EVANGELIUM TAG FÜR TAG
«Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
Montag, 17 April 2017
Ostermontag
Heute auch : Hl. Eberhard von Obermarchtal, Max Joseph Metzger
Kommentar zum heutigen Evangelium - Hl. Petrus Chrysologus : „Fürchtet euch nicht!“
Die Texte des Tages als Audio
Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 24,13-35. Am ersten Tag der Woche waren zwei von den Jüngern Jesu auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit ihnen. Doch sie waren wie mit Blindheit geschlagen, so dass sie ihn nicht erkannten. Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen, und der eine von ihnen - er hieß Kleopas - antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist? Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohenpriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. Aber nicht nur das: Auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe. Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht. Da sagte er zu ihnen: Begreift ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Messias all das erleiden, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen? Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht. So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleib doch bei uns; denn es wird bald Abend, der Tag hat sich schon geneigt. Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen. Da gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten ihn; dann sahen sie ihn nicht mehr. Und sie sagten zueinander: Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss? Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück, und sie fanden die Elf und die anderen Jünger versammelt. Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen. Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar zum heutigen Evangelium :
Hl. Petrus Chrysologus (um 406-450), Bischof von Ravenna, Kirchenlehrer Sermo 80 ; CCL 24A, 490s
„Fürchtet euch nicht!“
„Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier“. Das sagte der Engel, der eben deshalb das Grab geöffnet hatte. Er tat es nicht, um damit Christus herauszuholen, der sich ja nicht mehr darin befand, sondern um kundzutun, dass Christus sich dort eben nicht mehr befand. „Er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht euch die Stelle an, wo man den Herrn hingelegt hatte“ (vgl. Mt 28,5−6). Kommt nur, ihr Frauen! Seht den Platz, wohin ihr Adam gelegt hattet, wo das Menschengeschlecht begraben worden ist! Begreift, dass die Vergebung des Herrn ebenso groß war, wie das ihm angetane Unrecht [...] Als die Frauen die Grabkammer betreten, haben sie Anteil am Begräbnis, sie machen die Passion Christi zu ihrer eigenen. Als sie die Grabkammer verlassen, wird ihr Glaube wieder lebendig, bevor sie im Fleisch auferstehen. Sie verlassen das Grab voll Furcht und großer Freude [...] Die Schrift sagt: „Dient dem Herrn in Furcht, und jauchzt ihm zu mit Zittern“ (vgl. Ps 2,11 Vulg.).
Jesus kam ihnen entgegen und sagte: „Seid gegrüßt!“ Christus geht denen, die da laufen und glauben, entgegen, damit sie mit ihren Augen erkennen, was sie durch ihren Glauben für wahr gehalten haben. Er möchte mit seiner Gegenwart die trösten, die sich noch vor dem fürchteten, was sie gehört hatten [...] Er geht auf sie zu wie ein Meister, er grüßt sie wie ein Vater, aus Liebe gibt er ihnen das Leben zurück. Er grüßt sie, damit sie ihm in Liebe dienen, damit sie in ihrer Furcht nicht die Flucht ergreifen. „Seid gegrüßt! Sie gingen auf ihn zu [...] und umfassten seine Füße“ [...] „Seid gegrüßt!“, das bedeutet: Berührt mich. Er wollte angefasst werden, er, der es ertragen hatte, dass man Hand an ihn legte [...]
Er sagte zu ihnen: „Fürchtet euch nicht!“ Was der Engel gesagt hatte, das sagt nun der Herr zu ihnen. Der Engel hatte sie gestärkt, Christus verleiht ihnen noch mehr Stärke. „Fürchtet euch nicht! Geht und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen, und dort werden sie mich sehen.“ Der auferstandene Christus hat sich erneut des Menschen angenommen, er hat ihn nicht verlassen. Er nennt also diejenigen seine Brüder, die er dem Leib nach zu seinen Blutsbrüdern gemacht hat; er nennt diejenigen Brüder, die er als Söhne seines Vaters adoptiert hatte. Er nennt diejenigen Brüder, die er – der Erbe voller Güte – zu seinen Miterben gemacht hat.
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