Aktualisiert am 06. Juni 2017, 14:26 Uhr
Sturm auf Hochburg
Im Norden Syriens hat der Sturm auf die inoffizielle Hauptstadt des IS begonnen. Unterstützt von US-Spezialeinheiten greift ein Bündnis unter kurdischer Führung die Stadt an.
Ein kurdisch geführtes Militärbündnis hat Menschenrechtlern zufolge mit dem lange erwarteten Sturm auf die IS-Hochburg Al-Rakka in Nordsyrien begonnen. Im Morgengrauen hätten heftige Kämpfe gegen die Dschihadisten am nördlichen und östlichen Stadtrand eingesetzt.
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Eine US-geführte Militärkoalition unterstütze die Kämpfer aus der Luft, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Auch US-Spezialeinheiten seien im Einsatz.
Seit Beginn der Militäroperation zur Befreiung Al-Rakkas im November waren die Truppen der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) immer weiter auf die Großstadt vorgerückt.
Neben dem fast komplett eroberten Mossul im Irak gilt Al-Rakka als wichtigste Stadt in den Händen der Terrormiliz Islamischer Staat.
Zivilisten werden zu Opfern Wenige Stunden zuvor waren bei einem Luftangriff auf Al-Rakka nach Angaben von Aktivisten mindestens 21 Zivilisten getötet worden.
Wahrscheinlich seien Jets der US-geführten internationalen Koalition für die Bombardierung verantwortlich gewesen, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am späten Montagabend.
Die Zivilisten seien getroffen worden, als sie versucht hätten, über den Fluss Euphrat aus der Stadt zu fliehen. Unter anderem seien Boote bombardiert worden.
Die Menschenrechtler sitzen in England, stützen sich bei ihren Angaben aber auf Angaben von Aktivisten vor Ort.
Neue Grausamkeiten in Mossul In der irakischen IS-Hochburg Mossul ist es nach Angaben der Vereinten Nationen zu neuen Grausamkeiten an der Zivilbevölkerung gekommen.
Beim Versuch, aus der umkämpften Stadt zu fliehen, seien Anfang Juni 163 Männer, Frauen und Kinder vo Anhängern des IS getötet worden, sagte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Said Raad al-Hussein, in Genf: "Die Brutalität des IS und anderer Terroristen kennt offensichtliche keine Grenzen."
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Die Zahl der Opfer könne auch noch größer sein, da Menschen aus dieser Gegend Mossuls als vermisst gelten würden, sagte er. Die Islamisten haben sich in der dicht besiedelten Altstadt verschanzt, in der auch bis zu 400.000 Zivilisten gefangen sind.
Die irakische Armee versucht, den IS aus der Stadt zu vertreiben. Der Häuserkampf ist blutig. Der IS benutzt laut Beobachtern Zivilisten als menschliche Schutzschilde.
Seit Beginn der Kämpfe im Oktober sind 750.000 Menschen aus Mossul geflohen. Große Teile der einstigen Millionenstadt im Nordirak sind durch die Kämpfe zerstört worden. Mossul ist die letzte IS-Hochburg im Irak.© dpa https://www.gmx.net/magazine/politik/stu...eginnt-32362930
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