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  • 16.03.2017 00:35 - Trauerfeier in Herne Als ein kleines Mädchen über Jaden spricht, stockt allen Anwesenden der Atem
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Trauerfeier in Herne
Als ein kleines Mädchen über Jaden spricht, stockt allen Anwesenden der Atem


Trauergottesdienst nach Doppelmord von Hern

dpa/Caroline SeidelTrauernde versammeln sich vor der Herz-Jesu in Herne.

Mittwoch, 15.03.2017, 22:11
Hunderte Herner kamen heute in die katholische Herz-Jesu-Kirche in Herne-Crange, um Abschied von Jaden (9) und Christopher (22) zu nehmen, die in der vorigen Woche von Marcel H. bestialisch getötet wurden.

In einem bewegenden Gottesdienst beschrieben Superintendent Reiner Rimkus und Pfarrer Michael Thoma das Entsetzen und die Angst, die durch die Verbrechen nach wie vor in Herne herrschten, fanden aber auch Worte des Trostes und der Zuversicht. Viele Besucher fanden keinen Platz mehr in der vollbesetzten Kirche. Vor dem Eingang legten die Trauernden Blumen und Stofftiere ab und stellten zum Gedenken Kerzen auf.
„Viele sind gekommen, so viele, dass unsere Kirche sie nicht fasst“, begann Gemeindereferentin Birgit Terfloth den einstündigen Gottesdienst. Der starke Andrang zeige, wie groß die Anteilnahme in Herne am Tod von Jaden und Christopher sei, die, so Terfloth weiter, „auf so unfassbare schreckliche Weise ums Leben gekommen sind“.


Kind und Vater vor Teddybären, Blumen und Kerzen

dpa/Ina FassbenderEin Mädchen steht mit ihrem Vater vor Teddybären, Blumen und Kerzen.

Superintendent Reiner Rimkus und der evangelische Pfarrer Michael Thoma aus der Gemeinde des getöteten Jaden beschwichtigen nicht, pfeifen nicht im dunklen Wald. Sie bringen vielmehr das Entsetzen der Herner und vor allem der Familien der beiden Opfer zum Ausdruck, die in der ersten Reihe vor dem Altar sitzen. Ein „Schock“ war die Tat, sagt Thoma. Für die Familien, für alle Herner, von denen sich viele in den Tagen, als Marcel H. noch nicht gefasst war, nicht mehr aus dem Haus trauten, wie FOCUS Online in vielen Gesprächen erfuhr. Vor allem aber, so Thoma, „für die Mitschüler von Jaden“ aus der Laurentiusschule, die nur wenige Meter von der Herz-Jesu-Kirche entfernt liegt. Sie sollten wenig später für den emotionalen Höhepunkt einer Trauerfeier sorgen, bei denen sich viele die Frage stellten, die auf einem weißen linierten Blatt inmitten der Blumen, Kerzen und Stofftiere vor dem Eingang der Kirche geschrieben stand: „Warum?“

Angst, Wut, Traurigkeit und Unsicherheit

Thoma erzählt, dass er am vorigen Mittwoch, einen Tag vor der Festnahem des 19-jährigen Täters Marcel H., in der Grundschule war und mit den Mitschülern und Lehrern von Jaden gesprochen habe. Dabei seien viele Gefühle hochgekommen, die auch bei ihm ein „Chaos“ erzeugt hätten. Daraus sei die Idee entstanden, die Gefühle in Pakete zu packen, um das „schreckliche Ereignis“, das, wie Gemeindereferentin Birgit Terfloth es formuliert, „über uns hereingebrochen ist“, zu verarbeiten.

Drei Jungs und ein Mädchen aus der dritten Klasse von Jaden gehen daraufhin mit vier hellbraunen Paketen die fünf Stufen zum Altar hoch. Auf jedem der vier Pakete steht ein anderes Wort: „Angst, Wut, Traurigkeit, Unsicherheit“. Ein junger Mann mit schwarzen Haaren, schwarzem Hemd und schwarzem Jacket aus der ersten Reihe schaut in diesem Moment zum ersten Mal auf. Bislang hatte er unentwegt auf den Kranz mit den grün-weißen Blumen, der drei Meter vor ihm steht, oder auf den Boden gestarrt. Tränen fließen ihm über die Wange, sein Nachbar tröstet ihn, legt die Hand um seine Schulter.

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FOCUS OnlineHerne-Chefermittler legt alles auf den Tisch – und tut damit das einzig Richtige

Die Kinder, die Lehrer, vor allem die Angehörigen, aber auch alle Herner hätten durch den Mord Pakete zu tragen, erklärt Pfarrer Michael Thoma die symbolische Aktion. Die Pakete verschwänden auch nicht, „sie bleiben da“. Doch vielleicht könne es leichter sein, wenn man die Pakete abstellt. Die Kinder legen die Pakete auf ein schwarzes Tuch, das von einem großen weißen umrahmt ist. „Die Pakete stehen auf einem schwarzen Tuch, weil es eine große schwarze schwere Last ist, die allen durch die Taten aufgebürdet wurde“, sagt Superintendent Reiner Rimkus. Das weiße Tuch solle „der Aufschrei des Lebens gegen den Tod“ zeigen, so Rimkus. Ebenso wie die weißen Osterkerzen, die ein Dechant anzündete.

Worte, aus denen die Verzweiflung spricht, in die vor allem die Familien gestürzt wurden. Aber auch der Wunsch, „weiterleben zu können“, das „Leben wieder langsam zu lernen“, wie Pfarrer Thoma sagt.

Wie schwer dies den Hernern fällt, wird auch durch den Auftritt der Lehrer und einer Mitschülerin Jadens deutlich. Die vier Pädagogen sprechen Fürbitten. Einem jungen Lehrer im grauen Kapuzenpulli versagt die Stimme, ihn schütteln in den letzten Worten die Tränen, seine Kollegin hakt ihren Arm bei ihm ein. Ein kleines neunjähriges Mädchen mit blonden Zöpfen spricht in die atemlose Stille hinein Worte, bei denen die Gemeinde schluckt: „Lass uns Jaden immer einen Platz in unserem Herzen behalten.“

„Es war eine würdevolle Feier“

Angesichts der Ungeheuerlichkeit eines Verbrechens, das Oberbürgermeister Frank Duddda im Interview mit FOCUS Online als „einzigartig“ bezeichnet, fielen Worte des Trostes sichtlich schwer. Am Ende des Gottesdienste spielen sich in der Reihe der Familien herzzerreißende Szenen ab: Ein junges Mädchen mit grün gefärbten Haaren steht neben einem Mann mit schwarzer Sonnenbrille und Bandido-Kutte (der Stiefvater Jadens gehört zu den Bandidos) und kann ihre Trauer nicht mehr beherrschen. Sie läuft aus der Kirche und versucht ihre Tränen mit einem Taschentuch abzutupfen. Der junge Mann mit dem schwarzen Jacket in der ersten Reihe, bleibt während des Orgelnachspiel lange sitzen. Immer wieder kommen Frauen und Männer zu ihm, umarmen ihn, streichen ihm über das Haar, bis er in erschütterndes Schluchzen ausbricht. Auf der anderen Seite der Bänke wird eine rothaarige Frau getröstet, viele umarmen sich, viele verlassen weinend die Kirche. Manche aber auch offenbar mit einem Anflug von Trost.

Im Herner Rathaus liegt seit einigen Tagen ein Kondolenzbuch für die Opfer des Doppelmords aus, für den neunjährigen Jaden und einen 22-Jährigen

VIDEO
http://www.focus.de/politik/videos/mord-...id_6769163.html

dpaIm Herner Rathaus liegt seit einigen Tagen ein Kondolenzbuch für die Opfer des Doppelmords aus, für den neunjährigen Jaden und einen 22-Jährigen

„Es war eine würdevolle Feier“, sagt OB Frank Dudda (53) im Interview mit Focus Online. Es mache ihm Hoffnung, wie die Herner zusammenstünden. „Lehrer, Schüler und Freunde der Familie machen uns vor, was wir zu tun haben. Wir müssen Halt und Hoffnung geben.“

Bandidos-Pressprecher Michael bringt die Situation in Herne im Gespräch mit FOCUS Online auf den Punkt: „Jeder in Herne ist betroffen. Zum Glück wurde er schnell gefasst. Wenn es über längere Wochen gedauert hätte, wäre es ein Problem geworden.“ In der Kirche waren heute wenige Rocker zu sehen. Morgen bei der Beerdigung sollen es weitaus mehr sein. Sie hätten übrigens nie daran gedacht, Jadens Mörder auf eigene Faust zu suchen. „Das ist Sache der Polizei“, so Michael. Dennoch kann Marcel H. wohl froh sein, dass er den Freunden von Jadens Stiefvater nicht in die Hände gefallen ist. „Expect no mercy“ steht in großen schwarzen Lettern auf der Fassade des Vereinsheims der Bandidos Herne East.

Im Video: 22-Jähriger in Wohnung ermordet: Als er Marcel H. zur Rede stellte, fällte er sein Todesurteil
http://www.focus.de/panorama/welt/trauer...id_6797063.html
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http://www.focus.de/politik/deutschland/...id_6796501.html

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Verdächtiges Paket mit Sprengstoff-Gemisch abgefangen


15.3.2017



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