Kevelaer: Kardinal Rauber Sondergesandter des Papstes Brief von Papst Franziskus an Kardinal Rauber — Jubiläum und Geschichte des Marienheiligtums
30. MAI 2017BRITTA DÖRREDEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND SCHWEIZ
Kevelaer, Kapellenplatz Gnadenkapelle (Links) & Basilika (Rechts) / Wikimedia Commons - Thomas Schoch, CC BY-SA 2.5
Der Marienwallfahrtsort Kevelaer am Niederrhein begeht in diesem Jahr sein 375. Gründungsjubiläum. Das Heiligtum ist der „Madonna Consolatrix Afflictorum“ (Trösterin der Betrübten) geweiht. Anlässlich dieses wichtigen Ereignisses am 3. Juni 2017 ernannte Papst Franziskus Kardinal Karl-Josef Rauber mit einem in lateinischer Sprache verfassten Brief vom 2. Mai 2017 zum Sondergesandten. Begleitet wird Kardinal Rauber auf seiner Mission von einer Delegation, der Don Josef Cornelissen und Don Michael Wolf angehören. Beide sind in der Pastoralarbeit im Marienheiligtum von Kevelaer tätig.
Der Papst legte in dem Brief dar, dass die Christen, die sich durch Kriege und andere Gefahren in Bedrängnis befunden hätten, wie Kinder Zuflucht und Schutz bei der Madonna gesucht hätten. Kardinal Rauber werde mit der Jubiläumsfeierlichkeit betraut, nachdem Br. Felix Genn, Bischof von Münster, demütig darum gebeten habe, einen Kardinal zu diesem Anlaß zu entsenden. Die Wahl sei ohne Zögern auf Kardinal Rauber gefallen, der seit fast 50 Jahren an verschiedenen Orten im Dienst des Heiligen Stuhls tätig und der Muttergottes ergeben sei. Daher sei er ausgewählt worden, an den Feierlichkeiten in Kevelaer am 3. Juni 2017 teilzunehmen.
Einen Gruß sandte Papst Franziskus auch an die Gläubigen und sprach seinen Wunsch nach Versöhnung unter den Menschen aus. Der Papst erinnerte an den Besuch des heiligen Johannes Paul II. in Kevelaer im Jahr 1987 und erteilte allen seinen Segen.
Der Marienwallfahrtsort Kevelaer geht auf das Jahr 1641 zurück, als der Händler Hendrick Busman auf seinem täglichen Weg von Weeze nach Kevelaer dreimal den Ruf vernahm, eine Kapelle zu errichten. Busmann erfüllte den Auftrag, obwohl er nur über sehr wenige finanzielle Mittel verfügte und ein solches Unternehmen eine große Last für ihn bedeutete.
Seinen Bericht über die Ereignisse hielt die Synode in Venlo 1647 fest: „Ich bin mit Mechel Schrouse, welche ungefähr 50 Jahre alt ist, verheiratet. Ich habe mich mit dieser durch einen kleinen Handel ernährt und bin deshalb genötigt, öfter hierhin und dorthin zu reisen. So bin ich im Jahre des Herrn 1641 um Weihnachten von Weeze gekommen auf dem Wege, der nahe bei Kevelaer ist.“
Über das Heiligenbild führte Busmann damals aus:
„Hiernach geschah es einen Monat vor Pfingsten, dass meine genannte Hausfrau Mechel in einer Erscheinung bei Nacht ein großes glänzendes Licht sah mit der Vorstellung eines Heiligenhäuschens und in diesem ein Bildchen der Art, wie sie solche einige Zeit zuvor in der Hand zweier Soldaten bemerkt hatte. Diese hatten zwei papierene Bildchen Unserer Lieben Frau von Luxemburg mitgebracht (…). Die Soldaten haben diese Bildchen oder eins derselben an Mechel (…) zu verkaufen gesucht. Dieses geschah jedoch nicht, weil der Preis ihr zu hoch war… Hierdurch schenkte ich der Sache mehr Glauben und schickte meine Frau zu jenen Soldaten, um nach den Bildchen umzusehen. Sie hatten dieselben dem Leutnant übergeben, der zu jener Zeit (…) in Kempen im Gewahrsam sich befand. Der Leutnant kam aus der Gefangenschaft. Mechel ging zu ihm und erbat sich eins der Bildchen.“
Das Heiligenbild wurde erst in Geldern aufgestellt, danach sollte es nach Kevelaer überführt werden. Das geschah jedoch nicht, denn der Pfarrer von Kevelaer, Johannes Schink, nahm das Bildchen an sich und stellte es in der von dem Ehepaar errichteten Bildstock auf. Der Bildstock wurde von vielen Menschen aufgesucht, und Wunder ereigneten sich.
„Alles, was hier gesagt ist, hat sich so zugetragen und ist wirklich und wahr. Ich Hendrick Busman nehme es auf meinen geleisteten Eidschwur (…). Ich sage dieses aus zur Vermehrung der Ehre Gottes und seiner allerheiligsten Mutter und Jungfrau.“
1654 wurde um den einfachen Bildstock eine Kapelle errichtet, in der bis heute das Gnadenbild aufbewahrt wird. https://de.zenit.org/articles/kevelaer-k...er-des-papstes/
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