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  • 14.04.2017 00:10 - Der Verrat des Judas – „Wehe dem Menschen, für ihn wäre es besser, er wäre nie geboren“
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Der Verrat des Judas – „Wehe dem Menschen, für ihn wäre es besser, er wäre nie geboren“
13. April 2017 Hintergrund, Liturgie & Tradition, Papst Franziskus 2


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Der Judaskuß (Cimabue, 2. Hälfte 13. Jahrhundert).)

(Rom) Nach dem Letzten Abendmahl zog sich Jesus mit den Jüngern in den Garten Gethsemane zurück. Judas, der ihn verraten hatte, führte die Tempelwachen des Hohepriesters zu ihm. Mit einem Kuß gab er ihn den Wachen zu erkennen. In jüngster Zeit reiben sich nicht nur unter Theologen unterschiedliche Interpretationen von Verrat und Verräter. Während Papst Franziskus am Beispiel des Judas eine Allbarmherzigkeit Gottes aufzuzeigen versucht, die Zurückweisung seiner Reue durch den Hohepriester als Beispiel für die „Hartherzigkeit“ der „Doktoren des Buchstabens“ liest und vor allem in einen Zusammenhang mit dem Geld stellt, das Judas für seinen Verrat erhielt, sah sein Vorgänger Benedikt XVI. den Verrat des Judas zuallererst in einem geistlichen Kontext.

Im Evangelium von Matthäus 26, 24-25 heißt es:

Der Menschensohn muß zwar seinen Weg gehen, wie die Schrift es über ihn sagt. Aber wehe dem Menschen, durch den er verraten wird. Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre.

Da fragte Judas, der ihn verriet: „Bin ich es etwa, Rabbi?“

Jesus sagte zu ihm: „Ja, du bist es.“

Päpstlicher „Schmerz“ über „verschlossenes Herz“ des Hohepriesters gegenüber Judas

Es gibt heute eine Theologie der „leeren Hölle“. Papst Franziskus kam mehrfach in seinem Pontifikat auf Judas Iskariot zu sprechen, den die Evangelisten einen „Verräter“ und „Dieb“ (Joh 12, 6) nennen, von dem „Satan Besitz ergriff“ (Lk 22, 3). Er ist zudem der prototypische Vertreter eines Pauperismus, den Jesus verurteilt (Joh 12, 1-8). Franziskus bemüht sich Judas die Absolution zu erteilen. Vor einem Jahr, am 11. April 2016 sagte er in der morgendlichen Predigt in Santa Marta:

„Es tut mir weh, wenn ich diese Stelle im Matthäus-Evangelium lese, wenn der reuige Judas zu den Priestern geht und sagt: ,Ich habe gesündigt´, und er ihnen die Silberstücke zurückgehen will. ,Was geht das uns an?´, so antworten sie ihm. Ein verschlossenes Herz gegenüber diesem armen, reuigen Mann, der nicht wusste, was er tun sollte. Und er geht weg und erhängt sich. Und was tun sie, wenn sie sehen, dass Judas geht und sich erhängt? Sagen sie: Armer Mann? Nein! Sofort geht es um das Geld: Man darf das Geld nicht in den Tempelschatz tun; denn es klebt Blut daran. Die Vorschrift, diese, diese und diese. Die Doktoren des Buchstabens!“

Am Tag der Predigt wurde nicht die vom Papst genannte Perikope aus dem Matthäus-Evangelium vorgetragen, sondern eine Stelle aus dem Johannes-Evangelium, die in keinem Zusammenhang mit Judas steht. In der Lesung aus der Apostelgeschichte ging es ebensowenig um Judas, sondern um die Steinigung des Erzmärtyrers Stephanus.

Drewermanns Vezelay-Interpretation : judasrettender „Guter Hirte“


Judas erhängt und umringt von Dämonen. Kapitell in der Kathedrale von Autun.

Der aus der Kirche ausgetretene Eugen Drewermann interpretierte in den 80er Jahren ein Kapitell in der Basilika von Vezelay als Christus der Gute Hirte, der auch Judas Iskariot, der sich erhängt hatte, „heimträgt“. Diese Drewermann-These wurde von Papst Franziskus aufgegriffen und mehrfach wiederholt.

Selbst Judas sei von Jesus gerettet worden, so der Tenor der Botschaft.

http://www.katholisches.info/2016/10/das...gen-drewermann/

In Wirklichkeit ist das Schicksal des Judas nach seinem Selbstmord nicht bekannt. In der Kirchengeschichte galt er vielmehr als einer der sicher Verdammten. In der Heiligen Schrift heißt es, da ihn die Reue überkam und zerfleischte, sodaß er, der keine Rettung für sich mehr sah, sich selbst erhängte. Mehr sagt die Heilige Schrift nicht. Dieser Selbstmord, getrieben von äußerer Isolation und der inneren Erkenntnis der schrecklichsten Tat, erscheint im Kontext der Heiligen Schrift vielmehr als Epilog des oben zitierten Herrenwortes und wurde durch die Jahrhunderte in der Kirche auch so verstanden.

Benedikt XVI. über den Verrat des Judas

Benedikt XVI. sagte in der Generalaudienz vom 18. Oktober 2006 über Judas:

„Eine zweite Frage betrifft den Grund für das Verhalten des Judas: Warum verriet er Jesus? Die Frage ist Gegenstand verschiedener Hypothesen. Einige ziehen den Faktor seiner Geldgier heran. Andere befürworten eine Erklärung auf messianischer Ebene: Judas sei enttäuscht gewesen, als er gesehen habe, daß die politisch-militärische Befreiung seines Landes nicht zu den Plänen Jesu gehörte. In Wirklichkeit aber unterstreichen die Texte der Evangelien einen anderen Aspekt. Johannes sagt ausdrücklich: »Der Teufel hatte Judas, dem Sohn des Simon Iskariot, schon ins Herz gegeben, ihn zu verraten und auszuliefern« (Joh 13,2). Ähnlich schreibt Lukas:
»Der Satan aber ergriff Besitz von Judas, genannt Iskariot, der zu den Zwölf gehörte« (Lk 22,3). Auf diese Weise geht man über die historischen Motivationen hinaus und erklärt das Geschehen auf der Grundlage der persönlichen Verantwortung des Judas, der einer Versuchung des Bösen auf erbärmliche Weise nachgab. Der Verrat des Judas bleibt auf jeden Fall ein Geheimnis. Jesus hat ihn als Freund behandelt (vgl. Mt 26,50); bei seinen Aufforderungen, ihm auf dem Weg der Seligpreisungen zu folgen, übte er jedoch niemals Zwang auf den menschlichen Willen aus, noch bewahrte er ihn vor den Versuchungen Satans und respektierte damit die menschliche Freiheit.“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons
http://www.katholisches.info/2017/04/der...re-nie-geboren/



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