatz laufen Ermittlungen wegen Sozialbetrugs in 100 Fällen.
http://wize.life/themen/kategorie/fahndu...-chefs-gestoppt
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