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  • 25.03.2017 00:48 - Papst Franziskus in Mailand: „Pluralismus ist nicht vom Heiligen Geist“ – „Diakone nicht halb Priester, halb Laie, sondern Diener“
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Papst Franziskus in Mailand: „Pluralismus ist nicht vom Heiligen Geist“ – „Diakone nicht halb Priester, halb Laie, sondern Diener“
25. März 2017 Dokumentation, Nachrichten, Papst Franziskus



Mailänder Dom: Begegnung von Papst Franziskus (vorne unten) mit Priestern, Diakonen und Ordensleuten des Erzbistums

(Mailand) Papst Franziskus hält sich am Hochfest Mariä Verkündigung im Erzbistum Mailand auf. Der Bischofsstuhl des heiligen Kirchenvaters Ambrosius gilt als einer der bedeutendsten der Weltkirche. Eine ganze Reihe von Erzbischöfen von Mailand wurden zu Päpsten.

Am frühen Vormittag besuchte der Papst einen Stadtteil an der „Peripherie“ von Mailand. Nach dem allgemeinen Treffen mit den Bewohnern fand eine vom Papst gewünschte Begegnung mit Vertretern der „Roma, Muslime, Einwanderer und Bewohner des Stadtviertels“ statt.

Um 10 Uhr folgte ein Treffen mit den Priestern und Ordensleuten im Mailänder Dom. Kardinal Angelo Scola richtete Grußworte an den Papst, der drei Fragen beantwortete, die von einem Priester, einem ständigen Diakon und einem Ordensmann gestellt wurden.

„Uniformität und Pluralismus sind nicht vom Heiligen Geist“

Der Priester fragte, welche „Prioritäten“ für Priester in einer immer säkularisierteren, multiethnischeren und multireligiöseren Gesellschaft zu setzen seien, um nicht die „Freude am Evangelisieren zu verlieren.

Der Papst antwortete mit einem Plädoyer für die „Pluralität“ und die „Einheit in den Unterschieden“.

„Wie oft haben wir Einheit mit Uniformität verwechselt? Das ist nicht dasselbe. Wie oft haben wir Pluralität mit Pluralismus verwechselt? Das ist nicht dasselbe. Die Uniformität und der Pluralismus sind nicht vom guten Geist. Sie kommen nicht vom Heiligen Geist. Die Pluralität und die Einheit hingegen stammen vom Heiligen Geist.“

Zudem hätten die Priester die Aufgabe, zur Fähigkeit der Unterscheidung zu formen. „Ob es uns gefällt oder nicht“, das sei eben die Welt, in der wir leben, deshalb hätten die Priester die Aufgabe, die jungen Menschen die Unterscheidung zu lehren, denn „wir haben die Instrumente und die Elemente, die ihnen dabei helfen, den Lebensweg zu gehen, ohne daß der Heilige Geist, der in ihnen ist, erlischt“.

„Diakone sind nicht halb Priester, halb Laie, sondern Diener“

Der Diakon führte aus, daß es in Mailand (Ambrosianischer Ritus) seit 1990 ständige Diakone gibt. Diese würden „die eigene Berufung, die eheliche oder zölibatäre, ganz leben, aber auch ganz in der Welt der Arbeit und des Berufes“ stehen. Welche Rolle haben die ständigen Diakone in der Kirche heute?

„Ihr Diakone habt viel zu geben, viel zu geben“, so der Papst. Im Presbyterium könnten die Diakone „ihre Stimme mit Autorität“ geltend machen, um „zu die Spannung zu zeigen, die es zwischen dem Sollen und dem Wollen“ gebe, die „Spannung, die im familiären Leben“ sei, „denn ihr habt eine Schwiegermutter, um ein Beispiel zu nennen!“.

„Man muß aufpassen, die Diakone nicht als halbe Priester und halbe Laien zu sehen. Das ist eine Gefahr. Am Ende sind sie weder das eine noch das andere. […] Sie so zu sehen, tut uns und ihnen schlecht. Das nimmt dem Charisma des Diakonats von seiner Kraft.“
Der Diakon sei auch kein Vermittler zwischen Priester und Gläubigen, so der Papst.

„Es gibt zwei Versuchungen. Es besteht die Gefahr der Klerikalisierung: Der Diakon, der zu klerikal ist. Nein, das geht nicht. Hütet euch vor dem Klerikalismus. Die andere Versuchung ist der Funktionalismus. Er ist eine Hilfe des Priesters für dies und für das. Er ist da für bestimmte Aufgaben, aber nicht andere. Nein: Ihr habt ein klares Charisma in der Kirche und müßt es aufbauen.
Das Diakonat ist eine spezifische Berufung, eine familiäre Berufung, die zum Dienst ruft. Mir gefällt es sehr, wenn in der Apostelgeschichte die ersten hellenistischen Christen zu den Aposteln gingen und sich beklagten, daß ihre Witwen und ihre Waisen nicht ausreichend unterstützt werden, und es wurde jene Versammlung abgehalten, jene ‚Synode‘ der Apostel und der Jünger, und sie haben die Diakone erfunden, um zu dienen. Das ist sehr interessant, auch für uns Bischöfe, denn alle, die die Diakone gemacht haben, waren Bischöfe. Und was sagt uns das? Daß die Diakone Diener sein sollen. Sie erkannten, daß – in jenem Fall – die Witwen und die Waisen zu unterstützen waren, aber dienend.
Den Bischöfen kommen das Gebet und die Verkündigung des Wortes zu. Und das zeigt uns auch, welches das wichtigste Charisma des Bischofs ist: zu beten.
Was ist die erste Aufgabe eines Bischofs? Das Gebet.
Was ist die zweite Aufgabe eines Bischofs? Die Verkündigung des Wortes.
Man erkennt gut den Unterschied. Euch Diakonen: der Dienst. Dieses Wort ist der Schlüssel, um euer Charisma zu verstehen. Der Dienst als eine der charakteristischen Gaben des Volkes Gottes. Der Diakon ist, sozusagen, der Bewahrer des Dienstes in der Kirche. Jedes Wort ist genau abzuwägen. […] Ihr seid nicht halbe Priester und halbe Laien, das hieße, das Diakonat zu ‚funktionalisieren‘, ihr seid Sakrament des Dienstes an Gott und an den Brüdern. […]

Zusammengefaßt:

es gibt keinen Dienst am Altar, es gibt keine Liturgie, die sich nicht dem Dienst der Armen öffnet, und es gibt keinen Dienst der Armen, der nicht zur Liturgie führt;
es gibt keine kirchliche Berufung, die nicht familiär ist.
Das hilft uns, das Diakonat als kirchliche Berufung aufzuwerten.“
„Wenige ja, alt ja aber nicht resigniert!“

Die Ordensfrau wollte wissen, wie man heute, für den Mensch von heute, Zeugen der Prophetie sein könne. „Wir scheinen viele zu sein, sind aber überaltert“. Angesichts „unserer geringen Kräfte: Welche existentiellen Ränder, welche Bereich sollen bevorzugt werden, im Bewußtsein Mindere zu sein: Mindere in der Gesellschaft und Mindere in der Kirche?

„Mir gefällt das Wort ‚Mindere‘. Es stimmt, das ist das Charisma der Franziskaner, aber auch wir alle sollen ‚minder‘ sein. Das Mindersein ist eine spirituelle Haltung, die wir ein Siegel des Christen ist.“
Eigentlich sei damit ein negatives Gefühl verbunden, nämlich „Resignation“, ganz unbewußt, jedesmal wenn man denke, daß man nur wenige sei, alt sei, man die Last spüre, die Zerbrechlichkeit.

„Wenn ihr Zeit habt, dann lest, was die Wüstenväter über die Acedia geschrieben haben: Es ist eine Sache, die heute so aktuell ist. […] Wenige ja, Minderheit ja, alt ja, aber nicht resigniert!“
Die Resignation verleite in die Vorstellung von einer „glorreichen Vergangenheit“ zu verfallen, doch das ziehe nur immer mehr in die Spirale einer existentiellen Beschwernis hinein.

„Alles wird belastender und schwieriger zu tragen. […] Die Strukturen beginnen schwer zu werden, leer, wir wissen nicht, was wir mit ihnen tun sollen, wir beginnen, sie zu verkaufen, um Geld zu haben, das Geld fürs Alter… Das Geld beginnt schwer zu werden, das wir auf der Bank haben … Und die Armut, wo bleibt die? Aber der Herr ist gut, und wenn ein Orden nicht dem Weg des Armutsgelübdes folgt, schickt er eist einen Ökonom oder eine Ökonomin, die alles zusammenbrechen lassen. Und das ist eine Gnade!

[Gelächter, Applaus].

[...] Das ist die Versuchung, menschliche Sicherheiten zu suchen. [...] Unsere Gründerväter und Mütter dachten nie, eine Vielzahl zu sein oder eine große Mehrheit. Unsere Gründer waren in einem konkreten Moment der Geschichte vom Heiligen Geist bewegt, eine freudige Gegenwart des Evangeliums für die Brüder zu sein, die Kirche zu erneuern und aufzubauen als Sauerteig in der Masse, als Salz und Licht der Welt. Ich denke an den klaren Satz eines Gründers, aber viele haben das gesagt: 'Fürchtet euch vor der Vielzahl'."
Der Papst erzählte, daß soeben ein Frauenorden Afghanistan verlassen mußte, weil er keinen Nachwuchs hat, und die Schwestern zu alt waren. Alle hätten sie gemocht. Er habe sich die Frage gestellt, warum der Herr die Afghanen denn alleinlasse.

„Und es kam mir das koreanische Volk in den Sinn, das am Beginn drei-vier chinesische Missionare hatte, und dann wurde die Botschaft für zwei Jahrhunderte nur von Laien weitergegeben. Die Wege des Herrn sind die, die Er will. Es wird uns gut tun, Ihm Vertrauen zu schenken. Er ist es, der die Geschichte lenkt. Das stimmt. Wir tun alles, um zu wachsen, stark zu sein … Aber nicht die Resignation. Prozesse beginnen. Die Wirklichkeit lädt uns heute ein, wieder ein bißchen Sauerteig zu sein. Er ruft uns, Prozesse einzuleiten, anstatt Räume zu besetzen, zu kämpfen für die Einheit, anstatt an Konflikten der Vergangenheit festzuhalten, die Wirklichkeit zu hören und uns der ‚Masse‘ zu öffnen, dem heiligen Volk, das Gott treu ist, allem Kirchlichen. Öffne uns allem Kirchlichen.
Eine gesegnete Minderheit, die eingeladen ist, wieder zu gären, zu gären im Einklang mit dem, was der Heilige Geist in das Herz eurer Gründer und in euer eigenes Herz eingegeben hat. Das braucht es heute.“

Mailänder Dom: Begegnung von Papst Franziskus (vorne unten) mit Priestern, Diakonen und Ordensleuten des Erzbistums
(Mailand) Papst Franziskus hält sich am Hochfest Mariä Verkündigung im Erzbistum Mailand auf. Der Bischofsstuhl des heiligen Kirchenvaters Ambrosius gilt als einer der bedeutendsten der Weltkirche. Eine ganze Reihe von Erzbischöfen von Mailand wurden zu Päpsten.

Am frühen Vormittag besuchte der Papst einen Stadtteil an der „Peripherie“ von Mailand. Nach dem allgemeinen Treffen mit den Bewohnern fand eine vom Papst gewünschte Begegnung mit Vertretern der „Roma, Muslime, Einwanderer und Bewohner des Stadtviertels“ statt.

Um 10 Uhr folgte ein Treffen mit den Priestern und Ordensleuten im Mailänder Dom. Kardinal Angelo Scola richtete Grußworte an den Papst, der drei Fragen beantwortete, die von einem Priester, einem ständigen Diakon und einem Ordensmann gestellt wurden.
„Uniformität und Pluralismus sind nicht vom Heiligen Geist“

Der Priester fragte, welche „Prioritäten“ für Priester in einer immer säkularisierteren, multiethnischeren und multireligiöseren Gesellschaft zu setzen seien, um nicht die „Freude am Evangelisieren zu verlieren.

Der Papst antwortete mit einem Plädoyer für die „Pluralität“ und die „Einheit in den Unterschieden“.

„Wie oft haben wir Einheit mit Uniformität verwechselt? Das ist nicht dasselbe. Wie oft haben wir Pluralität mit Pluralismus verwechselt? Das ist nicht dasselbe. Die Uniformität und der Pluralismus sind nicht vom guten Geist. Sie kommen nicht vom Heiligen Geist. Die Pluralität und die Einheit hingegen stammen vom Heiligen Geist.“
Zudem hätten die Priester die Aufgabe, zur Fähigkeit der Unterscheidung zu formen. „Ob es uns gefällt oder nicht“, das sei eben die Welt, in der wir leben, deshalb hätten die Priester die Aufgabe, die jungen Menschen die Unterscheidung zu lehren, denn „wir haben die Instrumente und die Elemente, die ihnen dabei helfen, den Lebensweg zu gehen, ohne daß der Heilige Geist, der in ihnen ist, erlischt“.

„Diakone sind nicht halb Priester, halb Laie, sondern Diener“

Der Diakon führte aus, daß es in Mailand (Ambrosianischer Ritus) seit 1990 ständige Diakone gibt. Diese würden „die eigene Berufung, die eheliche oder zölibatäre, ganz leben, aber auch ganz in der Welt der Arbeit und des Berufes“ stehen. Welche Rolle haben die ständigen Diakone in der Kirche heute?

„Ihr Diakone habt viel zu geben, viel zu geben“, so der Papst. Im Presbyterium könnten die Diakone „ihre Stimme mit Autorität“ geltend machen, um „zu die Spannung zu zeigen, die es zwischen dem Sollen und dem Wollen“ gebe, die „Spannung, die im familiären Leben“ sei, „denn ihr habt eine Schwiegermutter, um ein Beispiel zu nennen!“.

„Man muß aufpassen, die Diakone nicht als halbe Priester und halbe Laien zu sehen. Das ist eine Gefahr. Am Ende sind sie weder das eine noch das andere. […] Sie so zu sehen, tut uns und ihnen schlecht. Das nimmt dem Charisma des Diakonats von seiner Kraft.“
Der Diakon sei auch kein Vermittler zwischen Priester und Gläubigen, so der Papst.

„Es gibt zwei Versuchungen. Es besteht die Gefahr der Klerikalisierung: Der Diakon, der zu klerikal ist. Nein, das geht nicht. Hütet euch vor dem Klerikalismus. Die andere Versuchung ist der Funktionalismus. Er ist eine Hilfe des Priesters für dies und für das. Er ist da für bestimmte Aufgaben, aber nicht andere. Nein: Ihr habt ein klares Charisma in der Kirche und müßt es aufbauen.
Das Diakonat ist eine spezifische Berufung, eine familiäre Berufung, die zum Dienst ruft. Mir gefällt es sehr, wenn in der Apostelgeschichte die ersten hellenistischen Christen zu den Aposteln gingen und sich beklagten, daß ihre Witwen und ihre Waisen nicht ausreichend unterstützt werden, und es wurde jene Versammlung abgehalten, jene ‚Synode‘ der Apostel und der Jünger, und sie haben die Diakone erfunden, um zu dienen. Das ist sehr interessant, auch für uns Bischöfe, denn alle, die die Diakone gemacht haben, waren Bischöfe. Und was sagt uns das? Daß die Diakone Diener sein sollen. Sie erkannten, daß – in jenem Fall – die Witwen und die Waisen zu unterstützen waren, aber dienend.
Den Bischöfen kommen das Gebet und die Verkündigung des Wortes zu. Und das zeigt uns auch, welches das wichtigste Charisma des Bischofs ist: zu beten.

Was ist die erste Aufgabe eines Bischofs? Das Gebet.

Was ist die zweite Aufgabe eines Bischofs? Die Verkündigung des Wortes.

Man erkennt gut den Unterschied. Euch Diakonen: der Dienst. Dieses Wort ist der Schlüssel, um euer Charisma zu verstehen. Der Dienst als eine der charakteristischen Gaben des Volkes Gottes. Der Diakon ist, sozusagen, der Bewahrer des Dienstes in der Kirche. Jedes Wort ist genau abzuwägen. […] Ihr seid nicht halbe Priester und halbe Laien, das hieße, das Diakonat zu ‚funktionalisieren‘, ihr seid Sakrament des Dienstes an Gott und an den Brüdern. […]

Zusammengefaßt:

es gibt keinen Dienst am Altar, es gibt keine Liturgie, die sich nicht dem Dienst der Armen öffnet, und es gibt keinen Dienst der Armen, der nicht zur Liturgie führt;

es gibt keine kirchliche Berufung, die nicht familiär ist.

Das hilft uns, das Diakonat als kirchliche Berufung aufzuwerten.“

„Wenige ja, alt ja aber nicht resigniert!“

Die Ordensfrau wollte wissen, wie man heute, für den Mensch von heute, Zeugen der Prophetie sein könne. „Wir scheinen viele zu sein, sind aber überaltert“. Angesichts „unserer geringen Kräfte: Welche existentiellen Ränder, welche Bereich sollen bevorzugt werden, im Bewußtsein Mindere zu sein: Mindere in der Gesellschaft und Mindere in der Kirche?

„Mir gefällt das Wort ‚Mindere‘. Es stimmt, das ist das Charisma der Franzis

Eigentlich sei damit ein negatives Gefühl verbunden, nämlich „Resignation“, ganz unbewußt, jedesmal wenn man denke, daß man nur wenige sei, alt sei, man die Last spüre, die Zerbrechlichkeit.

„Wenn ihr Zeit habt, dann lest, was die Wüstenväter über die Acedia geschrieben haben: Es ist eine Sache, die heute so aktuell ist. […] Wenige ja, Minderheit ja, alt ja, aber nicht resigniert!“

Die Resignation verleite in die Vorstellung von einer „glorreichen Vergangenheit“ zu verfallen, doch das ziehe nur immer mehr in die Spirale einer existentiellen Beschwernis hinein.

„Alles wird belastender und schwieriger zu tragen. […] Die Strukturen beginnen schwer zu werden, leer, wir wissen nicht, was wir mit ihnen tun sollen, wir beginnen, sie zu verkaufen, um Geld zu haben, das Geld fürs Alter… Das Geld beginnt schwer zu werden, das wir auf der Bank haben … Und die Armut, wo bleibt die? Aber der Herr ist gut, und wenn ein Orden nicht dem Weg des Armutsgelübdes folgt, schickt er eist einen Ökonom oder eine Ökonomin, die alles zusammenbrechen lassen. Und das ist eine Gnade!

[Gelächter, Applaus].

[...] Das ist die Versuchung, menschliche Sicherheiten zu suchen. [...] Unsere Gründerväter und Mütter dachten nie, eine Vielzahl zu sein oder eine große Mehrheit. Unsere Gründer waren in einem konkreten Moment der Geschichte vom Heiligen Geist bewegt, eine freudige Gegenwart des Evangeliums für die Brüder zu sein, die Kirche zu erneuern und aufzubauen als Sauerteig in der Masse, als Salz und Licht der Welt. Ich denke an den klaren Satz eines Gründers, aber viele haben das gesagt: 'Fürchtet euch vor der Vielzahl'."

Der Papst erzählte, daß soeben ein Frauenorden Afghanistan verlassen mußte, weil er keinen Nachwuchs hat, und die Schwestern zu alt waren. Alle hätten sie gemocht. Er habe sich die Frage gestellt, warum der Herr die Afghanen denn alleinlasse.

„Und es kam mir das koreanische Volk in den Sinn, das am Beginn drei-vier chinesische Missionare hatte, und dann wurde die Botschaft für zwei Jahrhunderte nur von Laien weitergegeben. Die Wege des Herrn sind die, die Er will. Es wird uns gut tun, Ihm Vertrauen zu schenken. Er ist es, der die Geschichte lenkt. Das stimmt. Wir tun alles, um zu wachsen, stark zu sein … Aber nicht die Resignation. Prozesse beginnen. Die Wirklichkeit lädt uns heute ein, wieder ein bißchen Sauerteig zu sein. Er ruft uns, Prozesse einzuleiten, anstatt Räume zu besetzen, zu kämpfen für die Einheit, anstatt an Konflikten der Vergangenheit festzuhalten, die Wirklichkeit zu hören und uns der ‚Masse‘ zu öffnen, dem heiligen Volk, das Gott treu ist, allem Kirchlichen. Öffne uns allem Kirchlichen.

Eine gesegnete Minderheit, die eingeladen ist, wieder zu gären, zu gären im Einklang mit dem, was der Heilige Geist in das Herz eurer Gründer und in euer eigenes Herz eingegeben hat. Das braucht es heute.“

Text/Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: Vatican.va (Screenshot)
http://www.katholisches.info/2017/03/pap...sondern-diener/



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