Jürgen Kantner im Jahr 2009 Mehr Nach der Ermordung des deutschen Seglers Jürgen Kantner durch die philippinische Islamistengruppe Abu Sayyaf ist seine Leiche gefunden worden. Soldaten hätten die Leiche am Samstagabend in der Abu-Sayyaf-Hochburg Sulu gut tausend Kilometer südlich von Manila entdeckt, teilte die Armee mit. Die Behörden bereiten nun die Überführung der Leiche nach Deutschland vor.
Die Bundesregierung hatte am Montag bestätigt, dass der entführte 70-jährige Deutsche von Abu-Sayyaf-Kämpfern "barbarisch ermordet" worden sei. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach von einer "abscheulichen Tat". Das US-Unternehmen Site, das auf die Überwachung islamistischer Internetseiten spezialisiert ist, hatte zuvor mitgeteilt, ein Video von Abu Sayyaf zeige, wie einer der Geiselnehmer den Deutschen enthaupte.
Kantner war fast vier Monaten zuvor während einer Fahrt mit seinem Segelschiff entführt worden. Auf seiner Yacht wurde damals die Leiche seiner offenbar erschossenen Partnerin Sabine Merz gefunden.
In einem Mitte Februar veröffentlichten Video drohte Abu Sayyaf mit Kantners Enthauptung. Darin sagte der 70-Jährige selbst, sollte seinen Entführern nicht binnen zwölf Tagen das geforderte Lösegeld in Höhe von umgerechnet knapp 570.000 Euro gezahlt werden, werde er getötet. Kantner bat die Bundesregierung in der Videobotschaft eindringlich um Hilfe.
Nach dem Bekanntwerden von Kantners Tod entschuldigte sich der philippinische Präsident Rodrigo Duterte dafür, die Hinrichtung nicht verhindert zu haben. Zugleich rechtfertigte er die Weigerung seiner Regierung, Lösegeld an Abu Sayyaf zu zahlen, weil dies die Islamistengruppe gestärkt hätte.
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