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  • 26.02.2017 00:56 - Es ist ein Ort, an dem sich eigentlich gut leben lässt. Doch die kleine Wohnsiedlung nahe Bad Tölz wird von einer blutigen Gewalttat erschüttert.
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Aktualisiert am 26. Februar 2017, 18:31 Uhr
Es ist ein Ort, an dem sich eigentlich gut leben lässt. Doch die kleine Wohnsiedlung nahe Bad Tölz wird von einer blutigen Gewalttat erschüttert.



"Leben und leben lassen" steht auf einem Schild am Maibaum, den die Bewohner des idyllisch gelegenen Ortsteils Höfen im oberbayerischen Königsdorf bei Bad Tölz 2016 aufgestellt haben. Doch nur wenige Meter davon entfernt sind zwei Menschen ermordet und eine Frau schwer verletzt worden.

Polizisten fanden die Opfer am Samstagabend.
Opfer mehrere Tage tot?

Bluttat in Bayern: Zwei Tote, eine Schwerstverletzte im Krankenhaus.

Streife findet Einbruchspuren

Nachbarn haben die Polizei am späten Samstagabend verständigt, dass irgendetwas in einem der rund zwei Dutzend Häuser der Siedlung nicht stimmt. Eine Streife findet Einbruchsspuren. Als sich die Beamten im Haus umsehen, finden sie eine Frau und einen Mann ermordet vor, eine weitere Frau ist schwer verletzt.

Einige Indizien deuten auf Raubmord hin. Doch entweder steht auch die Kripo vor einem Rätsel oder sie hält sich aus ermittlungstaktischen Gründen äußerst bedeckt. Nur so viel sagt Polizeisprecher Jürgen Thalmeier am Sonntagnachmittag in die Kameras: Der tote Mann ist noch nicht zweifelsfrei identifiziert, die Überlebende wohl über dem Berg, aber nicht vernehmungsfähig.

Zu den Hintergründen des Verbrechens in den Faschingstagen gibt der Sprecher auch auf bohrende Fragen keine Auskunft. Wie wurden die Frau und der Mann umgebracht? Welche Verletzungen wurden der Überlebenden beigebracht? Welche Tatwaffe wurde verwendet? Waren die Opfer gefesselt, wie stehen sie zueinander, wann ist die Tat passiert? Nicht eine einzige Antwort gibt es darauf.

Tatort ist ein typisches Landhaus

Der Tatort ist ein typisches Landhaus, wie es sie im bayerischen Oberland zuhauf gibt: viel Holz, ein gepflegter Garten, gesäumt von einer hohen Thujahecke, eine Garage. Einige Rollläden an den Fernstern sind heruntergelassen. Vor einer Hauswand steht ein Korb mit Brennholz. Noch am Sonntagmittag gehen Beamte von der Spurensicherung in weißen Overalls ein und aus. "Die Spurensicherung wird noch längere Zeit in Anspruch nehmen", sagt Thalmeier.

Die Polizei hat eine Sonderkommission "Höfen" eingesetzt. Die Staatsanwaltschaft ordnete die Obduktion der Leichen an. Thalmeier versichert aber, dass das Obduktionsergebnis, das Rückschlüsse auf die Umstände der Ermordung zulässt, vorerst nicht veröffentlicht wird. Wann die überlebende Frau gesundheitlich so weit stabilisiert ist, dass sie vernommen werden kann, wissen derzeit nur die Ärzte. Ihre Aussage dürfte mit am wichtigsten sein für die Ermittlungen der Mordkommission.

Während die Spurensicherung am Sonntagnachmittag am Tatort weitergeht, kommt in der Siedlung plötzlich das Gerücht auf, die Schwerverletzte sei gestorben. Polizeisprecher Thalmeier dementiert umgehend: Das Opfer lebt, der Gesundheitszustand ist derzeit stabil. Bei Gerüchten scheint Vorsicht geboten.

Waren Opfer nicht die Bewohner?

So heißt es etwa, dass es sich bei den Opfern nicht um die Bewohner des Hauses handeln soll. Es sei Besuch da gewesen, will jemand in der Nachbarschaft erfahren haben. Thalmeier hat auch dazu nur ein lächelndes Schweigen parat.

Den meisten Bewohnern in dem beschaulichen Weiler ist der Auflauf von Reportern, Fotografen und Kamerateams unangenehm. Natürlich kenne sie die Bewohner des Hauses, in dem die schreckliche Tat passiert ist, meint eine Nachbarin lediglich, ansonsten will sie aber nichts sagen. "Eine Supergegend" sei das hier, meint eine andere Frau, auch sicher könne man sich hier fühlen - bisher zumindest.

Ein Hausbesitzer schickt die Reporter rüde weg. "Hier will das keiner", sagt er, als Fragen gestellt werden, "verlassen Sie mein Grundstück." Im Garten nebenan bekommt eine Schar Kinder von alledem nichts mit. Die Mädchen und Jungen spielen unbekümmert. Sie interessieren sich nicht für den Doppelmord von Höfen.© dpa
https://www.gmx.net/magazine/panorama/ho...weiler-32191494



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