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  • 02.06.2017 00:02 - Road Map für die Amazonas-Synode und ein „Priestertum mit Amazonas-Wurzeln“
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Road Map für die Amazonas-Synode und ein „Priestertum mit Amazonas-Wurzeln“
2. Juni 2017 Hintergrund, Liturgie & Tradition, Nachrichten, Papst Franziskus, Top 5


Zum Thema "Kirche mit amazonischen Wurzeln" veröffentlichte Secretum meum mihi ohne Kommentar dieses drastische Bild. Es will offenbar in jedem Fall gegen jede Ökosozialromantik sagen: Auch das ist Amazonien.

(Brasil) Nachdem Papst Franziskus die Durchführung einer Amazonas-Synode „gewünscht“ und dieses Projekt öffentlich gemacht hat, werden erste Details bekannt.

Die Chronologie

Im Dezember 2015 schrieb der Vatikanist Sandro Magister über konkrete Hinweise, daß die nächste Bischofssynode über das Priestertum stattfinden könnte mit dem Ziel, den Priesterzölibat aufzuheben. Zu den Hinweisen gehören, so Magister, die Aktivitäten der sogenannten „Amazonas-Werkstatt“ von Kardinal Claudio Hummes und dem österreichischen Missionsbischof Erwin Kräutler.


Amazonien, Agenda für eine Synode

Im September 2016 berichtete der Vatikanist Marco Tosatti, daß der Bischofssynode eine „Amazonas-Synode“ vorgeschaltet werden soll, um der Forderung nach einem neuen Priestertum Nachdruck zu verleihen. Dieses „Amazonas-Priestertum“ soll, um den Priestermangel zu beseitigen, verheiratet sein und bereits nach einer verkürzten Ausbildung geweiht werden können. Vielleicht soll es nicht alle priesterlichen Vollmachten haben, aber mit Sicherheit die Vollmacht das heilige Meßopfer zu zelebrieren.

Während Kardinal Hummes und Bischof Kräutler in der Regel ihre Forderungen in öffentlichen Stellungnahmen strikt auf das Amazonas-Becken und die dortige indigene Bevölkerung bezogen wissen wollen, kann kein Zweifel bestehen, daß der Amazonas nur den Vorwand für eine generelle Änderung des Priestertums in der lateinischen Kirche bildet. Kardinal Hummes sprach sich bereits 2010 für die Abschaffung des Zölibats aus, und zwar nicht nur für den Amazonasraum, sondern in der ganzen Weltkirche. Nach der Wahl von Papst Franziskus plädierte er sogar für die Einführung des Frauenpriestertums. Gleiches gilt für Bischof Kräutler. Tosatti berichtete vor acht Monaten, daß die Vorbereitungen für die Amazonas-Synode bereits so gut wie abgeschlossen sind, und gerade die Unterschriften der Bischöfe eingeholt werden, mit denen von Franziskus die Erlaubnis zur Durchführung der Synode beantragt werden soll.

Diese Erlaubnis hat Franziskus inzwischen erteilt. Mehr noch: Er macht sich die Sache so zu eigen, daß er es ist, der in der Öffentlichkeit die Abhaltung einer Amazonas-Synode anregte. Vom 15.-21. Mai hielten sich die peruanischen Bischöfe zum Ad-limina-Besuch in Rom auf. Am 17. Mai titelte der Osservatore Romano, daß Papst Franziskus ihnen gegenüber „eine Synode für die Völker des Amazonas“ gefordert hat.

Tierras de America: „Amazonien, die Agenda für eine Synode“

Das progressive Medium Tierras de America, das den Amazonas-Werkern nahesteht, veröffentlichte gestern einen ausführlichen Artikel zum Thema: „Amazonien, die Agenda für eine Synode“. Darin kommen verschiedene Akteure der Amazonas-Werkstatt zu Wort und lassen sich etwas genauer in die Karten schauen. Gegenstimmen gibt es keine. Sie betonen das Ziel, eine „Kirche mit amazonischen Wurzeln“ schaffen zu wollen. Die Bedeutung des Artikels zeigt sich, daß er noch am selben Tag von der dem Papst besonders nahestehenden Nachrichtenplattform Vatican Insider in italienischer Fassung übernommen wurde. Ein untrügliches Indiz, daß das darin geäußerte Anliegen zur Agenda von Papst Franziskus gehört.

Der Titel von Tierras de America eignet sich sinnigerweise sowohl für die Amazonas-Synode als auch für eine künftige Bischofssynode, die spätestens 2021 stattfinden könnte, wie Kardinal Lorenzo Baldisserri, der Generalsekretär des Sekretariats der Bischofssynode andeutete.

Im Untertitel heißt es: „Die wichtigsten Punkte, die laut den Bischöfen der Region beim eventuellen Treffen behandelt werden müssen“. Alles vermittelt den Eindruck, daß nur mehr abgesegnet werden soll, was längst beschlossen ist.

„Vier Problematiken“

Tierras de America schrieb gestern, daß die Diskussion „unter den brasilianischen Amazonas-Bischöfen eröffnet ist“ und sich dabei „vier Problematiken als vordringlich erweisen“:

der Priestermangel und damit der Mangel an Liturgien und an lehramtlicher Unterweisung in verschiedenen Regionen;
die Zunahme der Evangelikalen in den Gemeinschaften;
die Bedrohung des Amazonas-Urwaldes;
die Gewalt gegen einige indigene Völker.
„Die vier thematischen Achsen sind natürlich miteinander verbunden“, so Tierras de America. Es wird aber kein Zweifel gelassen, wie bereits die Nennung an erster Stelle zeigt, daß die Beseitigung des Priestermangels das eigentliche Anliegen der Bestrebungen ist. Dazu heißt es weiter:

„Der dramatische Klerusmangel in einem so großen Raum führt dazu, daß es ebenso in bestimmten Gemeinschaften an liturgischen Zelebrationen mangelt, daß Katechesen so gut wie inexistent sind und die evangelikale Präsenz unumstritten ist.“
Dann wird die Sache auf den Punkt gebracht:

„Auch deshalb hat sich an der Spitze der Amazonas-Kirche die Idee herausgebildet, einen autochthonen indigenen Klerus zu formen.“
Msgr. Edson Damian, Bischof von São Gabriel da Cachoeira, sagt zur Umsetzung, daß die Amazonas-Synode einen „Weg zur Priesterausbildung suchen soll, der schneller ist, als der übliche“.

Der neue Klerus „mit amazonischen Wurzeln“ – „Indigene Kultur kennt keine Zölibat“

Zusammenfassend bedeutet das:

Es soll ein neuer „autochthoner, indigener Klerus geschaffen werden“,
der von den Gemeinschaften aus den eigenen Reihen gewählt wird;
für dessen Priesterweihe eine verkürzte, beschleunigte Ausbildung genügt
und ohne Zölibat.
Bischof Edson Damian
Bischof Edson Damian
„Nur durch die Formung eines lokalen Klerus kann die indigene Bevölkerung eine führende Rolle bei der Evangelisierung in ihren Dörfern übernehmen“, so Bischof Damian. Für diesen indigenen Klerus sollen „verheiratete Eingeborene gewählt werden, um in der Gemeinschaft bestimmte religiöse Funktionen wahrzunehmen. Die indigene Kultur kennt keinen Zölibat“, so der Bischof von São Gabriel da Cachoeira

Für die Evangelisierung und seelsorgliche Betreuung, das wird nicht gesagt, sondern selbstverständlich vorausgesetzt, sei das Priestertum der katholischen Kirche ungeeignet, weshalb der Zölibat abgeschafft und die Ausbildung reduziert werden müßten.

Zölibatsaufhebung und Priestertum light um Evangelikale aufzuhalten?

Das sei der „direkteste Weg“, so Tierras de America, um dem „massiven Vordringen der neo-pfingstlerischen Evangelikalen“ entgegenzutreten.

Tatsächlich ist in fast ganz Lateinamerika seit den 80er Jahren eine starke Ausbreitung evangeliker Gruppen festzustellen. Diese Bewegung hat ihren Ausgangspunkt in den USA und wird im direkten Zusammenhang mit der Ausbreitung der marxistischen Befreiungstheologie in der katholischen Kirche gesehen. Mit Hilfe der US-freundlichen Evangelikalen, sollte deren Einfluß unter den lateinamerikanischen Völkern zurückgedrängt werden.

Die progressiven Kreise in der brasilianischen Kirche, aber nicht nur dort, ziehen daraus allerdings die falsche Konsequenz. Anstatt die eigene Agenda einer kritischen Überprüfung zu unterziehen, integrieren sie die Evangelikalen in ihre Denken und machen aus ihnen einen Vorwand, um an ihren 68er-Forderungen festzuhalten. Die kirchlichen 68er-Forderungen als Heilmittel gegen die in der Regel konservativen Evangelikalen scheint einem Kurzschluß-Denken zu entspringen.

Die „Amazonas-Werkstatt“ mit päpstlicher Billigung

Tierras de America läßt auch den inzwischen emeritierten Missionsbischof Erwin Kräutler zu Wort kommen. Der Liebling linker Medien gehört zu den aktivsten Propagandisten des neuen „Amazonas-Priestertums“, das für die indigene Bevölkerung Amazoniens reklamiert, in Wirklichkeit aber für die Weltkirche angestrebt wird. Als Kräutler Papst Benedikt XVI. den Priestermangel in seinem damaligen Bistum Xingu klagte, und ihm Benedikt empfahl, um Priesterberufungen zu beten, reagierte Kräutel verärgert: Um Priesterberufungen beten? „Da mache ich nicht mit.“

Seit der Wahl von Papst Franziskus laufen die Dinge etwas anders. Kardinal Hummes gehört zu den Papst-Machern, er empfahl dem amtierenden Papst den Namen Franziskus. Nun hätten die Menschen „wieder Vertrauen“ in die Kirche, sagte der brasilianische Kardinal nach dem Konklave. Seither wird in der „Amazonas-Werkstatt“ eifrig an einem neuen Priestertum „mit amazonischen Wurzeln“ gebastelt. Offenbar mit päpstlicher Erlaubnis. Oder gar mit päpstlichem Auftrag?

http://www.katholisches.info/2017/06/roa...azonas-wurzeln/Text: Giuseppe Nardi
Bild: PinsDaddy/Tierras de America/CNBB (Screenshots)



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