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  • 07.03.2017 00:42 - „Wir sind Kirche“ fordert Rücktritt von Glaubenspräfekt Müller und schießt damit ein Eigentor
von esther10 in Kategorie Allgemein.

„Wir sind Kirche“ fordert Rücktritt von Glaubenspräfekt Müller und schießt damit ein Eigentor
7. März 2017 Nachrichten, Papst Franziskus


Das Verhältnis zwischen Papst Franziskus und Glaubenspräfekt Gerhard Kardinal Müller ist nicht das Beste. Zudem versuchen verschiedene Seiten den Keil zwischen beiden noch tiefer zu treiben.

(Berlin) Die Organisation „Wir sind Kirche“, eine im deutschen Sprachraum entstandene Vereinigung von Katholiken, die gar keine sind, forderte Papst Franziskus auf, Kardinal Gerhard Müller als Präfekten der Glaubenskongregation abzusetzen. Die Nachricht wäre keine Meldung wert, wenn nicht einige Presseagenturen und Medien die Forderung weiterverbreitet hätten. Wenn es gegen die Kirche geht, kochen – wie gewohnt – viele an ihrem Süppchen. Daher doch ein Wort dazu.

Die pseudokatholische Organisation „Wir sind Kirche“ geht auf das sogenannte Kirchenvolks-Begehren in Österreich von 1995 zurück. Begehrt wurden die Alt-68er-Forderungen (Frauenpriestertum; Abschaffung des Zölibats; Bischofswahl durch die Gläubigen; eine andere Morallehre durch Anerkennung von Verhütung, Homosexualität; sowie „Frohbotschaft statt Drohbotschaft“, also die Abschaffung der Sünde und von Gottes Gerechtigkeit). Den Forderungen liegt das antiautoritäre Denken „Ich will, was mir gefällt“ zugrunde.

Im März 1996 schlossen sich die Initiatoren zu einem Verein zusammen. Im selben Jahr erfolgte auch die Gründung eines Ablegers in der Bundesrepublik Deutschland. Vereinszweck ist die „Förderung von Reformen in der römisch-katholischen Kirche“. Wie wenig „Wir sind Kirche“ jedoch mit der römisch-katholischen Kirche zu tun hat, belegt die Tatsache, daß Martha Heizer Vorsitzende des österreichischen Zweiges ist.

Martha Heizer äffte für ihre Anhänger zu Hause die Zelebration von Eucharistiefeiern nach. Für dieses „schwere Vergehen wiederholter simulierter Meßfeiern“ wurden sie und ihr Mann 2014 nach einem kirchenrechtlichen Verfahren exkommuniziert. Da der Verein gegenüber Heizer keinen klaren Trennstrich ziehen wollte, trat der damalige Vorsitzende zurück. Trotzigen Kindern gleich wählte „Wir sind Kirche“ Martha Heizer zur neuen Vorsitzenden, womit das größtmögliche Maß an Distanzierung von der katholischen Kirche demonstriert wurde.

Das Exkommunikationsdekret war von Kardinal Müller unterzeichnet worden, was die Abneigung gegen den Glaubenspräfekten natürlich noch steigerte. Keine rühmliche Figur in der Sache machte der damalige Innsbrucker Diözesanbischof Manfred Scheuer, zu dessen Diözese Martha Heizer gehörte. Scheuer wartete auf eine Entscheidung Roms, wurde selbst in der Sache aber nicht tätig. Unliebsame Entscheidungen werden auf Rom abgeschoben, obwohl die Verantwortung für eine Diözese zuallererst beim Diözesanbischof liegt. Auch ein solches Verhalten hat nicht zuletzt zur notorischen Romfeindlichkeit unter manchen Kreisen beigetragen. Erst recht gilt das für den deutschen Sprachraum, wo ohnehin seit 500 Jahren das Klima durch die eingefressene Romfeindlichkeit des Protestantismus belastet ist.

„Wir sind Kirche“ bedient sich für die Forderung, Kardinal Müller abzusetzen, dumpfer Schlagwörter, die den Ohren der weltlichen Medien schmeicheln sollen, um Gehör zu finden. Es wird das Klischee des reformwilligen Papstes bedient, der sich „seit drei Jahren“ um Reformen bemühe, aber von „der konservativen Kurie“, die nur ihre „Macht und Kontrolle“ behalten wolle, daran gehindert werde.

Die Aussagen zeigen, wie weit sich „Wir sind Kirche“ von der katholische Kirche entfernt hat. Soweit, daß der Kontakt zur kirchlichen Realität, jedenfalls jener in Rom, völlig verlorengegangen ist. Diese Kreise zeichneten sich allerdings nie durch Realitätsbewußtsein (Meßsimulationen) und intellektuelle Redlichkeit (die katholische Lehre und Ordnung ablehnen, sich aber dennoch als Katholiken behaupten) aus.

Die Tatsache, daß „Wir sind Kirche“ ausgerechnet in diesem Augenblick, da kircheninterne Kräfte am Stuhl von Kardinal Müller sägen, seine Abberufung fordert, kommt diesem in jedem Fall zugute. Für „Wir sind Kirche“ kann und wird in Rom niemand ausgetauscht und ersetzt werden. Sollte „Wir sind Kirche“ tatsächlich die Abberufung Müllers wollen, und sei es nur aus Vergeltungsdrang für die Exkommunikation von Martha Heizer, dann hat der Verein mit seiner öffentlichen Forderung soeben ein Eigentor geschossen
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http://www.katholisches.info/2017/03/wir...t-ein-eigentor/
Text: Martha Burger-Weinzl
Bild: MiL



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