Bedford-Strohm: „Mann mit Feuer im Herze
Ein Mann mit Feuer im Herzen“: So nannte Papst Franziskus den obersten Protestanten Deutschlands, EKD-Ratsvorsitzenden Bischof Heinrich Bedford-Strohm, an diesem Montag im Vatikan. Tatsächlich hielt der bayerische Landesbischof während der Audienz beim Papst ein leidenschaftliches Plädoyer für „ein neues Kapitel“ in der „Weiterentwicklung der Ökumene“. Dabei ging er von dem Begriff aus, der für Franziskus zentral am Christentum ist: Barmherzigkeit.
„Die Welt im Jahr 2017 braucht das gemeinsame Zeugnis der christlichen Kirchen. Wo Barmherzigkeit und Mitgefühl verweigert werden, bedroht die „soziale Sünde“ das Zusammenleben der Menschen. Unsere Mitmenschlichkeit soll eingemauert werden. Ein neuer Populismus in verschiedenen Ländern überhöht die eigene Nation und grenzt große Gruppen von Menschen aus. Flüchtlinge sind keine „Flut“ und kein „Strom“. Sondern Menschen mit Würde, geschaffen zum Ebenbild Gottes... Im Namen Jesu Christi sind wir gemeinsam Botschafter der Barmherzigkeit gegen Angst, gegen Hass, Gewalt und Ausgrenzung.“ Hoffnung auf „noch größere eucharistische Gemeinschaft“
Der lutherische Bischof nannte es ein „Wunder“, dass sich die Christen in Deutschland mittlerweile gemeinsam an die Reformation und ihre Anliegen erinnerten. Diese „Gemeinschaft“ sei „gut und auch belastbar“. Allerdings dauerten „manche Differenzen zwischen unseren Kirchen“ fort, und das sei eine Belastung für viele Gläubige.
„In Familien ist das mitunter schmerzhafte Realität: Wer Kinder, Enkel und Freunde teilt, wird am Tisch des Herrn getrennt.“ Es sei wichtig, „den Weg zu noch größerer eucharistischer Gemeinschaft zu suchen“. „Es gibt ein tiefes Bedürfnis so vieler Menschen, die Gemeinsamkeiten unserer Kirchen trotz bleibender Unterschiedenheit gestärkt zu sehen.“
Dialog über Taufe verstärken
Weil es einst in Deutschland zur Spaltung gekommen sei, fühlten die Christen dort heute eine besondere Verantwortung für das Herstellen von Einheit. Bedford-Strohm benannte auch konkret die nächste Baustelle im katholisch-evangelischen Dialog. „Die Teilhabe am Taufsakrament bildet für alle Christen ein unlösbares Band... Darum suchen wir einen vertieften Dialog mit Ihrer Kirche über die Taufe und ihre Bedeutung für weiterführende Wege der Ökumene. Wir wollen heute gemeinsam einen neuen Ansatz suchen, um keine Stagnation in der Ökumene aufkommen zu lassen. Dafür wünschen wir uns Ihre Unterstützung.“ (rv 06.02.2017 sk) http://de.radiovaticana.va/news/2017/02/...2%80%9C/1290684
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